Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#1
http://www.cardiopartner.de/news/weiterrauchen-nach-fruehem-herzinfarkt.htm?archiv=on

Herzinfarkte treten dank Fehlernährung, körperlicher Inaktivität und nicht zuletzt ungesunden Gewohnheiten wie Rauchen immer häufiger bereits in jungen Jahren auf. Wie griechische Autoren (L. S. Rallidis et al.) berichteten, waren von 135 Patienten mit Herzinfarkt noch vor dem 35. Geburtstag drei Viertel übergewichtig, 70% hatten Fettstoffwechselstörungen und fast alle waren starke Raucher. 56% rauchten auch nach dem Infarkt weiter und handelten sich damit ein 45prozentigesRisiko weiterer kardialer Ereignisse in den folgenden 10 Jahren ein. Wer das Rauchen einstellte, hatte ein Risiko von 18%.

JACC, März 2008, Vol. 51, No. 10, Suppl. A, Abstract 10028-227

jum, bsmo, 08. Juni 2008



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Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#2
Guten morgen,
das hat mich damals in der Reha so geärgert. Da standen Leute nach dem Herzinfarkt oder Bypass-OPs vor dem Haus und rauchten weiter wie vorher. Viele gingen abends ins Nachbardorf um sich Pommes und Schweinshaxe reinzuziehen und hatten noch nicht mal ein schlechtes Gewissen.
Ich finde einfach, so ein Herzinfarkt o.ä. ist einfach ein Warnschuss und man sollte danach die Risikofaktoren minimieren.
LG Chris



Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#4
Rauchen nach Herzinfarkt geht gar nicht aber ich kann verstehen wenn jemand schwer davon los kommt. Muss jeder für sich selbst wissen wie er es hält.

Thorsten deine Meinung in allen Ehren ist auch nicht ganz falsch aber wo willst du da ansetzen, Alkoholiker, Drogenabhängige, unvernünftige Ernährung, Risikosportler. Mir reicht die heutige zwei Klassenmedizin da brauche ich keine zusätzlichen Faktoren die es einem noch schwerer machen.

Gruß

Gerald



Schwere koronare Dreigefäßerkrankung mit akutem ST-Hebungsinfarkt der Vorderwand sowie Mehrfachreanimation nach VF. Behandelt mit Stammzellinfusion und Setzung von Stents. Vererbte Thromboseneigung linksseitig mit verschlüssen im linken Bein. Herzinsuffizienz NYHA III schwer eingeschränkte systolische linksventrikuläre Funktion. Implantierter Defi mit Herzschrittmacher. Colitis Ulcerosa. Diabetes Typ II Insulinpflichtig. Bandscheibenvorfall operativ behoben GDB 90% EU-Rentner

Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#5
Hallo Gerald,
natürlich hast Du Recht, wo soll man die Grenze ziehen? Ich war selbst starker Raucher und weiss, wie schwer man davon wegkommt. Der erste Warnschuss hat bei mir auch nicht gereicht, nach dem zweiten war es dann aber ein Selbstgänger. Mein Ansatz war auch nur provokant gemeint, denn wenn man in großen Krankenhäusern die Raucherecken betrachtet und sieht das da Schwerstkranke sich die Schachteln reihenweise reinziehen oder andere Unvernünftigkeiten kann einem schon die Hutschnur reissen und man fragt sich das die ganze Behandlung dieser Leute rausgeschmissenes Geld ist das andere nötiger brauchen.

Gruß
Thorsten



Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#6
Hallo,
ich kann mir vorstellen, dass die heutigen Schwierigkeiten mit der sogenannten 2-Klassen-Medizin auch Ihren Grund in der weichen Behandlung von versch. "Kranken" hat.
Ich habe selbst geraucht, weiss also, wovon ich schreibe, was die Schwierigkeiten beim Abgewöhnen einer Sucht betrifft.
Allerdings bin ich ein schlimmer Radikaler, der mit seinen diesbezüglichen Meinungen immer in Fettnäppchen sitzt.
Man sollte bei jedem Raucher, Trinker, Drogenabhängigen, Übergewichtigen, Extremsportler, künstlich-Kinder-Produzierenden... einen Risikozuschlag erheben, dann wäre unser Gesundheitswesen vielleicht wieder bezahlbar.
Ich bezahle bei meiner Privaten Krankenversicherung auf Grund meines polymorbiden Zustandes auch einen hohen Risikozuschlag.
So, jetzt können alle Gutmenschen hier im Forum über mich herfallen.
Es ist ja nur die Meinung eines Radikalinskis und hat ohnehin keine Chance je umgesetzt zu werden.
Allen einen schönen Tag
Horst



Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#7
Ja Thorsten hast schon Recht ich habe auch 60 Zigaretten am Tag geraucht und auf der Kur musste ich mit ansehen wie Herzkranke aller Kategorien beim Morgensport nicht mitmachen konnten weil sie keine Luft bekamen und nach dem Frühstück erstmal eine Rauchen gingen.


Hallo Horst

Risikozuschlag hin oder her gewisse Vorteile hast du dennoch als Privatversicherter. Das läßt sich nicht umsetzen zu hoher Verwaltungsakt das würde mehr kosten als es bringt und nachweisen würde es sich auch nur schwer lassen. Künstliche Befruchtung hat damit auch wenig zu tun. Unfruchtbarkeit ist auch eine Erkrankung. Adipositas ist ebenfalls eine Erkrankung wofür der einzelne nichts kann. Suchterkrankung ist auch anerkannt. Bleiben noch die Extremsportler übrig. Was machen wir dann mit den " Nichtsportlern"? Das Gesundheitssystem ist bezahlbar wenn mann den Pharmakonzernen den Riegel vorschieben würde. Die Medikamentenpreise auf dem Weltmarkt richten sich nach den in Deutschland ausgehandelten Preisen, warum denn wohl.

Der Witz ist das ich jetzt wo ich schwer krank bin immer begehrter bin bei allen Krankenkassen, alle reißen sich um chronisch kranke. An mir verdienen die Krankenkassen mehr als an einem weniger kranken weil sie bei mir aus dem großen Topf der versicherten nehmen dürfen. Ich merke davon nichts wenn ich zum Arzt gehe oder in die Apotheke das steckt sich die Kasse ein. Ich war gestern Medikamente holen und habe knapp 38 Euro bezahlt mit den Medikamenten komme ich ca. 3 Wochen aus. Ein Termin beim Kardiologen muss ich mittlerweile ca. 4 Monate im vorraus machen. Meine Defikontrolle wird alle 6 Monate gemacht vorher alle 3 Monate. Gastroentorologe alle 4 Monate vorher alle 3 Monate. Diabetisarzt alle 6 Monate vorher alle 3 Monate. Alle Ärzte sagten mir meine Medikamente kann mein Hausarzt aufschreiben und dort könnte ich auch hingehen bei kleineren Problemen, na super das nenne ich mal Fortschritt zurück

Gruß

Gerald




Schwere koronare Dreigefäßerkrankung mit akutem ST-Hebungsinfarkt der Vorderwand sowie Mehrfachreanimation nach VF. Behandelt mit Stammzellinfusion und Setzung von Stents. Vererbte Thromboseneigung linksseitig mit verschlüssen im linken Bein. Herzinsuffizienz NYHA III schwer eingeschränkte systolische linksventrikuläre Funktion. Implantierter Defi mit Herzschrittmacher. Colitis Ulcerosa. Diabetes Typ II Insulinpflichtig. Bandscheibenvorfall operativ behoben GDB 90% EU-Rentner Mz. G

Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#8
"Gutmensch" ?
Vielleicht solltest du dich mal informieren welche Bedeutung dieser Begriff hat und wo er hauptsächlich Anwendung findet.

Du hälst dich für einen Radikallisnki ?

Entschuldige bitte , aber ich halte dich entweder für bekloppt oder für einen Rassisten.
Oder einfach für jemanden der ausser der Zeitung mit den 4 Buchstaben noch nie andere Literatur gelesen hat......


""Man sollte bei jedem Raucher, Trinker, Drogenabhängigen, Übergewichtigen, Extremsportler, künstlich-Kinder-Produzierenden... einen Risikozuschlag erheben, dann wäre unser Gesundheitswesen vielleicht wieder bezahlbar""

Aha , du entscheidest also sogar darüber wer in diesem Land Nachwuchs haben darf und wer nicht ?
Wer unfruchtbar ist hat das halt so hinzunehmen ?

Warum nimmst du deine Herzerkrankung nicht auch einfach als "Makel" hin ?

Wer kontrolliert ob jemand raucht oder nicht ? der Blockwart ?

Danke , muß ich alles nicht haben.

Und damit bei dir keine Irrtümer aufkommen ( wegen dem "Gutmensch")
Ich stehe politisch im konversativen Lager.


____________________
Nenne dich nicht arm, weil deine Träume nicht in Erfüllung gegangen sind;
wirklich arm ist nur, der nie geträumt hat.

Re: Weiterrauchen nach frühem Herzinfarkt: Reinfarktrisiko verdreifacht

#9
Hallo,
mal aus einer anderen Perspektive: wie viele von Euch haben denn aufgehört zu rauchen, trinken, essen oder sonst was, nur um die Solidargemeinschaft der Krankenkassen oder das Sozialsystem an sich zu entlasten? Ich fürchte, kaum einer- ausschlaggebend war die eigene Erfahrung mit der Krankheit. Und ebenfalls provokant: da hat man ja dann auch schon mal Kosten verursacht und verursacht sie in unserem Fall als Defi-Träger weiter.
Es gibt in jeder Gesellschaft Menschen, die krank sind und Hilfe brauchen. Es gibt in jeder Gesellschaft Leute, die nur unzureichend gebildet sind oder gescheitert und auf andere angewiesen sind. Es gibt Leute, die viel zum allgemeinen Wohlstand ( wie auch immer geartet) beitragen und andere, die das nicht können oder wollen. Das ist das Wesen einer Gesellschaft.
Man könnte theoretisch immer irgendwo irgendwelche Menschen/ Gruppen wegen irgendeines Vergehens ausgrenzen oder verurteilen.
Es ist zur Zeit gesellschaftlich sehr opportun, dies auch vor allem in Bezug auf die Selbstverantwortung in Sachen Gesundheit zu tun,. Ich sehe da ein wenig die Gefahr, auf dem Rückweg ins Mittelalter zu sein, in dem Kranke jeglicher Art ausgegrenzt und ausgestossen wurden, da man ihre Krankheit als Strafe für ihre Sünden betrachtete.

Und noch mal provokant: kann es sein, dass all die Theorien, Urteile und Forderungen der "Geläuterten" und nunmehr gesund Lebenden ( wie steht es mit dem Gewicht, dem Alkoholkonsum und anderen Dingen??) vielleicht eher aus der Wut, Trauer, Verzweifelung darüber entstehen, selbst von Krankheit betroffen oder gezeichnet zu sein, das eigene Leben in Frage gestellt zu sehen und sich Dinge, die man gern mochte oder tat, plötzlich zu versagen ( was sicher im Falle des Rauchens ganz vernünftig sein mag, aber psychologisch ja doch auch als Verlust eines Genusses zu werten wäre)?

Ich finde, gerade wir, die wir nicht mehr perfekt sind und das sicher auch in vielen Lebenslagen von der Umwelt zu spüren kriegen, sollten uns doch menschlich und tolerant gegenüber den Menschen mit all ihren Fehlern zeigen.
Wir können nicht alles gut heißen und nicht alles verstehen, wie andere denken oder handeln mögen, aber wir sollten uns bewusst sein, dass wir nur für uns selbst so handeln, wie wir es für richtig befinden und anderen die Freiheit lassen, das auch für sich in ihrer Weltsicht und ihrem Leben zu tun.

Nicht zu vergessen: auch Rauchen ist eine Sucht!

Liebe Grüße

Moni