Starke Psyche ist überlebenswichtig

#1
Habe Heute einen Artikel in unerer Tageszeitung Gefunden .

HERZINFAKT HINTERLÄSST TIEFE SPUREN .

Herzinfakt-Überlebende die psychisch nue schwer mit ihrer Erkrankung klarkommen ,haben ein deutlich erhöhtest Risiko früher zu Sterben .Eine aktuelle Studie zeige , dass die psychische Stabilität dieer Patienten " überlebenswichtig "sei erklärten Wissenschaftler des Helm-holtz Zentrum München , der TU München und des Deutschen Herzzentrum . Sie fordern daher , den psychischen Syntomen von Herzinfakt-Patienten künftig weitaus stärkere Beachtung zu schenken als bisher .
Für die Studie wurden rund 150 Patienten untersucht ,die nach einem Infakt oder Herzstillstand einen Defibrillator implantiert bekommen haben . Patienten mit posttraumatischen Belastungsstörungen tragen danach ein dreieinhalbfach erhöthtesRisiko früher zu Sterbenals jene ,die sich mit ihrer Erkrankung arrangieren konnte .
Ein teil der Patienten litt in gesteigerter Weise unter den Syntomen einer posttraumatischen Belastungsstörung . Ihr Leben war durch immer wiederkehrenden bedrohliche Erinnerungen an die Erkrankung betimmt . Sie leben in einem dauerhaft angstvoll-angespannten Zustand .Künftig müssen nach Ansicht der Experten deshalb spezielle Hilfangebote entwickelt werden ,bei Bedarf auc eine psychotherapeutische Begletung .

Ich finde es Gut ,das man mal Anfängt darüber nachzudenken das der meist knapp Überlebende einfach nach ein paar Wochen entlassen wird und dann auf sich Gestellt ist .( Sie machen das schon , sie sind ja sehr Stark .

Liebe Grüsse von Heike

Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#2
Hallo,
es wird aber auch mal Zeit, dass man sich darüber Gedanken macht.
Wenn ich dran denke, wie ich damals entlassen wurde. Ich konnte gerade mal ein paar Schritte machen und war schon fix und alle. Sobald ich allein zu Hause war, hatte ich ständig Angst, dass ich gleich wieder umfalle. Bei jeder Unregelmäßigkeit des Herzschlags auch gleich wieder Angst, dass irgendwas passiert. Und die Ärzte können einfach nicht verstehen, wieso man diese Ängste hat.
Man müßte im Krankenhaus schon irgendwie psychologisch betreut werden.
Oder einfühlsamere Ärzte sollten mit den Patienten über das Erlebte sprechen. Das war eigentlich nie Thema im Krankenhaus.
Wollen wir hoffen, dass die Zukunft in dieser Richtung Verbesserungen bringt.
Ich wünsche allen einen schönen Nikolausabend und einen noch schöneren 2. Advent.
LG Chris

Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#3
Hay Chris
Ich bin damals sehr gut Betreut worden ,aber das lag auch daran ,das ich noch sehr Jung war und die erste in dem Alter mit einem Infakt in dieser Klinik .Auch die Diensthabenden Notärzte sind gekommen um mir immer wieder gut zuzureden ,und zu kucken wie sieht so eine junge Oma aus ,Ich war gerade Oma geworden und ich war auch erst 32 Jahre .
Aber ich bin auch dafür ,das vielmehr betreuung sein muss .
Liebe grüsse Heike

Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#4
    Zitat: chris
    ....Ich konnte gerade mal ein paar Schritte machen und war schon fix und alle. Sobald ich allein zu Hause war, hatte ich ständig Angst, dass ich gleich wieder umfalle. Bei jeder Unregelmäßigkeit des Herzschlags auch gleich wieder Angst, dass irgendwas passiert. Und die Ärzte können einfach nicht verstehen, wieso man diese Ängste hat.
Ganz genau so, wie Chris es hier beschreibt, erging es mir auch...

Ich kann dem nur zustimmen, Chris:
Man müßte im Krankenhaus schon irgendwie psychologisch betreut werden nach dem zuvor Erlebten und dem, was man befürchtet, noch erleben zu müssen in der Zukunft. Die Angst anschließend auch vor dem Defi wird unterschätzt....
Einfühlsame und in dieser Richtung geschulte Ärzte/Personal sollten mit den Patienten über das Erlebte sprechen. Das war auch bie mir damals kein Thema im Krankenhaus.
Und auch mir wurde ( ca. 5 Minuten!, bevor die Narkose wirkte - im OP-Saal )vom erstaunten Narkose-Arzt gesagt, dass man dort eine so junge Defi-Patientin bis dahin noch niemals gehabt habe... Diese Tatsache allein -s o kurz vor der OP - hatte ganz sicher keine beruhigende Wirkung auf mich....!! ( Ich möchte gar nicht wissen, was ich daraufhin während der Narkose verbal so alles von mir gegeben habe )

Ich hoffe auch wirklich, dass in dieser Richtung in der Zukunft Verbesserungen eintreten werden - ein Thema, das verkannt wird und dem keine ausreichende Bedeutung beigemessen wird....Leider....
Meine Ängste habe ich mit den Jahren verloren...durch Reden, Reden, Reden und einigen (wenigen) guten Zuhörern und Ratgebern (Hausarzt/ im privaten Freundeskreis )

Euch allen einen schönen 2. Advent wünscht Bibbi


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#5
Hallo zusammen,
ja mit der Psyche, das ist so eine Sache, ist im Forum schon viel geschrieben worden. Auch mir spielt sie immer wieder "Streiche". Um mal auf die Ärzte und deren Verhalten uns gegenüber zurück zu kommen, muß ich nun doch etwas los werden, was ich bei meinem letzten Besuch beim Kardiologen erlebt habe und was meiner Psyche mal wieder zugesetzt und mich zunächst sprachlos gemacht hat.
Also, nach fast einem Jahr (war zwischenzeitlich mal in der Reha) komme ich zu meinem Kardiol. und habe auf meinem Zettel 4 Fragen. Nachdem ich die 2. gestellt hatte, sagt der Doc. zu mir "Ich bin doch kein Auskunftsbüro, stellen sie die Fragen doch bei der Defi-Auslese in Bonn." Mir blieb die Spucke und die Luft weg. Ich muß wohl ziemlich geschockt ausgesehen haben, denn gleich darauf sagt er zu mir: "Verstehen sie mich nicht falsch, ich beantworte gern ihre Fragen, aber wir haben alle wenig Zeit und die Kollegen in Bonn müssen schließlich auch etwas tun!"
Zu diesem Doc gehe ich seit 10 Jahren und ich bin mir sicher, keine nervende oder aufdringliche Patientin zu sein. Ich glaube aber, daß man doch zumindestens fragen darf, oder wie seht Ihr das? Mir setzt das jedenfalls ziemlich zu. Ach übrigens eine Woche später war ich in Bonn und habe die restlichen Fragen ohne Kommentar, nett und umfassend beantwortet bekommen. Na, Gott sei Dank !
Eva-Maria N.



Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#6
Hallo Eva-Maria,
ich finde es sehr wichtig dass man seine Fragen beantwortet bekommt weil man sonst noch viel mehr verunsichert wird.Ich habe aber auch gerade in den letzten Monaten im Krankenhaus die Erfahrung gemacht dass viele Ärzte es gar nicht gerne sehen wenn man als Patient zu gut informiert ist und mit Fragen kommt die ein Arzt vielleicht selbst nicht beantworten kann.Ich habe gemerkt dass die Ärzte immer unwirrscher reagierten je schwieriger mein Fall wurde.Glücklicherweise habe ich einen sehr netten Herzchirurgen kennengelernt der auch 6 der insgesamt 7 OPs in den letzten Monaten bei mir durchgeführt hat.Er nahm sich wirklich immer Zeit und hat alle meine Fragen beantwortet und dadurch war ich auch beruhigt weil ich finde ein Arzt der keine Fragen beantwortet hat entweder keine echte Idee was los ist oder kein Interesse an der Zusammenarbeit zwischen Arzt und Patient die jedoch wichtig für den Heilungsprozess ist.Ich schreibe mir auch immer Fragen auf einen Zettel damit ich bei der nächsten Visite nicht alles vergesse und ich gebe auch nicht auf bis ich alle Antworten habe. Wir sind selbst verantwortlich für uns und unseren Körper also haben wir auch das Recht auf Antworten.
Sei lieb gegrüßt von Astrid



Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#7
Hallo Maria,
mir scheint so, dass Dein Arzt klare Prioritäten setzt. Der (Kassen-)patient ist doch sowieso nur dazu dar um die Fixkosten seiner Arztpraxis hereinzuholen. Etwas besser steht da schon der Privatpatient dar: der darf meist schon den nächsten Porsche und den Monatsbeitrag des Golfklubs bezahlen. Das heisst aber auch noch nicht, das er eine bessere Antwort bekommt. Vielleicht hat Dein Arzt auch Angst, was Falsches zu sagen weil er davon keine Ahnung hat.

Die Regeln unseres Gesundheitssystems sind meist eine einzige Farce, Verschieberei und Verschwendung unseres Geldes.

Gruß
Thorsten



Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#8
Also ich kam nach dem Herzstillstand bei einer Kardiopsychologin in Behandlung. Ich habe gar nicht danach gefragt und nicht über so etwas nachgedacht, ich wurde vom Kardiologen einfach dahingeschickt in den anderen Raum. Bei der hatte ich dann anfangs mehrere Termine. Sie hat mich vor allem in den praktischen Dingen des Lebens beraten (ab wann darf ich was, worauf muß ich achten, wie funktioniert die Muskelentspannungsmethode nach Jacobson u.s.w.). Ich dachte, das sei nach so einem Ereignis immer so...

Evi




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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Starke Psyche ist überlebenswichtig

#10
Ja,ja die Ärzte. Sie wissen m.E. gar nicht, was sie bei kranken Menschen anrichten können (mit Worten oder eben auch ohne Worte)

Ich hatte vergangene Woche einen Termin bei meiner Kardiologin. Ich habe mich auf ein ausführliches Gespräch gefreut und bin enttäuscht worden.

Ich sollte ja im August vorsorglich einen Defi bekommen, weil sich nach dem Herzinfarkt 2002 wg der großen Vorderwandnarbe eine Herzschwäche gebildet hat (EF 30 - 35 %). Ich habe aber keine Rhythmusstörungen.
Nach der Herzkatheteruntersuchung bekam ich per Post die Überweisung in die Klinik zwecks EPU und ICD-Implantation. Leider fand vorher kein Gespräch zw. mir und der Kardiologin statt. Nur halt mal der Satz, für Sie käme ein Defi in Betracht.
Informationen holte ich mir hier im Forum, und weil ich u.a. keinen Termin vor der OP bei ihr bekam, hab ich eine zweite Meinung eingeholt.
Ich hab mich dann vorerst gegen die OP entschieden, bin aber am Thema drangeblieben und wollte mich, nachdem ich endlich einen Termin hatte, beraten lassen.

Nach der Untersuchung kam eigentlich nur der Satz: "Es hat sich nichts geändert, die EF liegt so bei 30%. In einem Jahr soll ich mich wieder vorstellen"

Von mir aus hab ich dann den Defi angesprochen, weil ich dazu einige Fragen hatte z.B. welcher in Frage komme, wieviel Dioden, ob er mich nur vor dem plötzlichen Herztod schützt oder auch die Herzleistung verbessert werden kann. Des weiteren hätte mich interessiert, ob eine Stammzellentherapie sinnvoll wäre.

Nun, meine Fragen konnte ich nicht stellen.
Sinngemäß: "Sie haben sich gegen den Defi entschieden ....."
Ich sagte dann noch: "Mir ist schon klar, dass ich auch bei erstmalig auftretenden Herzrhythmusstörungen Kammerflimmern bekommen kann und nur ein Defi könnte mich dann retten...."
Als Antwort bekam ich: "So ist es, aber sie merken dann ja nichts mehr, ihre Angehörigen müssen dann damit leben"
Ich konnte nichts mehr fragen und auch nichts mehr sagen.

Für 2010 hab ich wieder einen Termin, diesen werde ich aber bestimmt nicht wahrnehmen !!!

Was ich jetzt brauche, ist ein kompetenter Kardiologe, mit dem ich mich unterhalten kann. Ich will wissen, welche Behandlungen mir helfen können, und lehne sie nicht generell ab, auch nicht den ICD / CRT.

Ärzte sind sich oft nicht im Klaren, was sie mit Worten alles zerstören können.
Ich bin auf jedem Fall mal wieder in ein tiefes schwarzes Loch gefallen.

Aber an euch alle ganz liebe Grüße
Jessy



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