Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#1
Hallo Ihr Defiträger,
es würde mich interessieren, welche Zeitspanne bei Euch zwischen der Implantation des Defis bis zur 1. Schockabgabe lag und wie die Schocks abgelaufen sind. In den vergangenen Beiträgen habe ich schon etwas gelesen. Kommt es nun zu Ohnmachtsanfällen oder eher zum "Tritt eines Pferdes"? Habe ziemliche Angst vor dem 1. Einsatz meines Defis und möchte zumindest eine Ahnung haben, was, wie, wann passieren könnte.
Vielen Dank an alle.
Maria

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#2
Hallo!
Bei mir waren es gerade mal 2 Wochen bis zur ersten "Therapie".
War eine VT die es zu beseitigen galt. Glücklicherweise erwischte es mich als ich mich gerade im "grünen" auf ne wiese setzen wollte.
In etwa so als ob ich von 220V eine gewischt bekam.
War glücklicherweise nur eine und keine multiple Therapieabgabe.
Möchte das nicht auf nem Fahrrad oder so erleben.
Bewußtlos wird man bei auftreten von Kammerflimmern, vorteil Du merkst die "Therapie" abgabe nicht.
LG
Klaus

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#3
Hallo Maria,
wie steht es schon in der Bibel oder anderswo: "Der Herr kann stündlich kommen -- oder überhaupt nicht." Ähnlich verhält es sich miit dem Defi.
Entweder er schlägt je nach Stärke der VT zu jeder Zeit zu oder überhaupt nicht. der Zeitpunkt ist also nicht bestimmbar. Die anderen Fragen hat dir Klaus ja schon beantwortet.

Mit vielen Grüßen aus der Eifel
Heinz



DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP links am 05.12.06. Innenohrschwerhörigkeit ( 2 Hörgeräte ), Coxarthrose bds.

DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#4
Ich trag meinen Defi seit fast sechs Jahren ( am 08.02. feiere ich meinen "Wiederauferstehungstag" ;-)...am 21.02. Implantation ) und
---jetzt muss ich dreimal auf Holz klopfen--[bin nämlich wahnsinnig abergläubisch ]-----toi,toi,toi----er musste noch niemals in Aktion treten...
Aber ich kann jedem frisch Implantierten nachfühlen, wie es ist....
nämlich darauf zu warten, dass "es" passiert....
Ich hoffe und bete für uns alle, es wird niemals der Fall sein...und will
gar nicht mehr weiter drüber nachdenken....Das hat mich damals
nämlich ganz VERRÜCKT gemacht....Aber lieber wär´es einem dann wohl, es würde nicht bei vollem Bewusstsein passieren...!?
Interessieren würd mich aber schon, wie es Euch danach dann erging


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#5
Also ich hatte ja bisher nur inadäquate Schocks.
Die sind natürlich ziemlich mies, weil das Herz ja im normalen Takt ist.

Ich wollte nur mal anmerken, dass man nicht zwangsläufig ohnmächtig wird wenn es flimmert. Mein Defi springt bei 197 an, und mein Doc ist sich ziemlich sicher, dass mir bis dahin nur "komig" wird.

Ich bin aber nicht scharf drauf es zu testen......

Alles Liebe für Euch

Kathrin



Man muss durch die Nacht wandern, wenn man die Morgenröte sehen will. Khali Gibran

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#6
Hallo Maria,

der Defi m u ß nicht kommen, er k a n n kommen. Er kommt aber in der Regel nur, wenn er Dein Leben retten muß, weil Du eine eklatante Rhythmusstörung hast (Kammerflimmern oder VT). Das ist nicht sonderlich schön und hinterher hat man eine Zeitlang psychisch in der Regel ganz schöne Probleme, weil man Angst hat und auch, weil man dem Teufel in letzter Sekunde von der Schaufel gesprungen ist. Auch damit muß man fertig werden, daß ein tödliches Herzversagen daraus geworden wäre, wenn der Defi nicht eingegriffen hätte.

Meiner ging erst einmal los (Sept. 2oo6) und jetzt ist das schon wieder in so weite Ferne gerückt - gottseidank. Aber ohne meinen Defi könnte ich mit Euch allen nicht mehr kommunizieren.

Viele Grüße
Carmen

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#7
Danke Euch allen für die schnellen Antworten, hoffe, es kommen noch mehr davon.
@ Bibi
Du gibst mir Hoffnung, möchte es Dir gern nachmachen!!! Weiter so!!!
@ Kathrin
was sind denn inadäquate Schocks?
@ Carmen
Du hast Recht, man wundert sich manchmal, wie schnell man doch auch das Schlimme vergißt. Noch sitzen mir die Ohnmachtsanfälle vom Juli 2007 in den Knochen und jedesmal, wenn ich auch nur annähernd das gleiche Vorgefühl habe, siegt die Angst. Vielleicht erwarte ich auch im allgemeinen zu viel. Ich denke so, jetzt habe ich den Defi und es muß mir gut gehen. Ich muß alles wieder machen können ! Das wird eben nicht so ganz stimmen und an dieser Erkenntnis muß ich noch arbeiten.
Liebe Grüße
Maria

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#8
Hallo Maria,

Deine Ohnmachtsanfälle im Juli 2007 hätten durchaus Deinen Tod bedeuten können, jetzt bist Du einfach gschützt. Und Deine Herzleistung ist doch auch schon besser geworden, wenn ich mich recht erinnere. Seh' den Defi als Geschenk und Lebensretter an.
So ganz abgefunden habe ich mit meinem Defi auch noch nicht, hätte ich aber die Wahl: rausnehmen oder d'rin lassen, würde ich mich immer für das letztere entscheiden.
Wenn's bei mir manchmal so rumpelt in der Brust (meistens ist bei mir zu wenig Kalium Schuld daran), denke ich mir als erstes: hoffentlich kommt der Defi nicht. Hätte ich ihn aber nicht, müßte ich dann jedesmal in der Furcht zu Bett gehen, daß ich am nächsten Morgen tot d'rin liegen könnte.

Als mein Defi losging, habe ich geschlafen, so habe ich vorher nichts mitbekommen. Aufgewacht bin ich durch einen heftigen Stich im Herz, wußte sofort, daß das der Defi war und habe auf den "Schlag" gewartet, der dann auch prompt kam. Und der war so heftig, er hat mich regelrecht hochkatapultiert. Ich saß dann aufrecht im Bett - ich weiß das alles noch wie heute - und in der nächsten Sekunde bin ich aus dem Bett gesprungen und war total verwirrt und verängstigt. Aber ich stand binnen Sekunden neben dem Bett! Ohne Defi?......
Allerdings würde ich jetzt liegen bleiben und erst mal abwarten, ob der Defi nochmal eingreifen muß. Eine Schockabgabe ist im Bett einfach sicherer. Das war eine "adäquate" Schockabgabe - er hat gemacht, was er tun sollte, nachdem ich Kammerflimmern hatte. Er hat zum richtigen Zeitpunkt erkannt, daß was nicht stimmt und eingegriffen.
Bei inadäquaten Schocks kommt der Defi, ohne daß VT's oder Kammerflimmern oder sonst ein Ereignis vorgelegen haben. Da ist dann meist mit dem Gerät oder mit der Sonde was nicht in Ordnung.

Zwar ein bißchen laienhaft erkärt, aber wir sind ja auch nicht alle unbedingt "Fachleute"!

Schönen Abend und liebe Grüße.
Carmen

Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#9
Hallo,

ich hatte in zwischen schon verschiedentlich Schocks. Bis auf einmal war ich dabei immer bei Bewustsein.

Bei mir ist die Wahrscheinlichkeit das es im Bett passiert sehr gering, denn es muß bei mir immmer die Körperliche anstrengung dazu kommen.

Nach meinem letzten Schock erlebnis im November muß ich mir eingestehen dass ich immer noch nicht wieder ganz die Angst überwunden habe sie kommt zur Zei sehr häufig in form von Panik ataken, was sehr unangenehm ist. Das letzte Erlebnis war auch das Erlebnis bei dem ich zusätzlich Ohnmächtig war. Wie mir die Ärzte später sagten hat das ganze ca. 7 Minuten gedauert was schon sehr erschreckend ist. Während dieser Zeit war ich zweimal Ohnmächtig. Ich bin zwar froh nicht alle Schocks mitbekommen zu haben aber an der Angst ändert das nichts.

Ich wünsche uns allen ein Schockfreies 2008

Liebe Grüße
Laura



Re: Wieviel Monate oder Jahre bis zur 1. Schockabgabe?

#10
Hallo Laura,

ja, das kann ich Dir schon gut nachfühlen, zumal Du ja jetzt erst im November wieder geschockt wurdest, wenn ich das recht verstanden habe.
Weißt Du, ich kann da schon leicht reden, bei mir wa es nur einmal und binnen Sekunden war alles vorbei. Bei Dir waren es 7 Minuten und das ist natürlich lang und vor allem waren mehrere Schocks nötig, das stürzt einen natürlich schon ganz schön in' Grübeln. Daß Du Panikatacken hast, kann ich durchaus verstehen. Das tut mir alles leid für Dich.
Aber vielleicht ist 2008 ein besseres Jahr für Dich und das wünsche ich Dir von ganzem Herzen.

Liebe Grüße nach Ulm
von Carmen.

PS: Nach Ulm führte voriges Jahr unser Betriebsausflug. Ich war dort auch schon an der Uniklinik, ist ja nicht weit weg vom Allgäu. Ulm gefällt mir überhaupt gut, erinnert mich manchmal fast an Rothenburg, hat auch so historische und anheimelnd altertümliche Orte.