Last but not least eine Mitteilung des Deutschen Ärzteblatts vom 12.03 2008:
aerzteblatt.de 12. März 2008
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Medizin
Studie: Hackerattacken auf Herzschrittmacher und Defibrillatoren möglich
Boston – Hacker können nicht nur in fremde Computer eindringen, um Daten zu stehlen. Sie wären auch in der Lage Herzschrittmacher und automatische Defibrillatoren (ICD) auszuspionieren. Ein ICD ließe sich gezielt manipulieren, warnen US-Computerexperten in einer Studie.
Das Szenario ist sicherlich hypothetisch. Aber der US-Vizepräsident Dick Cheney könnte das Opfer eines Anschlags werden, bei dem die Attentäter eine „Bombe“ aktivieren, die der Politiker seit Jahren in sich trägt. Cheney ist nämlich der prominenteste von mittlerweile zehntausenden von Patienten, denen ein ICD implantiert wurde, um sie im Fall einer kardialen Arrhythmie durch einen kleinen Stromstoß vor einem plötzlichen Herztod zu bewahren.
Es könnte jedoch auch anders kommen: ICDs verfügen über einen eingebauten Radiosender, der einen drahtlosen Datenaustausch ermöglicht. Dies erfolgt normalerweise über eine direkt auf die Brust aufgelegte Antenne. Sie enthält in der Regel einen Magnetschalter, um eine versehentliche Störung, etwa durch elektromagnetische Felder zu verhindern.
Diese Sicherung stellte aber für den Computerspezialisten Kevin Fu von der Universität von Massachusetts in Amherst die geringste Hürde dar. Denn die Software, die diesen Schalter steuert, lässt sich von außen kurzerhand ausstellen. Als nächstes spähten die Hacker die auf dem ICD gespeicherten Daten aus. Dann wurde das Gerät, das für das Experiment in einen Rinderschinken implantiert wurde, manipuliert.
Hier sind laut William Maisel, einem an den Experimenten beteiligten Kardiologen vom Beth Israel Deaconess Medical Center in Boston, verschiedene Attacken denkbar. Sie reichen vom einfachen Abschalten des Gerätes bis hin zur Induktion einer tödlichen Entladung der Batterie.
Die Publikation ist nicht als Anleitung für potenzielle Attentäter gedacht, sondern als eine in die Zukunft gerichtete Warnung. Normalerweise müsste der Attentäter dem ICD-Träger schon sehr nahe kommen, um Kontakt mit dem Steuergerät des ICDs aufnehmen zu können. Denn die Reichweite der Sender war bislang gering.
Viele Hersteller haben aber begonnen, ihre Geräte mit stärkeren Sendern auszustatten. Technisch wäre es möglich, die Geräte über ein WLAN-Netz mit dem Internet zu verbinden. Die Daten des ICD könnten dann auf einem Server gespeichert werden. Ein Prototyp ist das von Medtronic entwickelte CareLink Service, bei dem der Patienten aber die Antenne noch vor den Brustkorb halten muss.
Das System ermöglicht Kardiologen eine telemetrische Betreuung ihrer Patienten. Es böten sich aber durchaus Möglichkeiten zu einer Manipulation, warnen die Hacker, die in ihrer Arbeit gleich mögliche Schutzmaßnahmen aufzeigen.
Die betroffenen Hersteller zeigten jedoch wenig Interesse. Ein Medtronic-Mitarbeiter verweist darauf, dass es in den 30 Jahren, seit der ersten Implantation von telemetrisch kontrollierten Herzschrittmachern noch niemals zu kriminellen Aktionen gekommen sei. Die beiden Mitkonkurrenten Boston Scientific und St. Jude Medical verkündeten, ihre Geräte seien durch Software ausreichend gegen Attacken gesichert. © rme/aerzteblatt.de
Links zum Thema
PDF der Studie
http://www.secure-medicine.org/icd-study/icd-study.pdf
Hintergrund
http://www.secure-medicine.org/icd-study/icd-faq.html
Pressemitteilung der University of Washington
http://uwnews.org/article.asp?articleID=40358
Viele Grüsse
Heinz
DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP links am 05.12.06. Innenohrschwerhörigkeit ( 2 Hörgeräte ), Coxarthrose bds.
DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!
Re: Defi OP im TV-HR3 Servicezeit Gesundheit
#22- Zitat: Heinz
Die betroffenen Hersteller zeigten jedoch wenig Interesse. Ein Medtronic-Mitarbeiter verweist darauf, dass es in den 30 Jahren, seit der ersten Implantation von telemetrisch kontrollierten Herzschrittmachern noch niemals zu kriminellen Aktionen gekommen sei. Die beiden Mitkonkurrenten Boston Scientific und St. Jude Medical verkündeten, ihre Geräte seien durch Software ausreichend gegen Attacken gesichert. © rme/aerzteblatt.de |
Ich bin aber der Meinung, momentan lauern da keine so große Gefahren, wie in den Artikeln schon steht: man muss dazu dicht ran an den Defi. Aber zukünftig wird das wohl ein Thema werden.
Gruß
Thorsten
Re: Defi OP im TV-HR3 Servicezeit Gesundheit
#23Auf ARD war soeben eine Sendung über Herzkrankheiten zu sehen. Es geht u.a. um Defis, Klappenimplantationen, Herzinfarkt, ethische Fragen, etc. Es ist Teil drei der Reihe "Die großen Volkskrankheiten". Über diesen Link kann man die Sendung online sehen.
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage---dokumentation/7764958_die-gro-en-volkskrankheiten--3---herzversagen?type=null
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation
____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern
http://mediathek.daserste.de/sendungen_a-z/799280_reportage---dokumentation/7764958_die-gro-en-volkskrankheiten--3---herzversagen?type=null
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation
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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern
Re: Defi OP im TV-HR3 Servicezeit Gesundheit
#24Habe es gerade angesehen - sehr beeindruckend und informativ.
Danke f. d. Beitrag! Michael
Danke f. d. Beitrag! Michael
Re: Defi OP im TV-HR3 Servicezeit Gesundheit
#25Hallo Evi,
danke, daß Du den Link eingestellt hast.
Ich wollt' den Film gestern anschauen und hab's dann doch verpennt und heute habe ich schon nicht mehr d'ran gedacht.
Was der Film u.a. hinsichtlich der weiteren Finanzierbarkeit und evtl. Absage der Behandlungen z.B. wegen des Alters angesprochen hat - darüber habe ich mir schon oft Gedanken gemacht. Weil ich muss ganz ehrlich sagen, solche Patienten wie mich mit ständigen Behandlungen seit fast 20 Jahren, Implantation eines Defis und dann noch ne Transplantation mit immens teurer Versorgung hinterher (die Kosten der Immunsuppression sind ebenfalls sehr sehr hoch) und die enormen Kosten der Intensivbehandlung bei solch komplizierten Fällen wie mir können eigentlich nicht auf Dauer von den Kassen getragen werden, wenn sie viele solcher Patienten als Klientel hat. Jedenfalls stell ich mir das so vor. Aber gottseidank gibt es auch viele Patienten, die sich schneller wieder berappeln als ich.
Mal sehen, was die Zukunft bringt aber ich seh das alles - wie gesagt - auch skeptisch, was die Aufrecherhaltung unseres tollen Gesundheitssystems betrifft.
So, ich geh' jetzt mit meinem teuren Körper radeln, das ist gut für mein Herzchen.
LG Carmen
danke, daß Du den Link eingestellt hast.
Ich wollt' den Film gestern anschauen und hab's dann doch verpennt und heute habe ich schon nicht mehr d'ran gedacht.
Was der Film u.a. hinsichtlich der weiteren Finanzierbarkeit und evtl. Absage der Behandlungen z.B. wegen des Alters angesprochen hat - darüber habe ich mir schon oft Gedanken gemacht. Weil ich muss ganz ehrlich sagen, solche Patienten wie mich mit ständigen Behandlungen seit fast 20 Jahren, Implantation eines Defis und dann noch ne Transplantation mit immens teurer Versorgung hinterher (die Kosten der Immunsuppression sind ebenfalls sehr sehr hoch) und die enormen Kosten der Intensivbehandlung bei solch komplizierten Fällen wie mir können eigentlich nicht auf Dauer von den Kassen getragen werden, wenn sie viele solcher Patienten als Klientel hat. Jedenfalls stell ich mir das so vor. Aber gottseidank gibt es auch viele Patienten, die sich schneller wieder berappeln als ich.
Mal sehen, was die Zukunft bringt aber ich seh das alles - wie gesagt - auch skeptisch, was die Aufrecherhaltung unseres tollen Gesundheitssystems betrifft.
So, ich geh' jetzt mit meinem teuren Körper radeln, das ist gut für mein Herzchen.
LG Carmen