OP Hospitation

#1
Vielleicht ein ungewöhliches Thema hier. Deshalb eine kurze Erklärung. Ich studiere Medizintechnik und schreibe gerade meine Diplomarbeit. Im Rahmen dieser wurde ich zu einer OP Hospitation eingeladen.

Allerdings habe ich noch ein paar bedenken.

Darf ich mit Defi überhaupt in den OP?

Ein bisschen Angst habe ich auch das mir dann da drin schwindelig wird.

Hat von euch jemand Ahnung wie das ist, ob ich in den OP darf? War von euch schon mal jemand bei einer OP dabei?

Liebe Grüße
Laura



Re: OP Hospitation

#2
Hallo Laura,
ich glaube, wegen deiner OP-Hospitation brauchst du dir keine allzu großen Gedanken machen. Während meiner beruflichen Tätigkeit ( 20 Jahre bei einer Firma für Medizintechnik u. Zubehör ) bin ich in hunderten Op-Sälen gewesen. Sei es zur Hospitation oder Einweisung von OP-Personal und Ärzten. Daher weiß ich in etwa um die dür Defiträger kritischen Punkte im OP-Saal. Es ist nicht allzu viel. Hier ist einmal der Elektrokauter, der mit hohen Frequenzen arbeitet. Dieser befindet sich in den meisten OP-Sälen rechts vom OP-Tisch an der Decke montiert.
Dann gibt es in einigen OP-Bereichen ( aber noch sehr selten ) MRT-Geräte zur intraoperativen Diagnostik. Hier solltest du einen großen Bogen drum machen.
Der beste Beobachtungs-Standort bei einer Hospitation ist am Kopfende des Patienten hinter dem Abdecktuch im Anästhesie-Bereich.
Wenn dir doch einmal schlecht werden sollte ( meistens beim ersten Schnitt ), dann fall bitte nicht nach vorne in die OP-Wunde, sondern nach hinten. ( Wegen der Sterilität der Operateure und des OP-Bereichs.)

Ich hoffe, ich konnte dir einige Tipps geben. Anderen falls kannst du mich ja mal anmailen
Mit vielen Grüßen aus der Eifel
Heinz



DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP links am 05.12.06. Innenohrschwerhörigkeit ( 2 Hörgeräte ), Coxarthrose bds.

DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!

Re: OP Hospitation

#4
Ich drück Dir auch die Daumen, Laura ;-) Wird schon gut gehen....



Wer lang leevt - de ward uk old!!!
(friesisches Sprichwort ;-) )


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: OP Hospitation

#5
Na, Laura? Bekommen wir ein Feed back?
Interessiert mich nun doch, wie es Dir ergangen ist... ;-)

Ein Frohes Jahr 2008 Euch allen!!!

LG Bibbi


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: OP Hospitation

#6
Hallo zusammen,

ich hatte Ende des letzten Jahre noch ganz schön zu kämpfen und gehöre zu den Personen die sich dann erstmal verkrichen.

Bevor ich zu meiner OP -Hospitation kam hat es mich eines Morgens ganz schön niedergebretzelt. Ich war zweimal kurz hintereinander Ohnmächtig und die Ärzte haben mir später gesagt das der Defi 7 oder 8 Schocks abgegeben hat und das ganze ca. 7 min gedauert hat. Sonst war ich nie Ohnmächtig wenn der Defi aktiv wurde.

Danach war ich psychisch ganz schön fertig und habe jetzt wieder viel mehr Angst. War dann auch erst am zweifeln ob ich das mit der Hospitation da direkt machen sollte. Habe mich dann doch entschieden nicht zu kneifen und bin hingegangen. Nachdem es sich erst noch wegen Krankheit des Arztes und anschließend Krankheit der beteiligten Kolegin auch noch etwas nach hinten verschoben hatte ging es mir schon wieder ein bisschen besser.

Während der Hospitation hatte ich keine Probleme. Allerdings waren wir auch nur bei den sogenannten Einleidtungen vor der OP in den Anesthesie Räumen. Die einzige OP wo der Arzt meinte das sie Schon im gange wäre und ob wir uns das zutrauen würden wäre eine Herz OP gewesen und das wollte ich dann doch nicht.
War trotzdem alles sehr interessant, aber auch erschreckend wie die Ärzte mit den bewußtlosen Menschen umgehen und über sie reden. Da wünscht man sich nie krank zu werden :-) doch wir wissen ja alle die nächste OP kommt mit Sicherheit.

ganz liebe Grüße und einen guten Start ins neue und hoffentlich Schockfreie 2008

Laura



Re: OP Hospitation

#7
Hallo Laura,
erstmal ein gutes neues Jahr. Über deinen beschwerlichen Weg, sprich Komplikationen bis zu deiner OP-Hospitation habe ich gelesen.
Aber über die beschriebenen Reaktionen im OP. bzw. der Einleitung brauchst du dir keine allzu großen Gedanken zu machen.
Ich habe bereits mehrere hundert Op-Hospitationen mitgemacht, -- vom einfachen Leistenbruch bis zur OP am offenen Herzen --, beim Säugling bis zur alen Oma, die ihr Leben gelebt hat ( bitte ohne jede Wertung ).
Bei all diesen OPs werden in der Regel mehr oder weniger derbe Witze
gerissen oder Sticheleien zwischen Operateur und Anaesthesist oder OP-Schwestern ausgetauscht. Dies ist jedoch keine Respektlosigkeit gebenüber den bewußöosen Patienten, sondern es dient vielmehrdem Abbau der oft bis zum Zerreissen gespannten Nervosität der Beteiligten.
Dies wird von Außenstehenden oft mißverstanden und fehlgedeutet.

Mit vielen Grüßen aus der kalten Eifel
Heinz



DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP links am 05.12.06. Innenohrschwerhörigkeit ( 2 Hörgeräte ), Coxarthrose bds.

DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!

Re: OP Hospitation

#8
Ja das kann ich schon so sehen und auch von der Ärztlichen seite verstehen aber hören wärend ich da liege möchte ich das nie.

Das ist auch nur die eine seite die in mir den Wunsch aufkommen läst nie krank zu werden :-) Das andere ist wenn man zu hören bekommt das Menschen die keine Überlebenschance mehr haben 24 Stunden am Leben gehalten werden, weil die Klinik sonst kein Geld bekommt. Das ist auch aus Klinik sicht natürlich vollkommen verständlich, blos hoffe ich das ich nie in einer solchen Situation lande. Es werden in diesen 24 Stunden eben alle maßnahmen getroffen und anschließend hofft man im Prinzip darauf das der Mensch so schnell wie möglich stirbt damit er nicht noch mehr kostet. Wie gesagt ich kann die Ärzte und die Klinik schon verstehen, allerdings ist es schon heftig wenn es einem das erste mal so bewust wird.

Liebe Grüße
Laura



Re: OP Hospitation

#9
Hallo, Laura....Ich hoffe, es geht dann nun auch psychisch wieder besser....Da hast Du dann ja auch gleich noch eine realistische Erfahrung machen können...Vor vielen, vielen Jahren erzählte mir eine Schulkollegin in Ausbildung zur OP-Schwester, dass sie sogar Briefe schriebe während ihres Einsatzes im OP...Das war für mich schon kaum zu fassen...Dass Witze gemacht werden im und während ner OP, war mir auch klar...
Aber respektlos find ich das dem Patienten gegenüber allemal, lieber Heinz...Auch wenn die Ärzteschaft unter Stress steht...!!
Das scheint aber die harte Realität zu sein....
Ich hatte nach meinem "Coming Down" vor 6 Jahren eine Art
"Wach-Traum"...also einen Traum, so kurz vorm Einschlafen, ca. 3 Monate später - und ich denke mir, mein Unterbewusstsein meldete sich damals...Jedenfalls hörte ich während dieses Traumes Worte und Geräusche während meiner Bewusstlosigkeit...(u.a.:"Wie lange liegt sie schon so da?" )...
Ich bin mir sicher, dass sich mein Unterbewusstsein meldete...etwas länger nach dem "Vorfall"...Also, ganz so respektlos sollte man sich über Patienten während einer OP nicht unterhalten...


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(Immanuel Kant)

Re: OP Hospitation

#10
Hallo Laura,
ziemlich blöd, was Dir passiert ist, doch das wichtigste ist, dass Dein Defi dich wieder zurückgeholt hat. Schock hin, schock her! Das ist ersteinmal eine Gute Nachricht.

Was in Op-Sälen noch so passiert möchte ich selber garnicht so wissen.
Man muss nicht alles wissen.

Bibbi sollte nicht so hart gegen die Äzteschaft sein. Körper aufschneiden und wieder zunähen ist bestimmt keine angenehme Aufgabe, da darf man mal ruhig ein paar Witze machen. Finde ich! ;)

Viele Grüße,

H.Yildiz