sauerstoffgerät

#1
mir wurde noch im Krankhaus ein Sauerstoffgerät verschrieben.
Während der Reha habe ich noch emsig Sauerstoff getankt aber zu Hause habe ich mächtig zum schlampen angefangen.
Ich war ja auch wieder Vollzeit arbeiten und mich Abends an das Maschinchen zu hängen war mir oft zu lästig.
Zudem ist das Gerät ziemlich laut und ich konnte nicht schlafen damit.
Irgendwie hab ich ein total schlechtes Gewissen.
Die Miete dafür ist ja ziemlich happig.
Wer hat hier eigentlich Erfahrungen mit so einem Gerät?

LG
brigitte



Re: sauerstoffgerät

#2
Ich selber habe keine Erfahrung damit, aber ein Freund von mir hat eines daheim gehabt. Er wollte so lange wie irgend möglich keines, da er das Gefühl hatte, dadurch verschlechtere sich seine Atmung. Irgendwann war es dann doch notwendig.
(P.S.: Er war aber kein Herzpatient.)

Evi




____________________
Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: sauerstoffgerät

#3
Stell ich mir ja echt lästig vor, Brigitte.

Wie lange musst du das Gerät denn anwenden?

Viele Grüße
Frank

____________________
Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente

Re: sauerstoffgerät

#4
Liebe Brigitte,
ich selbst habe keine Erfahrung damit - habe jedoch während meines
letzten Krankenhausaufenthaltes ein schreckliches Erlebnis gehabt:
Meine Bettnachbarin ( 77 J. alt, Diagnose:Lungenemphysem ) litt so dermaßen unter Atem-Not...Jeder Atemzug war hörbar für uns eine
Qual für sie....Ich bekam es mit der Angst und bot ihr an, eine Schwester zu rufen...Sie lehnte dies strikt ab...Ich schlich mich dann doch später
aus dem Zimmer, um Hilfe zu holen, denn ich hatte den Eindruck, die
alte Dame würde ersticken....Die Schwester holte beim Anblick der
Patientin sofort die Sauerstoffflasche und rief den Arzt....
Und dann....weigerte sich die Frau trotzdem, an das Gerät angeschlossen
zu werden. Weder Arzt noch Schwestern noch wir Mit-Patientinnen konnten ihr gut zureden.... Sie zog es vor, die ganze Nacht im Rollstuhl sitzend zu verbringen und meinte, das würde sie zu Hause auch immer so machen...IMMER!! Das heißt, sie liegt nachts nicht, sondern SITZT, damit sie Luft bekommt...Was das für diese schwergewichtige alte Dame auch für den Rücken bedeutet, mag ich gar nicht weiterdenken....
Sie könne jedoch nicht flach liegen nachts und das Gerät lehne sie ab, weil es in der Nase piekst....
Wir waren alle fassungslos...auch über das Erlebte ( Schlafgeräusche etc.)
haben die ganze Nacht nicht geschlafen vor lauter Angst, sie erstickt....
Einen Tag später ist sie gegangen...., wollte sich nicht weiter behandeln lassen...Eingeliefert wurde sie, weil ihre Zunge plötzlich anfing zu bluten. Sie platzte regelrecht auf, die Zunge...und man bekam die Blutzungen nicht zum Stillstand...Die Zunge wurde genäht und zwei Tage später hörten die Blutungen ( unter Marcumar ) auf...Ihr Hauptproblem, und das begriff sie aber nicht, war nicht die Blutung, sondern die Grund-Erkrankung: Wasser...auch in der Lunge....und dadurch auch Hautaufplatzungen, wie z.B. auf der Zunge...
Wenn ich nur daran denke, dass sie jetzt Abend für Abend in ihrer Wohnung des Nachts im Rollstuhl sitzend schläft...Puuh!!!


____________________
Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: sauerstoffgerät

#5
    Zitat: fraster
    Stell ich mir ja echt lästig vor, Brigitte.

    Wie lange musst du das Gerät denn anwenden?
empfohlen wurde es mir im Krankenhaus, mindestens 16 Stunden täglich und ja, es ist lästig.
Ich bin ja nach der Reha wieder arbeiten gegangen und wie soll man das dann händeln?
Es gibt ja scheinbar Leute, die es schaffen, mit umgeschnallten transportablen Sauerstoffgerät ihr Tagwerk auf die Reihe zu bekommen und damit sogar in den Supermarkt zum einkaufen zu gehen.

Jetzt bin ich zu Hause und ich versuche zumindest für ein paar Stunden an das Gerät zu gehen.
Im Gegensatz zu Bibbis älterer Dame empfinde ich die Sauerstoffaufnahme nicht unangenehm, sondern nur den Umgang mit dem Gerät.
Vielleicht schaffe ich es auch, zumindest Nachts mit dem Brummer zu schlafen.

Ich wundere mich aber schon ein bisschen, dass ich hier in der Runde scheinbar die Einzige bin, die sich damit herumplagen muss.

einstweilen
brigitte



Re: sauerstoffgerät

#6
@Brigitte,
welche Grunderkrankung hast Du denn ?
Nicht alle Herzerkrankungen erfordern die Sauerstoffgabe. In meinem Job (aussendienst) könnte ich auch nicht mit so einem Gerät rumlaufen und Nachts ? Ich würde da - glaube ich - auch schlampern...
Und ich meine, wenn Du da 16 Std. ran sollst, wer hat denn eine solch lange Nacht ?? Das geht doch nur am Tage ! ??


@Bibbi,
klingt egoistisch, aber ich bin da schon froh eine Private Krankenhausversicherung zu haben. Einzelzimmer ! Die einzige die da schnarcht, komische Geräusche macht und pupst bin ICH.
Ein Ei bekam ich aber auch in einer Woche nicht... Teufelswerk Cholesterin !



idiophatisches kammerflimmern vielleicht auch brugada. implantiert nov.´05.
wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

Re: sauerstoffgerät

#7
    Zitat: daggi
    @Brigitte,
    welche Grunderkrankung hast Du denn ?
    Nicht alle Herzerkrankungen erfordern die Sauerstoffgabe. In meinem Job (aussendienst) könnte ich auch nicht mit so einem Gerät rumlaufen und Nachts ? Ich würde da - glaube ich - auch schlampern...
    Und ich meine, wenn Du da 16 Std. ran sollst, wer hat denn eine solch lange Nacht ?? Das geht doch nur am Tage ! ??
Ich hatte Anfang Februar 2007 einen Herzinfarkt der nicht erkannt wurde. Es wurde eine Zerrung im Brustkorb diagnostiziert, die eben schmerzhaft ist und der Heilungsprozess mal länger dauern dürfte. Als ich unter immer stärker werdenen Atomnot litt, wurde eine Pollenallergie festgestellt die mit Antibiotika behandelt wurde.
Erst als ich mich am 2.Mai 07 ins Taxi setzte und ins Krankhaus fuhr, entdeckte man was eigentlich los war.
Inzwischen war auch meine Lunge angegriffen und man stellte eine Unterversorgung mit Sauerstoff fest.
Komisch ist, dass zwar die Medikamentation bei meinen Ärzten ein Thema ist, aber nie das Sauerstoffgerät.
Im Moment bin ich brav und tapse verkabelt durch die Wohnung.
"da kann ich nicht verloren gehen"



Re: sauerstoffgerät

#8
    Zitat: daggi
    Die einzige die da schnarcht, komische Geräusche macht und pupst bin ICH.
Aha, interessant. Hoffentlich hört man dich nicht bis auf den Flur.

Viele Grüße
Frank

____________________
Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente

Re: sauerstoffgerät

#9
    Zitat: daggi
    Teufelswerk Cholesterin !
Naja, Daggi...Aber EIN EINZIGES Ei in der Woche...das muss doch
wohl schon drin sein, oder??? Cholesterin hin oder her....
Die Butter haben sie uns ja schließlich auch ungefragt hingestellt....
Wenn ich ehrlich bin: Soviel mach ich mir aus den Eiern auch nicht
wirklich...Es geht mir vielmehr um´s Prinzip....Auf der Privat-Versicherten-Station im ruhigeren Teil des hinteren Ganges lagen
viel, viel schwerer erkrankte Menschen...
Wir haben uns ja lustig gemacht...so nach dem Motto: Wir Kassen-
Patienten sind des Ei´s nicht wert....Ganz kleinlaut fragten wir leise an, ob es denn möglich wäre...vielleicht am SONNTAG...???
"Nöö, die Eier stehen nur den Privatversicherten zu...Wir finden das
auch nicht gut. Da müssten Sie sich mal bei Ihrer Krankenkasse beschweren..."AHA!!???(Hab ich nun doch auch glatt vergessen....bei nächster Gelegenheit werd ich aber drauf zurückkommen..Auf die Erklärung bin ich gespannt!)
Also....nichts für ungut....Ich hab´s ihnen ja gegönnt - so isses ja nich....
;-)

Übrigens...Die Türen auf dem Gang ganz hinten waren irgendwie auch...
schalldichter....*lach*


____________________
Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Re: sauerstoffgerät

#10
@ Brigitte:
Zu der Geräuschkulisse eines solchen Gerätes kann ich gar nichts
sagen...Wie gesagt: Die Dame hat sich ja nicht anschließen lassen...
Ist es SO LAUT????


____________________
Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)