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Hallo Ihr Lieben, vor 2 Jahren bin ich ins Defi-Forum gekommen, weil eine Implantation angesagt war. Vor lauter Angst und weil es mir ja gut ging,- dachte ich- bin ich einfach nicht zum Termin nach Wuppertal gegangen. Mittlerweile habe ich vor 14 Tagen 3 Stents erhalten und eine EF von 30% wurde ermittelt. Jetzt soll ich am 7.9. einen Defi implantiert bekommen. Meine Frage: Wer von euch hat ähnliche Erfahrungen und kann mir die Angst nehmen. Was ist mit Autofahren? Vollnarkose? Freundliche Grüße Klaus PS.: Bin 60 Jahre
Leben ist die Kunst, aus falschen Voraussetzungen, die richtigen Schlüsse zu ziehen. S.Butler |
Hallo zusammen,
es sieht bei jedem anders aus, allerdings ist so eine Defi-Implantation für die Ärzte eine Routine-Angelegenheit.
Man kann wohl sagen, dass es durchschnittlich 3 Tage dauert.
Ich berichte kurz von mir: ich bekam den Defi nachträglich nach Herzkammerflimmern, kurzfristigem Herz-/Kreislaufstillstand, Reanimation, 2 wöchigem künstl. Koma inklusive dicker Lungenentzündung.
Als ich das überlebt hatte, war mir vor einer Defi-Implantation nicht mehr bange!
Natürlich hab ich mich nicht drauf gefreut, bin zum ausgemachten Termin von der Reha freigestellt worden und morgens um 9 einfach angetreten. Als Kassenpatient ein Einzelzimmer im 7. Stock mit schönem Ausblick auf Berlin bekommen! Als nächstes dann einen Tropf vom Stationsoberchefarzt persönlich gelegt bekommen und anschl. 30 Minuten Antibiotika. Gegen 11 Uhr Fahrt im Bett durch die Etagen, vorbei an der Pathologie (die planten praktisch) zum daneben gelegenen OP. Dort 20 Minuten warten.
Anschl. krabbelt man auf den Tisch, wird in Tücher gepackt und im Brustbereich eingerieben, sodass dieser betäubt ist. Dann erscheint der operierende Oberarzt, plaudert etwas mit den Anwesenden und mit dem Patienten, der mittlerweile im linken Brustbereich kein Gefühl mehr hat. Dann wird geschnitten, eine Tasche f. d. Defi gebildet, dieser wurde mir vor dem "Einbau" noch kurz gezeigt, da ich sowas noch nicht kannte.
Die Schwestern machten kleine Scherze und nach dem Defi-Einbau wurde die Elektrode eingeschoben, was leicht kribbelte!
Anschl. muss der Defi noch getestet werden. Dazu gibts dann eine Vollbetäubung über den Tropf.... nur kurz.
Man wacht wieder auf und ich hörte den Oberarzt die Defi-Daten durchgeben f. d. Ausweis.
Dann kamen die Tücher weg, man krabbelte wieder vom Tisch ins Bett und wurde nach einer Weile aufs Zimmer zurückgefahren. Da war es 13 Uhr. Also 2 Stunden vergangen. Man bekommt anschl. Eisbeutel auf die linke Brustseite gelegt und döst so vor sich hin. Man kann auch schlafen. Die Betäubung läßt nach und es zieht kräftig dort, wo er den Schnitt gemacht hatte. Am anderen Morgen bin ich dann aufgestanden, nichts tat mehr weh. Ein Blick aus dem Fenster rüber zu Schwesterwelle und der alten M., aber die liessen sich- wie immer- nicht blicken. Habe dann Frühstück bekommen, Zeitung gelesen und mittags wurde das Pflaster gewechselt. Man geht auf dem flur spazieren und guckt, ob wer guckt.
Das Mittagessen war anständig und mir wurde langsam langweilig. Am anderen Morgen gabs noch eine mündliche Belehrung vom Stationsarzt und dann ging ich zum Bus.
Das war's. Klaus..hier drüber..... wenn du dieses Mal da wieder nicht
hingehst, dann gibts Haue! Autofahren kannst du später immer noch. Ist das jetzt lebenswichig??
Einen schönen Abend. Michael