Defi raus und dann ??

#1
hallo,

ich habe hier gelesen, dass der ein oder andere seinen defi gern explantieren lassen würde. auch ich habe seit 13 jahren ( also kurz nach der implantation ) keinen schock mehr bekommen.
ich frage mich nur, was dann wohl mit den beiden sonden geschehen soll, die in meinem herzmuskel eingewachsen sind ? die sonden münden in den defi. wenn der nicht mehr da ist, dann haben sie keinen halt mehr. was würde man dann also machen ?
ich bin erstaunt darüber, dass einigen patienten hier wohl von den ärzten gesagt wurde, dass ein defi heutzutage bis zu 9 jahre halten soll.
stimmt das wirklich ?
meine defis haben wie gesagt, lange zeit keine schocks mehr abgegeben, müssen aber dennoch ca. alle 5 - 6 jahre ausgetauscht werden.
ich bin jetzt 44 jahre alt und bekomme in ein paar wochen meinen 4ten defi. immer wieder an gleicher stelle die narbe aufschneiden, innen die verwachsungen freipräparieren ( was für den chirurgen wirklich nicht einfach ist ) und anschließend wieder zunähen. kein wirklich prickelnder gedanke. dennoch sehe ich meinen defi irgendwie als lebensversicherung.




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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999

Re: Defi raus und dann ??

#2
die sonden verwachsen genau wie der defi.
die werden drin gelassen denke ich.
die technik macht täglich fortschritte. mit 100% iger sicherheit kann deswegen keiner sagen wie lange die defis heute halten.


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Wer eine schöne Stunde verschenkt, weil er an Ärger von gestern denkt oder an Sorgen von Morgen, der tut mir leid, mein Name ist Hase, ich weiß bescheid!
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Re: Defi raus und dann ??

#3
Meiner hält laut der letzten Auslesung noch 9,5 Jahre.
Es ist ein Jude Fortify und wohl desshalb etwas länger (Länge des Gerätes in cm) als andere Modelle.
Mich stört das aber nicht gross, klar tut der ab und zu noch weh, aber das wird wohl auch irgendwann aufhören.
Nur der Defi insgesammt, das Wissen, dass ich so einen Blechkasten in der Brust trage, die immer wiederkehrende Angst, dass der losgehen könnte (Sondenbruch), zu wissen, dass die mich immer wieder aufschneiden müssen und dann ein neues Kabel durch den Körper verlegt wird, das alles stört mich sehr.



Re: Defi raus und dann ??

#4
    Zitat: Christine1967
    ich frage mich nur, was dann wohl mit den beiden sonden geschehen soll, die in meinem herzmuskel eingewachsen sind ? die sonden münden in den defi. wenn der nicht mehr da ist, dann haben sie keinen halt mehr. was würde man dann also machen ?
Keine Bange, die sitzen schon fest. Unten, wie Du schon schreibst, im Herz eingewachsen, ebenso in den Adern durch die sie laufen und zudem, beim Aderaustritt, mechanisch mit der Klemmspange gehalten und wohl ebenfalls verwachsen. Ich schlepp schon 2 davon als Elektronikschrott durch die Gegend.

Gruß
Thorsten



Re: Defi raus und dann ??

#5
ich weiß nicht, für mich würde das nicht in frage kommen. ich habe meinem defi jetzt seid 3 jahren und er wird noch gute 3 halten und das ohne schocks oder andere tätigkeiten. ich weiß nicht wie ich in zehn jahren darüber denke, aber zum jetzigen zeitpunkt würde ich mir den niemals entfernen lassen. ich habe einmal die erfahrung eines plötzlichen herztodes machen müssen und das möchte ich nicht noch einmal haben. deshalb bin ich glücklich das es heute solche möglichkeiten wie den defi gibt. denn ich hatte eigentlich vor noch ein paar jahre zu leben ;-)))
aber ich denke dem steht jeder anders gegenüber. tja die sonden würden wohl drinne bleiben, aber merken tut man sie ja nicht.
ich denke immer die entscheidung für einen defi ist ja nicht umsonst getroffen worden, also warum das schicksal herrausfordern



arrhytmogene rechtsventrikuläre kardiomyopathie,plötzlicher Herztod und Defi implantation mit 23, GdB 50%,volle Erwerbsunfähigenrente

Re: Defi raus und dann ??

#6
ich habe vor ein paar tagen mal mit einem medizintechniker der firma medtronic gesprochen. ich wollte mich über das neue gerät informieren, dass bei mir implantiert werden soll.
zudem wollte ich mal wissen, warum die defis im laufe der jahre nicht mal etwas kleiner werden, denn die technik schreitet ja ständig fort.
der techniker sagte mir, dass derzeit an der entwicklung eines kleineren modells gearbeitet werde, und dieses auch bald auf den markt käme.
ich fragte auch, warum es nicht längst einen defi gibt, der sich mittels induktion durch die haut aufladen lässt. so müsste nicht immer wieder operiert werden.
es wurde mir gesagt, dass dies technisch zur zeit nicht möglich sei.
ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die firmen kein allzu großes interesse daran haben, die entwicklung in dieser richtung voranzutreiben, weil dann natürlich weniger defis verkauft würden.
ich muss schon sagen; bevor ich dieses forum im internet entdeckt habe, habe ich mir eigentlich nie großartige gedanken um meinen defi gemacht. jetzt lese ich hier solche dinge wie, elektrodenbruch, fehlschocks etc. da kann einem ja angst und bange werden ;0)
nein . . . ist jetzt nicht so schlimm, aber beeindruckt hat mich das schon. der kardiologe, der mir vor 13 jahren den ersten defi eingebaut hat, erwähnte nie etwas von einer begrenzten lebensdauer der sonden.
ich frage mich aber manchmal, ob der defi und die sonden, im laufe der jahre nicht auch irgendwelche negativen auswirkungen auf das herz
( z.b. herzklappen), oder die gefäße haben, in denen die sonden liegen. hat schon mal jemand etwas über langzeitstudien dazu gehört ?

christine




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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999

Re: Defi raus und dann ??

#7
hallo christine,

also ich weiß das biotronik an einem gerät gearbeit hat, das man wieder aufladen kann. das ist aber ziemlich schwierig. zum damaligen zeitpunkt war das so das man alle 7.10 tage zum aufladen müsste und das dauert dann 3-4 stunden. also das ist noch nicht wirklich relevant und wird auch noch dauern. aber ich finde das man in der defi forschung schon sehr große fortschritte in den letzten jahren gemacht hat. denn schließlich tragen wir unseren defi nicht mehr in der bauchhöhle und haben die sonden nicht mehr oberflächlich zum herzen geführt. und das alles in den letzten 15 jahren. ich find das schon toll
lg



arrhytmogene rechtsventrikuläre kardiomyopathie,plötzlicher Herztod und Defi implantation mit 23, GdB 50%,volle Erwerbsunfähigenrente

Re: Defi raus und dann ??

#8
    Zitat: Christine1967
    ich fragte auch, warum es nicht längst einen defi gibt, der sich mittels induktion durch die haut aufladen lässt. so müsste nicht immer wieder operiert werden.
    es wurde mir gesagt, dass dies technisch zur zeit nicht möglich sei.
    ich könnte mir aber auch vorstellen, dass die firmen kein allzu großes interesse daran haben, die entwicklung in dieser richtung voranzutreiben, weil dann natürlich weniger defis verkauft würden.
Hallo Christine,

ich fühle mich wohl zu wissen das alle 10 Jahre je nach Hersteller, mein Defi ausgetauscht wird.

  • ich habe wieder den aktuellem technischen Stand nach Austausch
  • ich muss mich nicht kümmern wann ich "aufladen" muß
  • vielleicht sind nicht so technisierte Menschen überfordert
  • ich brauche ausser meinen Standard mässigen Auslese Kontrollen keine weitere eigene Kontrolle

Bester Gruß

Joachim



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6.12.1985 - 6fach ACVB-OP Bad Krozingen, hoch gradig reduzierte Ventrikelfunktion, 2.10.10 - Schlaganfall - nach Lyse alles gut, 20.08.11 ventrikuläre Tachykardie bis 205 ca. 1,5 Std., 30.09.11 Fortify Einkammer AICD 26.09.12 3fach Schock ohne Therapie, 16.07.2013 3fach Mitral Clipping

Re: Defi raus und dann ??

#9
"ich frage mich aber manchmal, ob der defi und die sonden, im laufe der jahre nicht auch irgendwelche negativen auswirkungen auf das herz
( z.b. herzklappen), oder die gefäße haben, in denen die sonden liegen" Mein Kardiologe hat mal nebenbei erwähnt, daß meine Trikuspidalklappe undicht sei, weil da die Sonde vom Defi durchgehe. Es wurde aber nur einmal kurz erwähnt, und er sagte, das sei zu erwarten gewesen. Verschlechtert hat sich danach nichts mehr diesbezüglich.



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Defi raus und dann ??

#10
    Zitat: Majuma
    hallo christine,

    also ich weiß das biotronik an einem gerät gearbeit hat, das man wieder aufladen kann. das ist aber ziemlich schwierig. zum damaligen zeitpunkt war das so das man alle 7.10 tage zum aufladen müsste und das dauert dann 3-4 stunden. also das ist noch nicht wirklich relevant und wird auch noch dauern.
Salve, also mir hat "mein" Biotronik Techniker beim DeFi Wechsel vor 2 Wochen gesagt das Biotronic diesbezüglich die Forschung vorerst eingestellt hat und sich da wohl auch die nächsten 10 - 20 Jahre nichts tun wird.
Grund ist das die aktuellen Batteriearten einen zu hohen Prozentsatz an Eigenentladung haben und dadurch z. Zt. eine gleichbleibende Therapie nicht möglich ist. In diesem Zusammenhang ist auch eine Verkleinerung der Defis noch nicht machbar da die Batterien halt eine gewisse Größe haben müssen.



by4now, Heinz

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Ich habe keine Wespen-Taille, ich habe eine Hummel-Hüfte

Best Wishes, Heinz
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