Schonender Defi

#1
Neues Gerät kommt mit geringeren Pulsenergien aus

Schonender Defibrillator entwickelt
Die elektrischen Pulse implantierter Defibrillatoren gegen Herzrhythmusstörungen können schmerzhaft sein und Nebenwirkungen haben. Max-Planck-Forscher entwickelten nun einen schonenderen Defibrillator, der mit deutlich geringeren Pulsenergien auskommt.
Gegen Herzrhythmusstörungen helfen oft nur implantierte Defibrillatoren. Ein elektrischer Puls legt alle Zellen des Herzmuskels für eine kurze Zeit lahm, so dass sie keine Signale mehr weiterleiten können. Danach findet das Herz wieder in seinen gewohnten Takt zurück. Die nötige Energie ist jedoch sehr hoch, so dass das Verfahren für die Patienten sehr schmerzhaft ist. Zudem kann es umliegendes Gewebe schädigen.

Unter Federführung des Max-Planck-Instituts für Dynamik und Selbstorganisation (MPIDS) haben Göttinger Wissenschaftler nun eine Alternative entwickelt. Grundidee ist, dass bereits eine deutlich schwächere Pulsfolge das Kammerflimmern beenden könnte, wenn sie an mehreren Stellen des Herzens ansetzen würde. Doch anstatt mehrere Elektroden zu implantieren, machen sich die Forscher natürliche Inhomogenitäten im Herzen zunutze.

"Solche Stellen sind etwa Blutgefäße oder Fettgewebe. Hier kann ein schwaches elektrisches Feld das Herzgewebe lokal anregen", erklärt Projektleiter Stefan Luther. Die Inhomogenitäten wirken somit wie eine Art natürliche Elektrode.


Fluoreszenzmessungen zeigen eine rotierende, elektrische Welle, die sich auf der Oberfläche eines Herzmuskels ausbreitet. Die rote Farbe kennzeichnet Gebiete hoher, die schwarze Farbe Gebiete niedriger Anregung. Abb: MPIDS/Cornell University/Flavio Fenton, Robert Gilmour

In ersten Laborexperimenten hat sich das neue Verfahren bereits bewährt. Den Wissenschaftlern ist es gelungen, gezielt chaotische, elektrische Wellen zu erzeugen und diese mithilfe eines sanften Stromstoßes zu beenden. "Entscheidend für unsere Versuche sind vor allem Hochgeschwindigkeitsmessverfahren, die etwa 2.000 Bilder pro Sekunde aufnehmen", berichtet Eberhard Bodenschatz, Direktor am Max-Planck-Institut. "Nur so können wir genau verfolgen, wie sich die Signale ausbreiten.

Innovationspreis vom BMBF
In einem nächsten Schritt wollen die Forscher ihr Verfahren zusammen mit der Universitätsmedizin in Göttingen weiterentwickeln. Dieses Vorhaben zeichnet das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit dem Innovationspreis Medizintechnik aus.

Die neuen Defibrillatoren sollten nicht nur beim Kammerflimmern, sondern auch vorbeugend bei anderen Herzrhythmusstörungen eingesetzt werden können. Damit würden sie einer größeren Anzahl von Patienten helfen als konventionelle Geräte - und die Sterblichkeit durch den plötzlichen Herztod verringern.

"Sollte sich die Technologie durchsetzen, könnten implantierbare Defibrillatoren bei gleicher Sicherheit wesentlich leichter und kleiner gebaut werden", erläutert der Kardiologe Markus Zabel vom Herzzentrum der Universitätsmedizin in Göttingen.

[editiert: heute, 16:16 von Gaby52]

Re: Schonender Defi

#2
Sorry !!!

hoffentlich sprengt dieser Artikel, den ich da reingesetzt habe nicht den ganzen Rahmen des Forums.

Bin halt mit solchen Dingen etwas unbeholfen. Vielleicht kann ja Thorsten, die unnötigen Passagen wieder rausradieren !!!!!

Allen ein schönes Wochenende

LG
Gaby



Re: Schonender Defi

#3
Hallo Gabi 52
Ich habe auch bei der Defi-Kontrolle gefragt , gibt es nicht schon kleinere und welche die einem nicht mehr so weh tuen .
Antwort : Ja es gibtes schon welche aber da ist man wegen der Batteriespeicherung noch nicht ganz zufrieden, wollte mehr wissen aber mehr hat man mir Leider nicht Gesagt .
Wäre doch toll und wir hätten nicht mehr soviel Angst vorm Ballern .

Ein Schönes Wochen ende von Heike

Re: Schonender Defi

#4
Hallo Gaby,

danke für die Mühe, die Du Dir gemacht hast.
Ach ja, das wäre schon ein Segen, wenn "schonende" Defis auf den Markt kämen. Die Größe des Defis ist - zumindest für mich - kein Problem mehr. Aber ein relativ schmerzfreier Schock - ein Traum!

Ein schönes Wochenende und liebe Grüße von Carmen.



Re: Schonender Defi

#5
Danke für deinen interessanten Bericht, Gaby! Ich würde es auch begrüßen, wenn man Kammerflimmern und VTs mit wesentlich geringeren Stromstößen - wohlgemerkt zuverlässig - beenden könnte.

Viele Grüße
Frank

____________________
Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente

Re: Schonender Defi

#6
Danke Gaby für diese tolle Info und die Mühe, die Du Dir bei der Einstellung gegeben hast, zumal Du ja Gott sei Dank noch kein Defiträger bist. Sollte es bei Dir mal soweit sein, hoffe ich, daß das neue Gerät schon auf dem Markt und zugelassen ist.
Liebe Grüße
Eva-Maria N.



Re: Schonender Defi

#7
Hallo Gaby,
das wäre natürlich super solch ein Gerät zu haben.
Noch schöner wär natürlich, wenn es ein Gerät gäbe, dass schon vorher die Rhythmusstörung beendet, so dass es überhaupt nicht mehr zum Schock kommen muss. Irgendwo meine ich gelesen zu haben, dass sie auch daran am entwickeln sind.
LG Chris

Re: Schonender Defi

#8
Hi Gaby
Toll, was du da gefunden hast. Kann mich den anderen nur anschließen. Wäre auch super, wenn man weißt wie man ein Defi mit zubehörer richtig einpflanzen tut. So das man überhaupt nix mehr merkt.
LG Andy


____________________
Gehörlos durch Gehirnhautentzündung mit 11 Jahren. Defi-Träger seit 2.2008. wegen Ventrikuläre Tachykardien.
Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) letzte Stufe am 2.2013! KHK! Arteriosklerose!

Re: Schonender Defi

#9
Ich hoffe ja immer noch, dass eines Tages die Stammzelltherapie so weit fortgeschritten ist, dass sich das kranke Herz (oder auch jedes beliebige Organ) nach einer Spritze oder was auch immer wieder vollständig regeneriert. Das wäre ein Traum, und ich werde irgendwie das Gefühl nicht los, dass die meisten hier das noch erleben werden.

Viele Grüße
Frank

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Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente

Re: Schonender Defi

#10
Ich nicht.
Bin ein alter Mann. Und habe eine Kohlen dafür. Da hat es Gunter mit seine 05 Jahren besser. (grins)
LG Andy


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Gehörlos durch Gehirnhautentzündung mit 11 Jahren. Defi-Träger seit 2.2008. wegen Ventrikuläre Tachykardien.
Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) letzte Stufe am 2.2013! KHK! Arteriosklerose!
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