nur eine Frage

#1
Hallo,
ich hab heute mal eine Frage an euch. Kann es sein das nach der Defi-Implantation die Rhythmusstörungen sich verschlimmern? Ich hab das Gefühl das meine Rhythmusstörungen jeden Tag länger und stärker werden. Wer hat da Erfahrungen gemacht?
Freu mich über jede Antwort. Liebe Grüße Susanne



Immer nach vorne sehen und die "Öhrchen" steif halten!!!!!

Re: nur eine Frage

#2
Hallo Suse,
ich glaube nicht, dass es damit zu tun hat! Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Selbstbeobachtung, die unweigerlich mit der Defiimplantation zu- nimmt, zu Fehleinschätzungen führen kann. diese Erfahrung haben sicher eine Vielzahl hier gemacht und Du bist sozusagen in guter Gesellschaft. Wichtig ist m.E., dass Du Dich von dieser Wahrnehmung 'befreist', wobei natürlich zunächst eine medizinische Abklärung in dem Sinne, dass da keine Rhythmusprobleme hinzugekommen sind Voraussetzung ist. Bei mir war es aber letztlich damit nicht getan, ich hatte Panikattacken und lies mir darauf- hin professionell helfen, heute geht's mir gut.

HERZliche Grüße Axel

Re: nur eine Frage

#3
    Zitat: suse1107
    Hallo,
    ich hab heute mal eine Frage an euch. Kann es sein das nach der Defi-Implantation die Rhythmusstörungen sich verschlimmern? Ich hab das Gefühl das meine Rhythmusstörungen jeden Tag länger und stärker werden. Wer hat da Erfahrungen gemacht?
Hallo Susanne,

ich stimme Axel da mal zu. Irgendwie horcht man anders in sich rein.
Bei mir war es so, das ich in der ersten Nacht nach der Implantation schon den Schrittmacher verspürte. Rhythmusstörungen wurden von mir erstmals bemerkt, obwohl ich es nie bemerkte und bis jetzt noch nicht merke. Eigentlich weis ich bis heute nicht was bei Rhythmusstörungen oder Vorhofflimmern was ich ständig haben soll, in einen so vorgeht.
Die Antwort der Kardiologen; der eine merkt es und der andere nicht.


Tim


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Schlaganfall am 19.06.08
Minimalinvasive MKR in Leipzig am 08.10.2008.
Aus meiner sicht 22 Tage auf der Intensiv der reinste Horror.
Pumpleistung weniger als 35%.
Defi seit 28.10.09. Einkammersystem.1.Schock am 15.01.2014

Re: nur eine Frage

#4
Auch ich stimme Axel zu, habe einmal eine Weile "Buch geführt", also aufgeschrieben wenn ich dachte, daß der Schrittmacher in Aktion war. Beim Auslesen stellte sich aber heraus, daß ich nur in seltenen Fällen richtig empfunden habe. Trotzdem lasse ich mir immer die Daten ausdrucken in denen wirklich Rythmusstörungen waren.
Eva-Maria N.



Re: nur eine Frage

#5
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, daß sich die Rhythmusstörungen langsam verschlechtern, bringe das aber nicht mit dem Defi in Verbindung. Mein Herz wird eben "schlechter". Anfangs nach der Defiimplantation ist mir aber aufgefallen, daß ich ständig darauf geachtet habe, ob das Herz nun falsch schlägt oder nicht... Ich denke auch, daß das die Psyche ist, die uns da einen Streich spielt.



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: nur eine Frage

#6
Ich habe seit ca 8 Jahren permanente Rhytmusstörungen sowie Vorhofflimmern und lasse mir jetzt ( bisher verweigert ) am 16.5. einen
Defi einbauen, da mein Kardiologe am Langzeit-EK vermehrte Störungen
aus der linken Kammer festgestellt hat. (Salven )
Bis heute habe ich nichts von diesen Rhymusstörungen gespürt.
Ich bin überzeugt, daß ich nach dem Einbau sicherlich auf jede Regung
des Defis achten werde und dann vielleicht auch die Rhytmusstörungen
spüren werde.
Es muss nicht sein - aber es kann .

angeblich brauche ich das Gerät nur zum prophylaktischen Schutz, falls ein längereres Kammerflimmern auftritt, als Folge des" aus dem Takt kommens ". Aber wohl ist mit bei dem Gedanken nicht .

Vielleicht ist es bei Dir ja ähnlich.Man lauscht mehr in sich hinein.
Grüße aus Neuss



Re: nur eine Frage

#7
möglich wäre es schon da halt doch fremdkörper am herzen angebracht sind. aber gehört habe ich davon bisher noch nichts.
denke auch das du zu stark in dich hinein hörst. wenn du dir allerdings stark unsicher bist, geh lieber nochmal zum kardi und sprech mit ihm darüber.




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Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von Morgen, der tut mir leid, mein Name ist Hase, ich weiß bescheid!
Bugs Bunny

http://stores.ebay.de/african-magic

Re: nur eine Frage

#8
Vielen Dank für die schnelle Beantwortung meiner Frage. Ich hab bereits ein Langzeit-EKG machen lassen und dabei kam heraus, das sich meine Rhythmusstörungen verschlechtert haben. Als Antwort bekam ich die Aussage.....lernen sie damit zu leben. Wirklich geholfen hat mir dieser Spruch nicht. Ich versuche mich abzulenken durch arbeiten oder Atemübungen aber auch das hilft nicht wirklich. Angst ist eigentlich auch nicht das richtige Wort, sondern eher Enttäuschung, Resignation oder auch Wut, darüber das mein Herz krank ist und einfach nicht mehr so funktionieren wird, wie es mal war. Ich bin unendlich traurig darüber. Auch mein Selbstwertgefühl ist dadurch sehr gesunken, ich kann mich nicht mehr so richtig leiden. Und das kenne ich von mir eigentlich überhaupt nicht. Aber danke an alle, die mir so schnell und hilfreich geantwortet haben. Liebe Grüße und einen schönen Tag, Susanne



Immer nach vorne sehen und die "Öhrchen" steif halten!!!!!

Re: nur eine Frage

#9
Hallo Suse
Ich kann dich gut verstehen. Es wird versprochen, mit dem Defi kann es besser
werden. Aber alles was im Moment anders ist, ist die Beule, die Narbe, die Schmerzen und die Einschränkungen. Damit muss man erst mal fertig werden. Da wäre etwas Zuspruch schöner als "lernen sie damit zu leben".
Gruss Gabi

Re: nur eine Frage

#10
Hallo Suse,

wie lange hast du deinen Defi schon?
Ich hatte damals auch das Gefühl, dass es meinem Herzen nach der OP nicht so gut ging.
Ich habe das allerdings darauf zurück geführt, dass ich vor der Implantation im Herzkatheter Kammerflimmern bekommen hatte und ich mehr fach geschockt werden musste.
Ich denke einfach, das war auch nicht so gut für mein Herz und es hat sich danach erst einmal davon (und dem Einschrauben der Sonde) erholen müssen.
Ich hatte irgendwie das Gefühl, dass es sich verletzt/wund anfühlte, auch wenn ich das nicht belegen kann und es dumm klingen sollte.

Man hat gesehen, dass mein Defi noch etwa 3-4 Monate nach der Implantation ein paar Episoden registriert hat und danach lange Jahre nichts mehr.
Aber natürlich hatte ich vor der Implantation auch schon ein paar Ereignisse gehabt, sonst wäre ich ja gar nicht zum Herzkatheter ins Krankenhaus gegangen.
Erst neulich als ich tatsächlich mal eine richtige echte Grippe hatte, hat er an zwei Tagen als ich um die 39 Fieber hatte und es mir sehr schlecht ging, mal insgesamt 3 Episoden mit 8-10 Schlägen aufgezeichnet.

Mein Kardiologe hat zu mir gemeint, dass sei gar nicht verwunderlich, weil wenn ich krank sei, würde mehr Adrenalin ausgeschüttet und das würde dann die vermehrten Rhythmusstörungen erklären.
Ich hab das nicht 100%ig verstanden, wie da der Zusammenhang jetzt genau sein soll, aber ich glaube dass dadurch irgendwie die Wirkung meiner Beta-Blocker 'vermindert' wird.
Die Beta-Blocker blockieren ja Rezeptoren, an die Adrenalin und Noradrenalin normalerweise andocken.
Wenn nun mehr Adrenalin da ist, aber die gleiche Anzahl an Rezeptoren blockiert bleiben, kann ich mir vorstellen das im Verhältnis mehr Adrenalin in die Zellen gelangt und es somit verhältnismäßig auch mehr Rhythmusstörungen gibt.
Soweit meine Theorie.
Ich weiß nicht ob sie stimmen kann.

Was ich sagen will ist, dass viele Faktoren Einfluss auf unseren Herzschlag nehmen.
Stress ist etwas das starken Einfuss nehmen kann (Adrenalin = Stresshormon) und ich denke, dass fast jeder, der einen Defi implantiert bekommt, durch diese Situation erst einmal gestresst ist.
Das zusammen damit, dass der Körper einiges zu heilen hat, kann sicher dazu beitragen, dass sich der Rhythmus vorübergehend verschlechtert.
Zumindest glaube ich das.

Ich würde aus meiner Erfahrung aber denken, dass sich das legt, wenn erstmal alles soweit geheilt ist und man sich mit seinem Defi auch psychisch angefreundet hat.

Viele Grüße,
Christine



Wenn wir aufhören zu Leben, weil wir uns vor dem Tod fürchten, dann sind wir schon gestorben.