Mein Vater und der Defi-Update

#1
HalliHallo!

Habe ja schon lange nicht mehr geschrieben, und möchte das heute nachholen.

Mein Vater hat den Defi nun fast ein Jahr, und ich kann sagen, das er sich super gut fühlt, und er keine Probleme hat.
All seinen Ängsten und seiner Skepsis zum Trotz, lebt er sehr gut damit und ist fit.

Was ihm nach wie vor Probleme macht, ist die kalte Winterluft. Aber das geht wahrscheinlich vielen hier so.

Auch noch ein ziemlich doofes Problem betrifft die Blutabnahme wegen seines Quickwertes. Das wird ja immer im Arm gemacht. Durch die Häufigkeit ist es jetzt oft so, das sich der Ellenbogen mordsmäßig entzündet und er sich nicht mal anziehen, geschweige denn Auto fahren kann ect.
Der Arzt meinte,das die Venen/Gewebe mit der Zeit vernarben. Auch der Blutfluß ist nicht immer so, wie die Arzthelferinnen das möchten.

Jetzt habe ich mir Gedanken über dieses Gerät zum selber messen gemacht. Der Arzt meinte aber es wäre zu ungenau.

Könnt ihr mir da Eure Erfahrungen schildern? Wenn es doch in Frage käme, wie und wo kann man das beantragen, was braucht man dafür?

Viele Grüße

Re: Mein Vater und der Defi-Update

#2
Hallo Eve,
    Zitat: Eve35
    Auch noch ein ziemlich doofes Problem betrifft die Blutabnahme wegen seines Quickwertes. Das wird ja immer im Arm gemacht. Durch die Häufigkeit ist es jetzt oft so, das sich der Ellenbogen mordsmäßig entzündet und er sich nicht mal anziehen, geschweige denn Auto fahren kann ect.
    Der Arzt meinte,das die Venen/Gewebe mit der Zeit vernarben. Auch der Blutfluß ist nicht immer so, wie die Arzthelferinnen das möchten.
schön das es Deinem Vater so gut geht. Was die Venen angeht, stimmt das so aber man muss das Blut nicht immer in der Armbeuge abnehmen. Ein guter Punkt ist z.B. auch die dicke Vene auf der Außenseite des Unterarms. Nur trauen sich da nicht alle Arzthelferinnen ran, weil sie kein Gefühl dafür haben und auch der Meinung sind, dort würde es weh tun.
    Zitat: Eve35
    Jetzt habe ich mir Gedanken über dieses Gerät zum selber messen gemacht. Der Arzt meinte aber es wäre zu ungenau.

    Könnt ihr mir da Eure Erfahrungen schildern? Wenn es doch in Frage käme, wie und wo kann man das beantragen, was braucht man dafür?
Bei der zweiten Aussage Deines Arztes muss ich allerdings widersprechen. Ich nutze seit 10 Jahren so ein Messgerät und fahre sehr gut damit, sie sind auch nicht ungenauer als eine Bestimmung im Labor, im Gegenteil, sie richten sich strikt nach der INR-Norm was für ein Labor nicht unbedingt gilt, da es zur Bestimmung mehrere Verfahren gibt und somit dieselbe Blutprobe in drei Laboren auch drei unterschiedliche Ergebnisse liefern kann. Mein INR-Zielwert ist 2,5 und um den Pendel ich immer herum, immer zwischen 2,0 und 3,0, messen tue ich ca. alle 3 Wochen. Es gibt auch manchmal Ausrutscher darüber oder darunter. Solange man sich deswegen nicht verrückt macht und sich bewusst ist, dass man auch gar keinen Idealwert erreichen kann weil das "Regelsystem" des Körpers diesbezüglich sehr langsam ist (die heute eingenommene Marcumar-Tablette wirkt erst übermorgen) und die Lebensmittel, die man isst ebenfalls einen Einfluss darauf haben (Stichwort: Vitamin K) kann man da ganz gelassen rangehen. Mit der Zeit kennt man die Höhe seiner täglichen bzw. wöchentlichen Dosis um den Wert zu halten und mit wieviel Tabletten mehr oder weniger man ggf. gegensteuern muß. Sorgsamer Umgang mit Gerät und Teststreifen sowie zudem ein Gegencheck beim Arzt in längeren Abständen (ich machs alle 3 bis 4 Monate) und man sollte auch kein Problem bekommen.

Beantragen tut man das Gerät bei der Krankenkasse, die bezahlen dann auch die Schulung zum Umgang mit dem Gerät.

Und sollte der Arzt sich dann anschliessend, so wie meiner, strikt weigern das Rezept für die Teststreifen zu verschreiben kann man auch hier mit der Krankenkasse eine Lösung finden. In meiner Akte ist das eingetragen und ich lege die Kosten erst einmal selbst aus und reiche die Rechnung dann ein. Immer persönlich mit dem Hinweis auf den Eintrag in der Akte, weil einige Dumpfbacken von Sachbearbeitern in der Rechnungsstelle das nämlich nicht freiwillig lesen, selbst mit schriftlichem Hinweis darauf nicht.

Also, lasst euch vom Arzt nicht ins Bockshorn jagen, der bekommt nämlich Geld für die Blutabnahme.

Besten Gruß
Thorsten



Re: Mein Vater und der Defi-Update

#4
Hallo Thorsten!

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.
Mein Vater geht schon immer mit einem zerknirschten gesicht zum Blutabnehmen. Obwohl sie schon recht gut stechen, aber es klappt eben nicht immer.
Das der Arzt mit dem Blutabnehmen Geld verdient ist klar :-) Wieso sollte er dann ein solches Gerät befürworten ;-))

Ich hab mal noch 2 Fragen zu diesem Testgerät.
Beim Beantragen braucht mein Vater da eine Art Bestätigung von seinem Kardiologen?
Muss er dann trotzdem noch alle 3 Wochen zur Blutabnahme zum Arzt oder kann mann dann einmal im halben Jahr gehen?

LG Anja

Re: Mein Vater und der Defi-Update

#5
    Zitat: Eve35
    Ich hab mal noch 2 Fragen zu diesem Testgerät.
    Beim Beantragen braucht mein Vater da eine Art Bestätigung von seinem Kardiologen?
    Muss er dann trotzdem noch alle 3 Wochen zur Blutabnahme zum Arzt oder kann mann dann einmal im halben Jahr gehen?
Jepp, eine Bestätigung das man aufgrund der chronischen Krankheit dauerhaft Marcumar o.ä. nehmen muss wär nicht schlecht.

Wie schon gesagt/geschrieben: Empfohlen wird eine zusätzliche Kontrolle beim Arzt dann alle 3 Monate, aber es ist kein muss. Wenn man seine Dosierung und das Körperverhalten erst einmal kennt, kann man den Zeitraum auch verlängern.

Gruß
Thorsten



Re: Mein Vater und der Defi-Update

#6
    Zitat: Thorsten
    Jepp, eine Bestätigung das man aufgrund der chronischen Krankheit dauerhaft Marcumar o.ä. nehmen muss wär nicht schlecht.

    Wie schon gesagt/geschrieben: Empfohlen wird eine zusätzliche Kontrolle beim Arzt dann alle 3 Monate, aber es ist kein muss. Wenn man seine Dosierung und das Körperverhalten erst einmal kennt, kann man den Zeitraum auch verlängern.

    Gruß
    Thorsten



Die Kontrollmessungen im Labor kann man wunderbar mit anderen Blutuntersuchungen kombinieren, die bei Herzkranken sowieso hin und wieder fällig sind. Fragt man freundlich nach, ob die den INR mitbestimmen können und dann machen die untersuchenden Ärzte das im Regelfall.

So long
Kai