#14
vonelsie
Ich bin ja nun eine der Neuen und bin (wie schon mal berichtet) hier, weil mein Mann seit Februar Defiträger ist. Er selber würde nie hier schreiben- nein, nicht, weil es ihn nicht interessiert, sondern einfach deswegen, weil er sich schriftlich nicht besonders gut ausdrücken kann. Also übernehm ich auch hier, wie eigentlich immer, die Rolle seiner Sekretärin;-)
Ich überlege seit Tagen, mich wieder hier zu melden. Aber erstens habe ich bedenken, ins Lamentieren zu verfallen (doch das kennt Ihr vielleicht selber), zum anderen glaube ich nicht, dass mir das Forum irgendwie helfen kann, bei den vielfältigen Schwierigkeiten. Und schließlich bin ich mir immer wieder unschlüssig, zu welchem Thema mein Geschreibsel passt...
Nur deshalb hab ich nicht gewagt, "piep" zu machen.
Und ich fürchte , es wird wieder ein Roman (und einiges habe ich bestimmt schon mal geschrieben).
Für mich ist es nicht einfach, zu schildern, wie es ihm inzwischen geht.
Auf jeden Fall nicht besonders gut. Und seit einigen Wochen sitzt ihm nun auch noch die KK im Nacken, die ihm sogar schon nahe gelegt hat, einen Aufhebungsvertrag mit dem Arbeitgeber zu schließen und sich auf dem Arbeitsamt wegen einer Umschulung zu melden...
Als er von diesem Gespräch mit dieser Mitteilung heimkam, war er so fix und fertig, dass er erst mal 5 Stunden geschlafen hat!
Hinterher bat er mich, doch bei sämtlichen Terminen auf Ämtern und Behörden zukünftig dabeizusein. Eigentlich ist mein Mann nicht "auf den Mund" gefallen und weiß sich auch durchzusetzen, aber dazu ist er einfach nicht in der Lage.
Natürlich würde er zu gerne wieder etwas arbeiten und am liebsten schwere Arbeiten.
Sieht man ihn, könnte man denken . Alle Achtung, er hat sich aber gut erholt!
Ja freilich, er versucht die meiste Zeit des Tages draußen zu verbringen.
Immer wieder versucht er, mehr zu schaffen. Statt Holzhacken ist nun natürlich Holt spalten angesagt. Aber darüber hinaus stößt er ständig an Grenzen. Mit der Sense kann er nicht mehr umgehen (eben auch noch wegen seiner gerissenen Sehnen, darauf bekommt er jetzt Dauertherapien). Ob ein Rasenmäher besser wäre, weiß er nicht, ohne es ausprobiert zu haben. Hasen, Hühner, Pferde und Schafe müssen täglich versorgt werden. Und nun, wo grad die Heuzeit losgeht, ist es für ihn unmöglich, den Traktor zu fahren.
Besonders ärgert ihn, dass er die Pferde nach wie vor nicht kutschieren kann. Heute hat er ein paar Zaunlatten gestrichen, immer langsam und mit Ruhe.
Während der Reha im Februar/ März machte ihm seine ohnehin lädierten Bandscheiben schon arge Schwierigkeiten, auf die natürlich bei den vorangegangen Operationen keine Rücksicht genommen werden konnte, weil im KH niemand davon wusste.
Nun ja, während der Reha wurde also erst mal der Rücken wieder "in Schwung" gebracht, Herzsport war kaum möglich. Spaziergänge macht er jetzt ausgiebig. Mit dem Auto fährt er nur, wenn's wirklich nötig ist.
Und durch die Reanimation ist ihm ja der Brustkorb so geprellt worden, dass er noch heute, 5 Monate später, Beschwerden hat.
Versteht mich bitte nicht falsch, mein Mann ist kein Typ, der lamentiert und jammert. Und er sagt mir auch nicht ständig, was ihn belastet. Aber nach und nach erfahre ich manches.
Ach ich hör jetzt erst mal auf, es gäbe noch viel zu berichten.
elsie