Hallo Geoff,
ich wurde Ende Oktober 2008 HU- gelistet. Daraufhin musste ich im Krankenhaus bleiben und durfte auch nicht mehr raus. Im Februar 2009 habe ich dann, nach 3,5 Monaten, mein neues Herz bekommen. Würde heute den gleichen Schritt wieder tun. Jetzt kann ich wieder Dinge tun, für die ich vorher keine Kraft mehr hatte. Mir gehts richtig gut.
Dir wünsche ich alles Gute und ein Superherz.
Gruß
Re: Bin jetzt gelistet
#12Hallo Geoff,
am Montag war ich ja wieder bei der Routineuntersuchg wg. Transplantation.
Ich habe dort einen Patienten getroffen, den ich 6 Wochen vorher bei einem
Treffen von Herzpatienten kennenlernte. Damals war er, wie Du, auch HU gelistet und stationär in der Klinik. Als ich ihn jetzt am Montag in der Klinik traf.war er bereits seit 3 Wochen transplantiert. Noch ein bischen wackelig auf den Beinen aber auf einem guten Weg. Also. nicht den Mut verlieren.
Es war übrigens die 33. Transplantation in Heidelberg in diesem Jahr.
Für alle Interessierte noch ein Hinweis auf eine Radiosendung:
Morgen am 12.11. von 10:00 bis 12:00 kommt eine Sendung mit einem
Transplantationsarzt. Zu hören auf SWR1 Baden-Würrtemberg.
Gruß, Achim
am Montag war ich ja wieder bei der Routineuntersuchg wg. Transplantation.
Ich habe dort einen Patienten getroffen, den ich 6 Wochen vorher bei einem
Treffen von Herzpatienten kennenlernte. Damals war er, wie Du, auch HU gelistet und stationär in der Klinik. Als ich ihn jetzt am Montag in der Klinik traf.war er bereits seit 3 Wochen transplantiert. Noch ein bischen wackelig auf den Beinen aber auf einem guten Weg. Also. nicht den Mut verlieren.
Es war übrigens die 33. Transplantation in Heidelberg in diesem Jahr.
Für alle Interessierte noch ein Hinweis auf eine Radiosendung:
Morgen am 12.11. von 10:00 bis 12:00 kommt eine Sendung mit einem
Transplantationsarzt. Zu hören auf SWR1 Baden-Würrtemberg.
Gruß, Achim
Re: Bin jetzt gelistet
#13Hallo zusammen,
ich war lange nicht hier. Heute hatte ich wieder mal das Bedürfnis.
Es sind auch bei mir neue Entwicklungen eingetreten, und ich hatte mal Lust mit Menschen in Kontakt zu kommen, die ne Herztransplantation hinter sich haben.
Und da dachte ich mir...............geh mal wieder ins Defi-Forum, vielleicht ist da ja, der eine oder andere. Und siehe da, nur nach kurzem "wühlen" treffe ich gleich mehrere, die davon betroffen sind, entweder als schon transplantiert, oder vor einer solchen Aktion.
Mein Kardiologe hat mir am Donnerstag "eröffnet", dass ich in hoffentlich eher ferner Zukunft wohl auch an eine solche Möglichkeit denken soll.
Es wäre eine Option, für dich ich in Frage käme, und er möchte die Zeit bis zu einer akuten Situation nutzen, um mich in einer Transplantationsklinik anzumelden, und dass ich selber genug Zeit habe, mich auf so einen Schritt vorzubereiten. Das finde ich sehr gut von ihm, man soll die Zeit, die man gut drauf ist nutzen, um sich auf einen solchen Fall vorzubereiten.
Natürlich kam das für mich jetzt ein wenig überraschend, obwohl ich mir schon länger auch über diese Möglichkeit Gedanken gemacht habe. Es wurde von verschiedenen Ärzten von mir, immer mal wieder ins Gespräch gebracht, aber nie habe ich das irgendwie für ganz ernst genommen.
Aber jetzt fängt auch noch mein Kardiologe damit an, und er meinte es ernst. Der scherzt nicht. Ich würde eigentlich sehr gerne von Betroffenen erfahren, wie sie mit dem Gedanken, und dem Gefühl zurecht kommen, dass jetzt ein anderes Herz sie am Leben hält. Ich kann mir diese Dimension irgendwie nicht so recht vorstellen, oder mich da hineinversetzen. Und noch eine Frage hätte ich darüber: Welche Medikament muss man dann noch schlucken, wenn man ein neues Herz hat? was fällt weg, oder was kommt dazu ??
Was ich ganz speziell dazu sage möchte: Ich habe keine Angst vor einem solchen Schritt. Ich habe soviel erlebt, was das Herz anbelangt, Angst habe ich keine mehr.
UNd.........
es stellt sich nicht die Frage für mich: lass ich es machen oder nicht ? Wenn es medizinisch notwendig wird, dass ich das wertvolle Leben weiterleben kann, dann wird das gemacht. BASTA.
Das sind nicht so meine Fragen, ...........mich interessiert eher.......wie fühlt man sich danach, und passiert mit einem in der Zeit mit den neuen Herzen. Verkraftet man es psychisch? Braucht Ihr dazu professionelle HIlfe?
OK;
ich entschuldige mich, dass ich diesen Threat wahrscheinlich sprenge........wenn Ihr meint, dann eröffne ich einen neuen.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Thommy.
warum ?? darum !! :-))
ich war lange nicht hier. Heute hatte ich wieder mal das Bedürfnis.
Es sind auch bei mir neue Entwicklungen eingetreten, und ich hatte mal Lust mit Menschen in Kontakt zu kommen, die ne Herztransplantation hinter sich haben.
Und da dachte ich mir...............geh mal wieder ins Defi-Forum, vielleicht ist da ja, der eine oder andere. Und siehe da, nur nach kurzem "wühlen" treffe ich gleich mehrere, die davon betroffen sind, entweder als schon transplantiert, oder vor einer solchen Aktion.
Mein Kardiologe hat mir am Donnerstag "eröffnet", dass ich in hoffentlich eher ferner Zukunft wohl auch an eine solche Möglichkeit denken soll.
Es wäre eine Option, für dich ich in Frage käme, und er möchte die Zeit bis zu einer akuten Situation nutzen, um mich in einer Transplantationsklinik anzumelden, und dass ich selber genug Zeit habe, mich auf so einen Schritt vorzubereiten. Das finde ich sehr gut von ihm, man soll die Zeit, die man gut drauf ist nutzen, um sich auf einen solchen Fall vorzubereiten.
Natürlich kam das für mich jetzt ein wenig überraschend, obwohl ich mir schon länger auch über diese Möglichkeit Gedanken gemacht habe. Es wurde von verschiedenen Ärzten von mir, immer mal wieder ins Gespräch gebracht, aber nie habe ich das irgendwie für ganz ernst genommen.
Aber jetzt fängt auch noch mein Kardiologe damit an, und er meinte es ernst. Der scherzt nicht. Ich würde eigentlich sehr gerne von Betroffenen erfahren, wie sie mit dem Gedanken, und dem Gefühl zurecht kommen, dass jetzt ein anderes Herz sie am Leben hält. Ich kann mir diese Dimension irgendwie nicht so recht vorstellen, oder mich da hineinversetzen. Und noch eine Frage hätte ich darüber: Welche Medikament muss man dann noch schlucken, wenn man ein neues Herz hat? was fällt weg, oder was kommt dazu ??
Was ich ganz speziell dazu sage möchte: Ich habe keine Angst vor einem solchen Schritt. Ich habe soviel erlebt, was das Herz anbelangt, Angst habe ich keine mehr.
UNd.........
es stellt sich nicht die Frage für mich: lass ich es machen oder nicht ? Wenn es medizinisch notwendig wird, dass ich das wertvolle Leben weiterleben kann, dann wird das gemacht. BASTA.
Das sind nicht so meine Fragen, ...........mich interessiert eher.......wie fühlt man sich danach, und passiert mit einem in der Zeit mit den neuen Herzen. Verkraftet man es psychisch? Braucht Ihr dazu professionelle HIlfe?
OK;
ich entschuldige mich, dass ich diesen Threat wahrscheinlich sprenge........wenn Ihr meint, dann eröffne ich einen neuen.
Danke für Eure Aufmerksamkeit.
Thommy.
warum ?? darum !! :-))
Re: Bin jetzt gelistet
#14Hallo Thommy,
ich kann Dir als direkt Betroffene gerne schildern, wie ich das empfinde mit meinem wunderbaren Herzen.
Über den Spender weiß ich, daß es sich um eine weibliche Person Anfang bis Mitte 30, meiner Größe und meiner Gewichtsklasse handelte. Kurz nachdem ich von meiner Klinik in München nachts angerufen wurde, daß evtl. ein Herz für mich zur Verfügung steht, war ich natürlich total perplex, verunsichert, ängstlich aber doch gleichzeitig ruhig und vertrauensvoll, weil ich wußte, daß dies wohl der letzte Zeitpunkt für die Chance auf ein weiteres Leben war. Ich wußte sehr wohl, daß ich eigentlich nur noch kurze Zeit zu leben hatte - durch Aussagen und natürlich spürte ich auch, wie jeden Tag mehr von meiner Kraft aus meinem Körper ging. Vielleicht hatte ich deswegen nicht "furchtbare" Angst.
Und dann dachte ich noch so in etwa: wenn ich jetzt danach nicht mehr heimkommen würde, wäre ich wenigstens schön in der Narkose gestorben, ohne Angst, ohne Qual - war ja narkotisiert. So kam es dann zwar nicht, ich bekam aber gottseidank nicht viel mit.
Allerdings kann ich mich total an den Moment erinnern, als ich mich irgendwann mal vegewissert habe, ob ich auch ein neues Herz hatte. Ich faßte mit der Hand an die "Herzensstelle" und da war Leben in der Bude. Da wußte ich, daß das ein fremdes Herz einer fremden Frau war - nachdem es sich aber genauso angefühlt hat, wie mein altes Herz in "guten" Zeiten, kam meinerseits gar keine Fremdheit oder Angst auf. Es war aber unbeschreiblich, zu spüren, daß ein Herz in der Brust schlug, daß ich da was spüren konnte. Mein eigenes Herz war so schwach, da spürte ich überhaupt keinen Herzschlag mehr.
Natürlich war mir bewußt, daß die vorige Trägerin des Herzens nicht mehr lebt, das machte mich traurig, weil ich halt immer traurig bin, wenn jemand sterben muß. Aber bei mir kam nie eine Sekunde das Gefühl auf, daß ich da irgendeine Schuld oder sonst irgendeinen Anteil am Tod dieser Frau hätte. Mir tat sehr leid, daß diese junge Frau gestorben ist, sie wäre aber auf jeden Fall an diesem Tag und dieser Stunde gestorben, auch wenn ich kein Herz benötigt hätte. Sie hat mir aber mit ihrer Organspende ein neues Leben ermöglicht und dafür bin ich unendlich dankbar.
Das Herz ist aber tatsächlich seit dem 23.01.2009 MEIN Herz und zwar sogar so sehr, daß ich immer meine, daß wenn mein Körper mal "geschnallt" hat, daß es "unser" Herz ist, dann würde ich irgendwann nicht mal mehr Immunsuppressiva einnehmen müssen, weil wir ja zusammengehören.
Nebenbei gesagt: ich habe weder psychische noch physische Probleme mit meinen Tabletten, die der Rede wert wären.
Thommy, wenn Du alles einigermaßen hinter Dir hast, dann kannst Du erst erkennen, wie krank Du mit Deinem eigenen Herzen warst. Ich konnte mich nach den 15 Jahren DCM nicht mehr erinnern, wie es vor DCM war, aber jetzt spüre ich wieder, wie es vor DCM war und ich hätte nie gedacht, daß ich einmal soooo krank war. Da ist das Leben jetzt fast ein Klacks.
Klar muß ich jetzt mit allem achtsamer umgehen, aber das ist gar nichts im Vergleich dazu, wie ich mich jetzt fühle. Natürlich, ich bin immer noch krank, aber das Leben ist viel lebenswerter, ich bekomme wieder Luft, ich kann wieder Treppen steigen und Sachen machen, ohne danach wie ein Ochs schnaufen zu müssen, wie der Allgäuer sagt. Gesund wirst Du nie mehr, Thommy, aber das Leben ist wieder lebenswert.
Allerdings - ich muß seelisch auch noch ein wenig auf mich achten, weil ich das vorige Jahr noch immer nicht ganz verarbeitet habe. Ich dachte immer, daß "Zwillinge" immer alles leichter wegstecken, als andere, aber daran knabbere ich noch ein bißchen - ich habe da einfach zu oft "dem Tod in's Aug g'schaut" - wie man so sagt.
Aber mein Krankheitsverlauf war eine Ausnahme - Du bist zudem noch um einiges jünger, das mach bei so großen Operationen viel aus und Du lebst wahrscheinlich auch vernünftiger, als ich gelebt habe.
Ich bin unheimlich dankbar, daß ich transplantiert bin und so, wie es mir jetzt geht, war es jede schreckliche Sekunde im letzten Jahr wert. Glaub' mir: es ist ein neues Leben.
Noch kurz zu den Medikamenten: Ich nehme zweierlei Immunsuppressiva ein - Prograf 6 mg, Certican 2,75 mg. Zudem Pantozol für den Magen, B-Vitamine, 1 Antidepressiva, Keppra für's Gehirn, weil ich plötzlich so eine Art epileptischer Anfälle bekam, die mit der Immunsuppression zusammenhingen, kommt nur ganz ganz selten vor, also keine Angst. Außerdem Carmen 10 mg und Metohexal 47,5 mg - transplantierte Herzen sind oftmals etwas schnellerl unterwegs - 10 mg Torasemid. Dies alles am Tag. Aber gegen meine DCM wurden auch nicht viel weniger Tabletten aufgefahren.
Was das Psyche betrifft: dieses fremde Herz ist für mich überhaupt nicht fremd, die Spenderin hat darin ebenfalls ihren Platz gefunden, sie ist mir zur Freundin geworden, sie hat von mir einen Namen erhalten, da ich ihren nicht kenne und manchmal spreche ich mit ihr. Für andere vielleicht doof, für mich nicht.
Wenn Du noch was wissen willst, frag nur zu. Ich freue mich, wenn ich vielleicht etwas Angst nehmen und Hoffnung geben kann.
Einer meiner Kardiologen erzählte mir damals kurz nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus, daß er einen herztransplantierten Patienten hätte, der mit seinem neuen Herzen nun schon seit fast 20 Jahren gut leben würde. "Aber leider nur diesen einen, der sein Herz schon so lange hat". Da habe ich ihn angestrahlt und gesagt: Gut, dann ham Sie jetzt nen zweiten Patienten, der so lange mit seinem neuen Herzen lebt: mich!!!
Und da arbeite ich jetzt dran. Und wenn es nicht so lange geht, habe ich doch trotzdem unheimlich viel gewonnen durch meine Transplantation.
Ich wünsche jetzt nen schönen Abend noch.
Liebe Grüße von Carmen
ich kann Dir als direkt Betroffene gerne schildern, wie ich das empfinde mit meinem wunderbaren Herzen.
Über den Spender weiß ich, daß es sich um eine weibliche Person Anfang bis Mitte 30, meiner Größe und meiner Gewichtsklasse handelte. Kurz nachdem ich von meiner Klinik in München nachts angerufen wurde, daß evtl. ein Herz für mich zur Verfügung steht, war ich natürlich total perplex, verunsichert, ängstlich aber doch gleichzeitig ruhig und vertrauensvoll, weil ich wußte, daß dies wohl der letzte Zeitpunkt für die Chance auf ein weiteres Leben war. Ich wußte sehr wohl, daß ich eigentlich nur noch kurze Zeit zu leben hatte - durch Aussagen und natürlich spürte ich auch, wie jeden Tag mehr von meiner Kraft aus meinem Körper ging. Vielleicht hatte ich deswegen nicht "furchtbare" Angst.
Und dann dachte ich noch so in etwa: wenn ich jetzt danach nicht mehr heimkommen würde, wäre ich wenigstens schön in der Narkose gestorben, ohne Angst, ohne Qual - war ja narkotisiert. So kam es dann zwar nicht, ich bekam aber gottseidank nicht viel mit.
Allerdings kann ich mich total an den Moment erinnern, als ich mich irgendwann mal vegewissert habe, ob ich auch ein neues Herz hatte. Ich faßte mit der Hand an die "Herzensstelle" und da war Leben in der Bude. Da wußte ich, daß das ein fremdes Herz einer fremden Frau war - nachdem es sich aber genauso angefühlt hat, wie mein altes Herz in "guten" Zeiten, kam meinerseits gar keine Fremdheit oder Angst auf. Es war aber unbeschreiblich, zu spüren, daß ein Herz in der Brust schlug, daß ich da was spüren konnte. Mein eigenes Herz war so schwach, da spürte ich überhaupt keinen Herzschlag mehr.
Natürlich war mir bewußt, daß die vorige Trägerin des Herzens nicht mehr lebt, das machte mich traurig, weil ich halt immer traurig bin, wenn jemand sterben muß. Aber bei mir kam nie eine Sekunde das Gefühl auf, daß ich da irgendeine Schuld oder sonst irgendeinen Anteil am Tod dieser Frau hätte. Mir tat sehr leid, daß diese junge Frau gestorben ist, sie wäre aber auf jeden Fall an diesem Tag und dieser Stunde gestorben, auch wenn ich kein Herz benötigt hätte. Sie hat mir aber mit ihrer Organspende ein neues Leben ermöglicht und dafür bin ich unendlich dankbar.
Das Herz ist aber tatsächlich seit dem 23.01.2009 MEIN Herz und zwar sogar so sehr, daß ich immer meine, daß wenn mein Körper mal "geschnallt" hat, daß es "unser" Herz ist, dann würde ich irgendwann nicht mal mehr Immunsuppressiva einnehmen müssen, weil wir ja zusammengehören.
Nebenbei gesagt: ich habe weder psychische noch physische Probleme mit meinen Tabletten, die der Rede wert wären.
Thommy, wenn Du alles einigermaßen hinter Dir hast, dann kannst Du erst erkennen, wie krank Du mit Deinem eigenen Herzen warst. Ich konnte mich nach den 15 Jahren DCM nicht mehr erinnern, wie es vor DCM war, aber jetzt spüre ich wieder, wie es vor DCM war und ich hätte nie gedacht, daß ich einmal soooo krank war. Da ist das Leben jetzt fast ein Klacks.
Klar muß ich jetzt mit allem achtsamer umgehen, aber das ist gar nichts im Vergleich dazu, wie ich mich jetzt fühle. Natürlich, ich bin immer noch krank, aber das Leben ist viel lebenswerter, ich bekomme wieder Luft, ich kann wieder Treppen steigen und Sachen machen, ohne danach wie ein Ochs schnaufen zu müssen, wie der Allgäuer sagt. Gesund wirst Du nie mehr, Thommy, aber das Leben ist wieder lebenswert.
Allerdings - ich muß seelisch auch noch ein wenig auf mich achten, weil ich das vorige Jahr noch immer nicht ganz verarbeitet habe. Ich dachte immer, daß "Zwillinge" immer alles leichter wegstecken, als andere, aber daran knabbere ich noch ein bißchen - ich habe da einfach zu oft "dem Tod in's Aug g'schaut" - wie man so sagt.
Aber mein Krankheitsverlauf war eine Ausnahme - Du bist zudem noch um einiges jünger, das mach bei so großen Operationen viel aus und Du lebst wahrscheinlich auch vernünftiger, als ich gelebt habe.
Ich bin unheimlich dankbar, daß ich transplantiert bin und so, wie es mir jetzt geht, war es jede schreckliche Sekunde im letzten Jahr wert. Glaub' mir: es ist ein neues Leben.
Noch kurz zu den Medikamenten: Ich nehme zweierlei Immunsuppressiva ein - Prograf 6 mg, Certican 2,75 mg. Zudem Pantozol für den Magen, B-Vitamine, 1 Antidepressiva, Keppra für's Gehirn, weil ich plötzlich so eine Art epileptischer Anfälle bekam, die mit der Immunsuppression zusammenhingen, kommt nur ganz ganz selten vor, also keine Angst. Außerdem Carmen 10 mg und Metohexal 47,5 mg - transplantierte Herzen sind oftmals etwas schnellerl unterwegs - 10 mg Torasemid. Dies alles am Tag. Aber gegen meine DCM wurden auch nicht viel weniger Tabletten aufgefahren.
Was das Psyche betrifft: dieses fremde Herz ist für mich überhaupt nicht fremd, die Spenderin hat darin ebenfalls ihren Platz gefunden, sie ist mir zur Freundin geworden, sie hat von mir einen Namen erhalten, da ich ihren nicht kenne und manchmal spreche ich mit ihr. Für andere vielleicht doof, für mich nicht.
Wenn Du noch was wissen willst, frag nur zu. Ich freue mich, wenn ich vielleicht etwas Angst nehmen und Hoffnung geben kann.
Einer meiner Kardiologen erzählte mir damals kurz nach meiner Entlassung aus dem Krankenhaus, daß er einen herztransplantierten Patienten hätte, der mit seinem neuen Herzen nun schon seit fast 20 Jahren gut leben würde. "Aber leider nur diesen einen, der sein Herz schon so lange hat". Da habe ich ihn angestrahlt und gesagt: Gut, dann ham Sie jetzt nen zweiten Patienten, der so lange mit seinem neuen Herzen lebt: mich!!!
Und da arbeite ich jetzt dran. Und wenn es nicht so lange geht, habe ich doch trotzdem unheimlich viel gewonnen durch meine Transplantation.
Ich wünsche jetzt nen schönen Abend noch.
Liebe Grüße von Carmen
Re: Bin jetzt gelistet
#15hi-zum Glück bin ich nicht in der Situation, einen Herzwechsel erwarten zu müssen. Ich erlaube mir aber, Euch das Buch 'Herzwechsel' von P.C.Claussen zu empfehlen. Für mich war es eine Offenbarung in Bezug auf seine Erfahrungen nach dem Erwachen...aber auch in puncto Herz ist es sehr interessant!
Grüße Axel
Grüße Axel
Re: Bin jetzt gelistet
#16Liebe Carmen
Schön, dass es dir doch wieder so gut geht. Ich freue mich so für dich. Du warst die Person, bei der wir mitfiebern durften und immer wieder gehört hatten, wie es dir geht. Und dass es dir heute so gut geht, ist für uns alle so wunderbar.
Viele von uns hoffen natürlich, dass es bei ihnen nie so weit kommt, aber man kann ja nie wissen. Mein Arzt hat mir auch schon als letzte Möglichkeit die Transplantation aufgezeigt. Ich weiss also auch nicht, was noch alles kommen wird. Es tut aber gut, deine Beiträge zu lesen und zu sehen, dass alles gut gekommen ist.
Geoff wir hoffen alle mit dir, dass es dir nach der Transplantation gut geht und du bald dein neues Herz bekommst und es genau so gern hast wie die Carmen.
Ich drücke euch
Denise
Schön, dass es dir doch wieder so gut geht. Ich freue mich so für dich. Du warst die Person, bei der wir mitfiebern durften und immer wieder gehört hatten, wie es dir geht. Und dass es dir heute so gut geht, ist für uns alle so wunderbar.
Viele von uns hoffen natürlich, dass es bei ihnen nie so weit kommt, aber man kann ja nie wissen. Mein Arzt hat mir auch schon als letzte Möglichkeit die Transplantation aufgezeigt. Ich weiss also auch nicht, was noch alles kommen wird. Es tut aber gut, deine Beiträge zu lesen und zu sehen, dass alles gut gekommen ist.
Geoff wir hoffen alle mit dir, dass es dir nach der Transplantation gut geht und du bald dein neues Herz bekommst und es genau so gern hast wie die Carmen.
Ich drücke euch
Denise
Re: Bin jetzt gelistet
#17"Allerdings - ich muß seelisch auch noch ein wenig auf mich achten, weil ich das vorige Jahr noch immer nicht ganz verarbeitet habe." Liebe Carmen, ich denke, es ist nur natürlich, daß das Zeit braucht - daß du Zeit brauchst. Wenn das nicht so wäre, wäre das vermutlich nicht das gute Zeichen, daß es "wieder in Ordnung ist", sondern hieße wohl, du hättest es verdrängt. So sehe ich das zumindest. Daß du auf dich achtgibst ist sowieso wichtig, immer und überhaupt. Nimm dir alle Zeit der Welt und stresse dich nicht mit einem "Termin, Datum". Alles Gute!
Evi
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation
____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern
Evi
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation
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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern