Das bin ich ;-)
Verfasst: 9. Februar 2014, 11:34
Hallo zusammen,
ich lese schon eine ganze Weile hier im Forum mit und habe viele Denkanstöße mitnehmen können und es hat mir in Krisenzeiten meistens gut getan, einfach zu lesen, wie es anderen Menschen mit ähnlichen gesundheitlichen Problemen in ihrem Alltag so geht.
Ich dachte, jetzt ist es einfach an der Zeit, "offiziell" dazuzustoßen und ich wollte mich gerne vorstellen.
Ich bin Lotta, 24 Jahre alt, Studentin und seit gut 1,5 Jahren begleitet mich ein subcutaner Defibrillator. Schon als Kind hatte ich Rhythmusstörungen und Ohnmachtsanfälle, die leider jahrelang fehldiagnostiziert wurden. Etwa seit 2008 befand ich mich in der Schublade "Psycho" und wurde entsprechend behandelt. Teilweise wurde ich mit Neuroleptika und Antidepressiva vollgepumpt, kein Arzt nahm meine körperlichen Beschwerden ernst und nach Kammertachykardien wurde ich mehrmals vom Rettungsdienst liegen gelassen oder aus der Notaufnahme sofort wieder nach Hause geschickt, nachdem Arztbriefe vom Psychiater durchgelesen wurden. Mir wurden von schwersten Persönlichkeitsstörungen bis hin zu Psychosen so ziemlich alle psychiatrischen Diagnosen unterstellt, was mich psychisch dann wirklich ruiniert hat. Jetzt habe ich eine massive posttraumatische Belastungsstörung und bekomme Panikattacken und Flashbacks, wenn ich nur einen Arzt von weitem sehe. Zum Glück habe ich mithilfe eines tollen Psychiaters und eines total kompetenten Kardiologen letzten Endes doch die richtige Behandlung bekommen.
Es hat sich herausgestellt, dass ich einen doppelten AV-Knoten hatte. Der wurde vor 3 Jahren abladiert. Seitdem habe ich leider ab und an AV-Blöcke II. Grades. Außerdem wurde ein Mitralklappenprolaps, eine Trikuspidalklappeninsuffizienz und ein persistierendes foramen ovale diagnostiziert. Im Ultraschall und in den Blutwerten zeigten sich Hinweise auf eine Kardiomyopathie. Den Defi habe ich wegen Kammerflattern bekommen, das vermutlich wegen eines verborgenen Long-QT-Syndroms auftrat.
Es findet sich bei mir also so ziemlich die volle Palette. Mittlerweile habe ich auch eine Insuffizienz und meine Lunge funktioniert nur noch zu 50%. Nach einer Reanimation hatte ich ein Hirnödem und eine Hirnstammeinklemmung und war halbseitig gelähmt. Mittlerweile kann ich wieder alles bewegen, aber körperliche Belastung geht fast gar nicht. Zusätzlich treten regelmäßig epileptische Anfälle auf und ich bin mittlerweile schwerbehindert (GdB 100).
Ich habe fast mein komplettes vorheriges Leben und soziales Umfeld verloren (Leistungssport, Arbeit beim Rettungsdienst, ein "typisches" Studentenleben) aber habe weiter studiert und mache nun dieses Jahr meinen Abschluss.
Ich hoffe, mich hier austauschen zu können und vielleicht auch den ein oder anderen Kontakt knüpfen zu können - Leute aus dem Raum München sind herzlich eingeladen, sich bei mir zu melden!
Ich bin froh, dass es so ein Forum gibt!
Liebe Grüße,
Lotta
____________________
~ Trust the untamed part of your heart ~
ich lese schon eine ganze Weile hier im Forum mit und habe viele Denkanstöße mitnehmen können und es hat mir in Krisenzeiten meistens gut getan, einfach zu lesen, wie es anderen Menschen mit ähnlichen gesundheitlichen Problemen in ihrem Alltag so geht.
Ich dachte, jetzt ist es einfach an der Zeit, "offiziell" dazuzustoßen und ich wollte mich gerne vorstellen.
Ich bin Lotta, 24 Jahre alt, Studentin und seit gut 1,5 Jahren begleitet mich ein subcutaner Defibrillator. Schon als Kind hatte ich Rhythmusstörungen und Ohnmachtsanfälle, die leider jahrelang fehldiagnostiziert wurden. Etwa seit 2008 befand ich mich in der Schublade "Psycho" und wurde entsprechend behandelt. Teilweise wurde ich mit Neuroleptika und Antidepressiva vollgepumpt, kein Arzt nahm meine körperlichen Beschwerden ernst und nach Kammertachykardien wurde ich mehrmals vom Rettungsdienst liegen gelassen oder aus der Notaufnahme sofort wieder nach Hause geschickt, nachdem Arztbriefe vom Psychiater durchgelesen wurden. Mir wurden von schwersten Persönlichkeitsstörungen bis hin zu Psychosen so ziemlich alle psychiatrischen Diagnosen unterstellt, was mich psychisch dann wirklich ruiniert hat. Jetzt habe ich eine massive posttraumatische Belastungsstörung und bekomme Panikattacken und Flashbacks, wenn ich nur einen Arzt von weitem sehe. Zum Glück habe ich mithilfe eines tollen Psychiaters und eines total kompetenten Kardiologen letzten Endes doch die richtige Behandlung bekommen.
Es hat sich herausgestellt, dass ich einen doppelten AV-Knoten hatte. Der wurde vor 3 Jahren abladiert. Seitdem habe ich leider ab und an AV-Blöcke II. Grades. Außerdem wurde ein Mitralklappenprolaps, eine Trikuspidalklappeninsuffizienz und ein persistierendes foramen ovale diagnostiziert. Im Ultraschall und in den Blutwerten zeigten sich Hinweise auf eine Kardiomyopathie. Den Defi habe ich wegen Kammerflattern bekommen, das vermutlich wegen eines verborgenen Long-QT-Syndroms auftrat.
Es findet sich bei mir also so ziemlich die volle Palette. Mittlerweile habe ich auch eine Insuffizienz und meine Lunge funktioniert nur noch zu 50%. Nach einer Reanimation hatte ich ein Hirnödem und eine Hirnstammeinklemmung und war halbseitig gelähmt. Mittlerweile kann ich wieder alles bewegen, aber körperliche Belastung geht fast gar nicht. Zusätzlich treten regelmäßig epileptische Anfälle auf und ich bin mittlerweile schwerbehindert (GdB 100).
Ich habe fast mein komplettes vorheriges Leben und soziales Umfeld verloren (Leistungssport, Arbeit beim Rettungsdienst, ein "typisches" Studentenleben) aber habe weiter studiert und mache nun dieses Jahr meinen Abschluss.
Ich hoffe, mich hier austauschen zu können und vielleicht auch den ein oder anderen Kontakt knüpfen zu können - Leute aus dem Raum München sind herzlich eingeladen, sich bei mir zu melden!
Ich bin froh, dass es so ein Forum gibt!
Liebe Grüße,
Lotta
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