Re: wie habt ihr das alleinsein bewältigt?

#62
Moin,
ich war zur "Arbeitserhaltung" vor 2 1/2 in der BfA Klinik Seehof in Berlin-Teltow. Die machen Kardiologie und Psychosomatik. Ich bin dort erst auf kardiologische Kur eingestuft worden (3 Wochen) aber innerhalb einer Woche auf die psychosomatik verlegt worden (6 Wochen). Hat man mir aufgrund der Erkrankung einfach so angeboten weil ich eine psychosomatische Begleitung gesucht habe obwohl sie nicht zwingend erforderlich war. Also habe ich nicht nein gesagt. Die damalige Stationsärztin war noch neu und hatte noch nicht so den Plan, aber Oberarzt und Psychologe waren sehr kompetent (so weit ich weiß, sind heute beide aber nicht mehr dort). Das Programm war zwar wie überall gleich, also Fahradfahren, Gymnastik, Massagen, Spazierengehen, Tütenkleben oder Töpfern, aber die Schwestern und "Betreuer" waren freundlich und bemüht. Das Essen war genießbar, aber man sollte da sowieso nicht das Ritz erwarten, auch wenn die Übernachtung im Ritz wohl billiger gewesen wäre. Alles in allem wars guter Durchschnitt und ok und da Berlin schnell zu erreichen ist hat es sich für mich gelohnt und ich hab mich gut erholt.

Gruß
Thorsten



Re: wie habt ihr das alleinsein bewältigt?

#63
Hallo

ich war in bad Segeberg und da ist auch eine Psychosomaticund eine Herzklinik in einem haus zusammen . Ich fühlte mich dort sehr wohl . Dort war ich wegen meinen Angst und Panik vor dem Defi .
Mir konnte man gut Helfen auch von den ärzten und Psychologen , aber sonst wie bei allen anderen Standartprogramm ,aber gerade wenn man mit der Angst kämpft , finde ich es gut , mit Betreuung raus zu gehen und alles andere auch . Habe mich da nie alleine Gefühlt . Obwohl ich und noch ein anderer mit einem defi nur da waren . Aber sie Implantieren selber da im Haus defis.

Liebe Grüsse von Heike



Re: wie habt ihr das alleinsein bewältigt?

#64
kann ich die klinik denn selber aussuchen? wenn ja bei wem muß ich mich dann melden.werden wünsch respektiert?
ich bin immer noch hin und her gerissen zwischen reha und einer reinen psychotherapeutischen klinik. hab ich ja erst hinter mir. aber ich weiß nicht,weil da ja so gar keine defierfahrungen da sind.gehe ich mal von aus.
dort könnte ich dann nur an meine panik und angst arbeiten.
hätte dann aber bestimmt keine gleichgesinnten mit den man sich austauschen könnte.
die therapeuten in der klinik,die ich meine, und die mich auch sofort aufnehmen würden,sind klasse.
ich kenne sie von meinem aufenthalt. aber ich war auch mit depressionen anderer art in der klinik.
ich weiß echt nicht was ich machen soll. wenn ich nun eine klinik treffe in der so gut wie keine defipatienten sind,ist mir auch nicht so toll geholfen.
lg metti

Re: wie habt ihr das alleinsein bewältigt?

#65
Als bei meiner Anschlussheilbehandlung war die einzige Vorraussetzung dass die Klinik im Umkreis von 300km vom Wohnort sind. Gab dann auch nur 3 zur Auswahl.

Die Wahrscheinlichkeit dass du einen Defi Träger dort triffst dürfte relativ gering sein. Zumals dir wahrscheinlich auch nix bringt wenn dann ein/e 80 Jährige/r ist der in einer komplett anderen Situation ist.

lg
Kai

Re: wie habt ihr das alleinsein bewältigt?

#66
    Zitat: Shinski
    Die Wahrscheinlichkeit dass du einen Defi Träger dort triffst dürfte relativ gering sein. Zumals dir wahrscheinlich auch nix bringt wenn dann ein/e 80 Jährige/r ist der in einer komplett anderen Situation ist.

    l
ich habe zwar kein Berühungsängste mit den Alter. Ob Jung oder Alt ist mir in dem Fall ziemlich gleichgültig.
Allerdings ist es doch so, dass andere Defiträger den gleichen Wissenstand haben dürfte wie man selbst.
Informationen und das Eingehen auf meinen Probleme als Defiträger erwarte ich von dem Klinikpersonal und da sah es bei meiner Reha ziemlich mau aus.
Es ist auch nicht ganz so einfach in einer Klink für verschiedene Krankheitsbilder einen Defiträger zu finden. Von der Klinik bekommt man dazu keine Informationen, da es der Schweigepflicht wiederspricht. Die Mitteilungen am schwarzen Brett lesen die wenigsten und so blieb mir dann nur noch die Möglichkeit mich wie ein Undercover Agent an die Leute heranzupirschen.
Eine Mitarbeiterin der Klinik fragte die Anderen ob sie mit einer Kontaktaufnahme einverstanden wären und so kam das Treffen wie folgt zustande:
Die Dame dunkelhaarig, mittleren Alters sitzt mit ihrem Strickzeug im Foyer. Die Wolle ist grün.
Dummerweise hab ich mir die Farbe der Wolle nicht gemerkt und es ist irre, wieviele Frauen bei so einer Reha stricken.
Die andere Dame sass all der Zeit im Speisesaal am Nachbartisch und einen Tag vor ihrer Abreise kam sie auf mich zugeschossen und rief "Mensch, Dich such ich schon seit einer Woche" Alles löste sich in Gelächter auf und es war nett die Frauen kennen zu lernen und vor allem zu Hören, dass man nicht allein im Tal der Ahnungslosen ist.
Vielleicht liest die eine oder andere hier Forum mit.
Das wär einfach zu toll.



Re: wie habt ihr das alleinsein bewältigt?

#67
Ich werd das mal ein bisschen präzisieren mit dem Alter was ich meine.
Die meisten von uns sind ja noch nicht wirklich im hohen Alter. Daraus ergeben sich meiner Meinung nach ganz andere Probleme. Die 80 Jährige wird mit ziemlicher Sicherheit noch ne ganze Ecke andere gesundheitliche Probleme haben. Wird dir aber keine große Hilfe sein wenn du mit der Situation klarkommen musst wenn du zum Beispiel Kinder zu versorgen hast oder Mitten im Arbeitsleben stehst.

So long
Kai

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