Re: ICD und Einsatz von externen Defibrilator

#11
Also,

erst mal danke für die konstruktieven Antworten.

Für mich sind einige Aussagen realistisch und habe meinen neuen Kollegen auch gesagt, die müssen sich nicht so viel Sorgen machen.
Ich finds eh klasse, was sie sich für Gedanken machen und bin da wesentlich entspannter als sie.

@skipper, ich hab hier schon allerhand Blödsinn gelesen, was aber eher sonderbare Fragen betraf.
Wenn Du weisst das es Blödsinn ist, dann hast Du doch bestimmt eine "richtige" Antwort.

Bitte macht aus meiner Frage jetzt kein Streitthema!!

Liebe Grüße von
Bärbel

Re: ICD und Einsatz von externen Defibrilator

#12
    Zitat: Teddy
    Kannst du das evtl. noch kurz belegt begründen?
Ein normaler Einkammer-Defi ist doch nur Stand-By.

Der kann als Schrittmacher arbeiten
Der kann überstimmulieren
Der kann defibrilieren

Aber im Normalfall überwacht der nur die Herzfrequenz und sonst nichts !

Daher ist der auf dem EKG im Normalfall niemals zu sehen !

Und wie oben schon gesagt wurde, im Ernstfall hat der Interne schon gearbeitet bevor der Externe herangeschafft und ausgepackt ist.


Gruß



Skipper



Re: ICD und Einsatz von externen Defibrilator

#14
@skipper

wenn der interne HSM stimuliert und der interne Defi schockt, dass sieht man sehr wohl im EKG.

http://www.google.de/imgres?imgurl=http%3A%2F%2Fwww.grundkurs-ekg.de%2Fschrittmacher%2Fpm_beispiel2.jpg&imgrefurl=http%3A%2F%2Fwww.grundkurs-ekg.de%2Fschrittmacher%2Fschrittmacher7.htm&h=130&w=600&tbnid=h3hiNhIqRFeyMM%3A&zoom=1&docid=IvhKQs0mpwgDlM&ei=zbBSVJK_LsGoPMXhgfAI&tbm=isch&iact=rc&uact=3&dur=1453&page=1&start=0&ndsp=23&ved=0CFMQrQMwEQ


http://www.drk-sielmingen.de/aktuell/images/defi/fd_2.gif

Grundkurs in der Medizin: EKG Auswertung


____________________
Myokarditis im Kindesalter, ICD Implantation in den 90'ern+ 5 Reanimationen + 4 ReImplantation, 1x Sonden- & TaschenRevision, EF 45%, NYHA II, Herzinsuffiziens II°, Mitralklappeninsuffiziens I°,Trikuspidalklappeninsuffiziens I°, Amiodaron/Bisoprolol=ß-Blocker-Unverträglichkeit

Herztod am 29.04.96 + 02.03.16

Manchmal klingt es hart & tut weh, aber danach weißt Du warum !

Re: ICD und Einsatz von externen Defibrilator

#15
Moin,

@Birgitt
der obere Link führt zu nichts und Spezialist für EKG's bin ich leider nicht.

Es mag aber sein, das es so ist. Trotzdem kann ich die Antwort von Skipper nur unterstreichen. Der interne Defi hat schon reagiert, bevor irgendein Helfer an einen externen überhaupt denkt. Eine eingeschaltete Schrittmacherfunktion dürfte auch keinen externen Defi ausschalten, da es beim Kammerflimmern eventuell trotzdem die Peaks des Schrittmachers gibt. Ein Schrittmacher kann aber nicht schocken, deshalb muss der externe das Kammerflimmern trotzdem erkennen und darauf reagieren können. Wirklich sinnvoll wäre die Abschalt-Funktion auch nur für das Personal des RTW und auch nur für den kurzen Zeitraum einer möglichen Schockabgabe, wenn der interne Defi bereits versucht überzustimulieren. Dann würde der externe "warten". Mir wurde es mal so erklärt, dass es im Zweifelsfall besser ist zweimal zu schocken (intern und extern) als gar kein Mal. Der interne Defi nimmt an einem externen Schock keinen Schaden, dass Schlimmste was passieren kann ist, das der einen Reset bekommt und mit seiner Standardkonfiguration neu startet. Aber das wird man dann in kürzester Zeit beim Auslesen feststellen.

Gruß

Thorsten



Re: ICD und Einsatz von externen Defibrilator

#16
    Zitat: Birgitt
    @skipper

    wenn der interne HSM stimuliert und der interne Defi schockt, dass sieht man sehr wohl im EKG.
Das setzt allerdings vorraus, dass der Defi kontinuierlich stimuliert, was nicht bei allen ICD-Patienten der Fall ist. Des Weiteren ist ein Schock ein temporäres Ereignis, welches i.d.R. noch vor Applizieren der Defi-Elektroden auf dem Oberkörper erfolgt. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein externer Defibrillator allerdings keinen Schock abgibt, ist relativ groß, da der interne Defi i.d.R. vor Einsatz des externen Defis die Episode beendet hat. Somit hat der externe Defi auch nichts zu schocken (keine Herzrhythmusstörung, kein Schock).

Ein externer Defi ist nicht in der Lage, einen ICD zu erkennen, selbst wenn der Patient gepaced wird; es könnte sich auch um einen Herzschrittmacher handeln. Im Zweifelsfall würde allerdings der externe Defi eingesetzt.
Die meisten internen Defis sind ausreichend gegen externe Defibrillation geschützt, sofern die Defi-Paddels sich in Standard- Defibrillationsposition befinden.
Außerdem: Im Zweifelsfall ist es egal, ob der Defi da ist oder nicht. Lieber schocken und riskieren, dass ein interner Defi Schaden nimmt, als das der Patient aufgrund falscher Annahmen verstirbt.

Siehe dazu (englisch):
http://www.bostonscientific.com/templatedata/imports/HTML/CRM/A_Closer_Look/pdfs/ACL_CPR_and_External_Defibrillation_063008.pdf
Alternativ (deutsch, DGK, nur für Kardioversion, teilweise aber auch auf Defibrillation anwendbar):
http://leitlinien.dgk.org/files/2011_Empfehlungen_externe_Kardioversion.pdf

Grüße

cron