Bin auch neu hier....
Verfasst: 7. November 2011, 00:52
Da ich auch in einem anderen Forum aktiv bin (hat nichts mit Gesundheit o.ä. zu tun...) und es dort eine schöne und übliche Sitte ist sich vernünftig vorzustellen, möchte ich das hier nun als Newbee auch tun.
Mein Name ist Volker, bin 42 Jahre alt, glücklich verheiratet, wir haben 2 kleine Kinder (8 + 10 Jahre alt), komme aus der Nähe von Fulda und bin seit 3 Tagen nun auch ein Träger eines Defi.
Ich habe massive Probleme mit meiner Krankheit fertig zu werden und suche auf diesem Wege gleichgesinnte, vielleicht sogar aus meiner Nähe. Bitte nicht mißverstehen aber es ist immer etwas anderes wenn man mit Betroffenen sich auch mal persönlich treffen und reden kann. Es ist unheimlich schwer für mich von 380 auf vielleicht 10 gebremst worden zu sein. Ich hatte immer Spass an Arbeit. Daran ist aber aktuell nicht mehr zu denken. Es war zwar nur ein Schreibtischjob als Personaldisponent aber wer schon mal bei einem Personaldienstleister gearbeitet hat weiss wieviel negativer Stress das tagtäglich bedeutet.
Bis Mai dieses Jahres war die Welt um mich und meiner Familie noch in Ordnung! Am vorletzten Maiwochenende bekam ich Freitag Nachts plötzlich Schmerzen im linken Unterarm. Nichts dabei gedacht und um 23 Uhr ins Bett gegangen. Um 2 Uhr Nachts bin ich wach geworden und mußte mich übergeben. Ich dachte, naja, ich habe ein Brot noch um 22:30 Uhr abends gegessen, welches ich den ganzen Tag im Büro nicht im Kühlschrank hatte, Wurst schlecht gewesen!. Ich legte mich anschließend wieder hin. Um 4 Uhr am Morgens wurde ich wieder wach und mußte mich erneut übergeben. Danach wieder hingelegt und weiter geschlafen. Man will ja nicht gelich die Frau wecken! Den ganzen Samstag hatte ich gebrochen, fühlte mich schlapp, mußte daher im Bett bleiben und hatte gelegentlich Schweißausbrüche mit Schwindel. Egal was ich getrunken oder gegessen hatte, es blieb einfach nichts drin. Am Sonntag dann ging es mir ein bischen besser. Ich konnte sogar zu Mittag ein "Hühnersüppchen" essen, welches diesmal drin geblieben war. Aha, also doch Magen- Darminfekt dachte ich. Um 16:00 Uhr am Sonntagmittag gingen wieder die Schmerzen im linken Arm und erneute Übelkeit los. Ich sagte zu meiner Frau, die solle doch mal den ärztlichen Notdienst anrufen. Der war aber nicht zu erreichen so daß wir beschlossen zwecks einer "kleinen Spritze" gegen die Übelkeit zum ärztlichen Notdienst im Klinikum Fulda zu fahren. Dort hatte der diensthabende Arzt nach Fragen was denn los sein sofort ein EKG geschrieben und Blutdruck gemessen. Er sagte nur:"Ich bin kein Spezialist aber für meine Begriffe schlägt das Herz ein wenig zu schnell. Gehen Sie doch mal zu Notaufnahme ins Klinikum rüber und lassen Sie das mal internistisch abklären." Mein Frau fragte nach einem Rollstuhl , weil mir inzwischen auch wieder richtig schwindellig war. Die äußerst nette und hilfsbereite Dame (Arzthelferin oder doch nur nichtswissende Aushilfe?) sagte dazu nur: "Die Rollstühle befinden sich in der Nähe der Notaufnahme. Da könne Sie auch gleich komplett durchlaufen!". Gesagt, getan. Wir sind dann dahin gelaufen (gut 500 Meter). Dort angekommen habe ich nur noch gehört wie eine Ärztin zu einem Pfleger gesagt hatte."Mensch da ist 'ne Hebung!". Von da an ging alles relativ schnell. Ich wurde auf ein Bett gelegt und im nu waren zig Schwestern und Ärzte da, die mir sofort eine Menge Spritzen gegeben hatte. Resultat: Ich hatte einen akuten Vorderwand-Herzinfarkt! Als ich dann am Montag zum Echokardiogramm mußte stellte man fest, dass dies nicht der erste war. Meine komplette Hintrwand ist unwiederruflich vernarbt sprich zerstört. LV-Funktion nur noch bei 30-35%. Also stark eingeschränkt. Ich hatte im letzten Jahr mehrere stumme Hinterwandinfarkte gehabt. Warum letztes Jahr? Ich wurde im Februar 2010 am linken Knie nach einem Unfall operiert. Da war laut EKG noch alles in Ordnung. Am Montagnachmittag dann die nächste Hiobsbotschaft. Also auch gleich noch insulinpflichtiger Diabetiker geworden. Na toll....
Zur AHB ging es dann erst Nach Bad Neustadt und dann 2 Tage später nach Bad Bocklet. Was für ein Glück. Ich kann Bad Neustadt keinem empfehlen. Unfreundliches Personal, von den Ärzten angefangen. Schlechter Allgemeinzustand der Zimmer etc. Aus der Reha mit Null Besserung entlassen. Erwerbsfähig aber nicht arbeitsfähig steht im Bericht!
Die Spiro-Ergometrie in Fulda 2 Monate später wurde aufgrund sehr schlechter Werte bereits nach 6 Minuten vom Arzt abgebrochen. Äußerst schlechte Sauerstoffaufnahme!
Im August erklärte ich mich dann bereit an einer Stammzelltherapie teilzunehmen um bei Ischämischer Kardiomyopathie die LV-Funktion evtl. auf 40-45% zu steigern. Nach einer Kontrolluntersuchung in Fulda zeigte sich keine Besserung! Die rieten mir sofort zu einem Defi. Das wollte ich einfach nicht akzeptieren und bin zu einer 2. Meinung nach Bad Nauheim gefahren. Die haben mich nochmals untersucht und mit einem modernerem Gerät eine LV-Funktion von nur noch 25-30% festgestellt. Defi-Implantation innerhalb der nächsten 4 Wochen wurde gesagt und getan!
Ich habe bereits einen Antrag auf EU-Rente gestellt. Bei der Lebensversicherung wurde zeitgleich einen Antrag auf Berufsunfähigkeit gestellt. Schwerbehindertenausweis auch schon beantragt und gleich 70% ohne Nachuntersuchung bekommen. Dagegen habe ich gleich Einspruch eingelegt weil das meinem Kardiologen zu wenig erscheint. Jetzt kommt noch die Defi-Implantation dazu und die Aufnahme in die Spenderliste für ein neues Herz. Bin mal gespannt wie die sich nun verhalten.
Achja: War im Februar noch beim Arzt gewesen und hatte ein kleines Blutbild machen lassen: Cholesterinwert: 107 mg/dl; HbA1c Wert von 5.8%; Blutdruck 115/72 Puls 60;
Ich werde euch weiter berichten.....
Bis dann und so long!
Grüße
Volker
EDIT floh: Schade dass es hier kein Unterforum "Ich stelle mich vor" gibt. Deswegen poste ich es hier! Falls das falsch sein sollte, bitte den Thread durch einen Mod verschieben!
Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag...
Ischämische Kardiomyopathie bei 2-Gefäß-KHK; Chronischer RCA Verschluß; PTCA/BM-Stent; Insulinpflichtiger Typ II Diabetiker; Systoliche LV-Funktion (LV-EF): 25-30%; Arterielle Hypertonie, Sorin Paradym-Defi
Man gönnt sich ja sonst nichts........
Mein Name ist Volker, bin 42 Jahre alt, glücklich verheiratet, wir haben 2 kleine Kinder (8 + 10 Jahre alt), komme aus der Nähe von Fulda und bin seit 3 Tagen nun auch ein Träger eines Defi.
Ich habe massive Probleme mit meiner Krankheit fertig zu werden und suche auf diesem Wege gleichgesinnte, vielleicht sogar aus meiner Nähe. Bitte nicht mißverstehen aber es ist immer etwas anderes wenn man mit Betroffenen sich auch mal persönlich treffen und reden kann. Es ist unheimlich schwer für mich von 380 auf vielleicht 10 gebremst worden zu sein. Ich hatte immer Spass an Arbeit. Daran ist aber aktuell nicht mehr zu denken. Es war zwar nur ein Schreibtischjob als Personaldisponent aber wer schon mal bei einem Personaldienstleister gearbeitet hat weiss wieviel negativer Stress das tagtäglich bedeutet.
Bis Mai dieses Jahres war die Welt um mich und meiner Familie noch in Ordnung! Am vorletzten Maiwochenende bekam ich Freitag Nachts plötzlich Schmerzen im linken Unterarm. Nichts dabei gedacht und um 23 Uhr ins Bett gegangen. Um 2 Uhr Nachts bin ich wach geworden und mußte mich übergeben. Ich dachte, naja, ich habe ein Brot noch um 22:30 Uhr abends gegessen, welches ich den ganzen Tag im Büro nicht im Kühlschrank hatte, Wurst schlecht gewesen!. Ich legte mich anschließend wieder hin. Um 4 Uhr am Morgens wurde ich wieder wach und mußte mich erneut übergeben. Danach wieder hingelegt und weiter geschlafen. Man will ja nicht gelich die Frau wecken! Den ganzen Samstag hatte ich gebrochen, fühlte mich schlapp, mußte daher im Bett bleiben und hatte gelegentlich Schweißausbrüche mit Schwindel. Egal was ich getrunken oder gegessen hatte, es blieb einfach nichts drin. Am Sonntag dann ging es mir ein bischen besser. Ich konnte sogar zu Mittag ein "Hühnersüppchen" essen, welches diesmal drin geblieben war. Aha, also doch Magen- Darminfekt dachte ich. Um 16:00 Uhr am Sonntagmittag gingen wieder die Schmerzen im linken Arm und erneute Übelkeit los. Ich sagte zu meiner Frau, die solle doch mal den ärztlichen Notdienst anrufen. Der war aber nicht zu erreichen so daß wir beschlossen zwecks einer "kleinen Spritze" gegen die Übelkeit zum ärztlichen Notdienst im Klinikum Fulda zu fahren. Dort hatte der diensthabende Arzt nach Fragen was denn los sein sofort ein EKG geschrieben und Blutdruck gemessen. Er sagte nur:"Ich bin kein Spezialist aber für meine Begriffe schlägt das Herz ein wenig zu schnell. Gehen Sie doch mal zu Notaufnahme ins Klinikum rüber und lassen Sie das mal internistisch abklären." Mein Frau fragte nach einem Rollstuhl , weil mir inzwischen auch wieder richtig schwindellig war. Die äußerst nette und hilfsbereite Dame (Arzthelferin oder doch nur nichtswissende Aushilfe?) sagte dazu nur: "Die Rollstühle befinden sich in der Nähe der Notaufnahme. Da könne Sie auch gleich komplett durchlaufen!". Gesagt, getan. Wir sind dann dahin gelaufen (gut 500 Meter). Dort angekommen habe ich nur noch gehört wie eine Ärztin zu einem Pfleger gesagt hatte."Mensch da ist 'ne Hebung!". Von da an ging alles relativ schnell. Ich wurde auf ein Bett gelegt und im nu waren zig Schwestern und Ärzte da, die mir sofort eine Menge Spritzen gegeben hatte. Resultat: Ich hatte einen akuten Vorderwand-Herzinfarkt! Als ich dann am Montag zum Echokardiogramm mußte stellte man fest, dass dies nicht der erste war. Meine komplette Hintrwand ist unwiederruflich vernarbt sprich zerstört. LV-Funktion nur noch bei 30-35%. Also stark eingeschränkt. Ich hatte im letzten Jahr mehrere stumme Hinterwandinfarkte gehabt. Warum letztes Jahr? Ich wurde im Februar 2010 am linken Knie nach einem Unfall operiert. Da war laut EKG noch alles in Ordnung. Am Montagnachmittag dann die nächste Hiobsbotschaft. Also auch gleich noch insulinpflichtiger Diabetiker geworden. Na toll....
Zur AHB ging es dann erst Nach Bad Neustadt und dann 2 Tage später nach Bad Bocklet. Was für ein Glück. Ich kann Bad Neustadt keinem empfehlen. Unfreundliches Personal, von den Ärzten angefangen. Schlechter Allgemeinzustand der Zimmer etc. Aus der Reha mit Null Besserung entlassen. Erwerbsfähig aber nicht arbeitsfähig steht im Bericht!
Die Spiro-Ergometrie in Fulda 2 Monate später wurde aufgrund sehr schlechter Werte bereits nach 6 Minuten vom Arzt abgebrochen. Äußerst schlechte Sauerstoffaufnahme!
Im August erklärte ich mich dann bereit an einer Stammzelltherapie teilzunehmen um bei Ischämischer Kardiomyopathie die LV-Funktion evtl. auf 40-45% zu steigern. Nach einer Kontrolluntersuchung in Fulda zeigte sich keine Besserung! Die rieten mir sofort zu einem Defi. Das wollte ich einfach nicht akzeptieren und bin zu einer 2. Meinung nach Bad Nauheim gefahren. Die haben mich nochmals untersucht und mit einem modernerem Gerät eine LV-Funktion von nur noch 25-30% festgestellt. Defi-Implantation innerhalb der nächsten 4 Wochen wurde gesagt und getan!
Ich habe bereits einen Antrag auf EU-Rente gestellt. Bei der Lebensversicherung wurde zeitgleich einen Antrag auf Berufsunfähigkeit gestellt. Schwerbehindertenausweis auch schon beantragt und gleich 70% ohne Nachuntersuchung bekommen. Dagegen habe ich gleich Einspruch eingelegt weil das meinem Kardiologen zu wenig erscheint. Jetzt kommt noch die Defi-Implantation dazu und die Aufnahme in die Spenderliste für ein neues Herz. Bin mal gespannt wie die sich nun verhalten.
Achja: War im Februar noch beim Arzt gewesen und hatte ein kleines Blutbild machen lassen: Cholesterinwert: 107 mg/dl; HbA1c Wert von 5.8%; Blutdruck 115/72 Puls 60;
Ich werde euch weiter berichten.....
Bis dann und so long!
Grüße
Volker
EDIT floh: Schade dass es hier kein Unterforum "Ich stelle mich vor" gibt. Deswegen poste ich es hier! Falls das falsch sein sollte, bitte den Thread durch einen Mod verschieben!
Ein neues Leben kann man nicht anfangen, aber täglich einen neuen Tag...
Ischämische Kardiomyopathie bei 2-Gefäß-KHK; Chronischer RCA Verschluß; PTCA/BM-Stent; Insulinpflichtiger Typ II Diabetiker; Systoliche LV-Funktion (LV-EF): 25-30%; Arterielle Hypertonie, Sorin Paradym-Defi
Man gönnt sich ja sonst nichts........