Hallo Leidensgenossinen und Genossen,
seit gut einem Jahr habe ich ein Defi und war, von einem Auslöser den ich souverän weggesteckt habe, sehr zufrieden, bis ich in einem Zeitraum von wenigen Monaten über 30x, natürlich bei volllem Bewußtsein, attackiert wurde. Im Hamburger AKA wurde ich als "behandelt" und kurzerhand entlassen wurde.uWar ich, nach 7 Attacken, zwei Stunden(!) später als "Reklamation" mit NAW wieder zurück. Am Abend davor wurde 112 um 21.15h angerufen die sich weigerten zu kommen, obwohl beim Stichwort "Herz" doch höchste Alarmstufe angezeigt ist. Beim Stattsanwaltschaft Kiel läuft eine Strafanzeige. In St. Georg wurde mir kurzerhand mittels Katheder eine AV-leitung entfernt und seitdem, ist mit zusätzlich Medikamenten eigentlich alles O.K., wenn nicht die Angst (ich habe seitdem eine sog. Panik-erkrankung) vor weiteren Anschläge nicht zu erwarten sind. Mein Psychologe, der mich therapiert, gab mir den Rat Defi-Träger zu suchen die ähnliche Erfahrungen gemacht haben.
Re: Angst (Panikerkrankung)
#2Hallo Wim,
deinen Leidensweg nach der Defi-Implantation möchte man keinem gönnen. Ich kann zumindest aus eigener Erfahrung nichts dazu sagen, denn ich bin nach 22 Monaten immer noch frei von Schocks.
Was man bei dir mittels Katheter gemacht hat ist mit Sicherheit eine Katheter-Ablation, bei der eine Leitungsbahn durch Hochfrequenzstrom über den Katheter so geschädigt wird, dass keinerlei Reize mehr hiervon ausgehen können, die zu sogenannten „kreisenden Erregungen“ mit schneller Herzfrequenzfolge führen.
Normalerweise ist die Behandlung von Rhytmusstörungen mittels einer Ablation im Gegensatz zu Medikamenten eine
definitive Heilungsmaßnahme, eben durch die Zerstörung der auslösenden Leitungsbahn. Sehr selten erholt sich eine solche Leitungsbahn zwar nach Tagen bis Monaten, so dass ein zweiter Eingriff notwendig sein könnte. In der Regel beseitigt eine Ablation eine Rhytmusstörung sofort. Für eine gewisse Zeit wirst Du jedoch zur Herzberuhigung noch einen Betablocker
einnehmen.
Eine solche Ablation kann jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn die betroffenen Leitungsbahnen für den Katheter zugänglich sind, sie müssen also in der Herzinnenhaut liegen, was bei dir ja augenscheinlich der Fall war.
Was deine Panikerkrankung anbelangt, so berichten viele Patienten, dass sie nach einer erfolgreichen Ablation immer noch das Gefühl haben, „es käme jetzt wieder“, ohne dass es jedoch zu objektivierbaren Rhytmussrörungen kommt.
Aber hier bist Du ja bei deinem Psychologen in besten Händen, um dies aufzuarbeiten und zu verdrängen.
Ich wünsche dir weiterhin eine störungsfreie Zeit. Aber wie gesagt, dies sind nur Kommentare eines bisher nicht Betroffenen.
Mit vielen Grüßen
Heinz
DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.
DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!
deinen Leidensweg nach der Defi-Implantation möchte man keinem gönnen. Ich kann zumindest aus eigener Erfahrung nichts dazu sagen, denn ich bin nach 22 Monaten immer noch frei von Schocks.
Was man bei dir mittels Katheter gemacht hat ist mit Sicherheit eine Katheter-Ablation, bei der eine Leitungsbahn durch Hochfrequenzstrom über den Katheter so geschädigt wird, dass keinerlei Reize mehr hiervon ausgehen können, die zu sogenannten „kreisenden Erregungen“ mit schneller Herzfrequenzfolge führen.
Normalerweise ist die Behandlung von Rhytmusstörungen mittels einer Ablation im Gegensatz zu Medikamenten eine
definitive Heilungsmaßnahme, eben durch die Zerstörung der auslösenden Leitungsbahn. Sehr selten erholt sich eine solche Leitungsbahn zwar nach Tagen bis Monaten, so dass ein zweiter Eingriff notwendig sein könnte. In der Regel beseitigt eine Ablation eine Rhytmusstörung sofort. Für eine gewisse Zeit wirst Du jedoch zur Herzberuhigung noch einen Betablocker
einnehmen.
Eine solche Ablation kann jedoch nur dann durchgeführt werden, wenn die betroffenen Leitungsbahnen für den Katheter zugänglich sind, sie müssen also in der Herzinnenhaut liegen, was bei dir ja augenscheinlich der Fall war.
Was deine Panikerkrankung anbelangt, so berichten viele Patienten, dass sie nach einer erfolgreichen Ablation immer noch das Gefühl haben, „es käme jetzt wieder“, ohne dass es jedoch zu objektivierbaren Rhytmussrörungen kommt.
Aber hier bist Du ja bei deinem Psychologen in besten Händen, um dies aufzuarbeiten und zu verdrängen.
Ich wünsche dir weiterhin eine störungsfreie Zeit. Aber wie gesagt, dies sind nur Kommentare eines bisher nicht Betroffenen.
Mit vielen Grüßen
Heinz
DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.
DCM, Mitralklappen-Insuff. Grad II, KHK m. RCA-Verschluss, Hinterwandinfarkt, Pulm. Hypertonie, Diabetes mell. Typ 2, ICD-Implantation 07.08.03 (Guidant Ventak Prizm 2DR Mod. 1861 ), Spondylosis deformans, Gonarthrose bds.,
Katarakt-OP bds.. Coxarthrose bds., grauer Star OP bds. am 10.09.10 neuer Defi ( St.Jude V268 )Schwerbehinderung GDB 100, Merkzeichen aG u. B
Vom 28.06.09 - 01.09.09 ( 10 Wochen ) wg einer infizierten Fußnekrose in verschiedenen Kliniken. Rollstuhl!
Re: Angst (Panikerkrankung)
#3Hallo Heinz,
vielen Dank für deine prompte Reaktion und die technische Erklärung.
Gruß
Wim
vielen Dank für deine prompte Reaktion und die technische Erklärung.
Gruß
Wim
Re: Angst (Panikerkrankung)
#4Hallo Wim,
meinen ersten Defi habe ich im Jahr 2000 erhalten. Bei der ersten Kontrolle ist festgestellt worden das er über 260 reagiert hat, den größten Teil überstimuliert aber 2 mal geschockt! Letztendlich ist festgestellt worden das ich einen Kabelbruch auf dem weg vom Defi zum Herzen hatte und durch die Bruchstelle hat der Defi falsch interpretiert bis die Batterie leer war.
Ich bin am Tag nach der Kontrolle direkt wieder auf dem OP-Tisch gelandet wo man alles austauschen wollte! Während der OP machte man mich allerdings wieder wach weil es nicht möglich war das Kabel durch die Defi-Tasche zu entfernen. Da ich zuvor nicht das OK gegeben hatte mir den Brustkorb großflächig zu öffnen und da keine Akute Notsituation vorhanden war hat man mich halt wieder aus der Narkose geholt um mir dieses mitzuteilen.
Zum Glück gab es die Möglichkeit das defekte Kabel im Herz-Katheder-Labor über die Leiste zu entfernen was mir letztendlich die große Narbe ersparte.
Dieses geschah wiederum noch am selben Nachmittag und weiter 24 Stunden später lag ich wieder auf dem OP-Tisch um mich neu ausrüsten zu lassen.
Im Jahr 2002, ich lebte mit dem Defi bis dato recht zufrieden, haben mich urplötzlich über 10 volle Schockabgaben innerhalb weniger Minuten aus den Schuhen gehoben. Ich weis es noch wie heute, es war ein regnerischer Tag und ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Leg ich mich nuh hin oder nicht? Mir ging immer nur eins durch den Kopf: Strom und Wasser! Letztendlich bin ich stehen geblieben und währe nicht zufällig meine Frau mir entgegen gekommen hätten sich die Leute mir nicht mal einen Krankenwagen besorgt!
Kurz und bündig ich hatte wieder mal einen Kabelbruch wie schon im Jahr 2000!
Nach Aufnahme im Örtlichen Herzzentrum stellte man diesen fest und informierte mein Herzzentrum in dem ich ausgestattet wurde wohin ich am anderen Tag hin verlegt wurde.
Ich hatte danach sehr lange Zeit das Vertrauen in die Technik verloren und bin daran fast untergegangen.
Der erste Psychologe hatte von Tuten und Blasen was den Defi betraf gar keine Ahnung und hat mich in eine Nervenklinik eingewiesen wo ich 2 Wochen lang mehr oder weniger nur verwahrt worden bin.
Nachdem ich diese Klinik auf eigenem Wunsch verlassen hatte bin ich zu der Selbsthilfegruppe der Defi-Liga Münster gekommen. Endlich hatte ich Menschen mit denen ich mich über meine Angst bezüglich der Schocks unterhalten konnte. Zusätzlich habe ich dort einer Psychotherapeutin genannt bekommen die sich bezüglich Defi-Patienten und deren Ängste bestens auskannte.
Mit der Unterstützung war es mir wieder möglich nach einem ¾ Jahr meine Wohnung angstfrei zu verlassen.
Heute kann ich wieder ohne Angst auf die Strasse und unter Leuten welches nicht zuletzt der Selbsthilfegruppe und meiner Psychotherapeutin zu verdanken ist welchen ich mich immer nur dankbar zeigen kann.
meinen ersten Defi habe ich im Jahr 2000 erhalten. Bei der ersten Kontrolle ist festgestellt worden das er über 260 reagiert hat, den größten Teil überstimuliert aber 2 mal geschockt! Letztendlich ist festgestellt worden das ich einen Kabelbruch auf dem weg vom Defi zum Herzen hatte und durch die Bruchstelle hat der Defi falsch interpretiert bis die Batterie leer war.
Ich bin am Tag nach der Kontrolle direkt wieder auf dem OP-Tisch gelandet wo man alles austauschen wollte! Während der OP machte man mich allerdings wieder wach weil es nicht möglich war das Kabel durch die Defi-Tasche zu entfernen. Da ich zuvor nicht das OK gegeben hatte mir den Brustkorb großflächig zu öffnen und da keine Akute Notsituation vorhanden war hat man mich halt wieder aus der Narkose geholt um mir dieses mitzuteilen.
Zum Glück gab es die Möglichkeit das defekte Kabel im Herz-Katheder-Labor über die Leiste zu entfernen was mir letztendlich die große Narbe ersparte.
Dieses geschah wiederum noch am selben Nachmittag und weiter 24 Stunden später lag ich wieder auf dem OP-Tisch um mich neu ausrüsten zu lassen.
Im Jahr 2002, ich lebte mit dem Defi bis dato recht zufrieden, haben mich urplötzlich über 10 volle Schockabgaben innerhalb weniger Minuten aus den Schuhen gehoben. Ich weis es noch wie heute, es war ein regnerischer Tag und ich wusste nicht wie ich mich verhalten sollte. Leg ich mich nuh hin oder nicht? Mir ging immer nur eins durch den Kopf: Strom und Wasser! Letztendlich bin ich stehen geblieben und währe nicht zufällig meine Frau mir entgegen gekommen hätten sich die Leute mir nicht mal einen Krankenwagen besorgt!
Kurz und bündig ich hatte wieder mal einen Kabelbruch wie schon im Jahr 2000!
Nach Aufnahme im Örtlichen Herzzentrum stellte man diesen fest und informierte mein Herzzentrum in dem ich ausgestattet wurde wohin ich am anderen Tag hin verlegt wurde.
Ich hatte danach sehr lange Zeit das Vertrauen in die Technik verloren und bin daran fast untergegangen.
Der erste Psychologe hatte von Tuten und Blasen was den Defi betraf gar keine Ahnung und hat mich in eine Nervenklinik eingewiesen wo ich 2 Wochen lang mehr oder weniger nur verwahrt worden bin.
Nachdem ich diese Klinik auf eigenem Wunsch verlassen hatte bin ich zu der Selbsthilfegruppe der Defi-Liga Münster gekommen. Endlich hatte ich Menschen mit denen ich mich über meine Angst bezüglich der Schocks unterhalten konnte. Zusätzlich habe ich dort einer Psychotherapeutin genannt bekommen die sich bezüglich Defi-Patienten und deren Ängste bestens auskannte.
Mit der Unterstützung war es mir wieder möglich nach einem ¾ Jahr meine Wohnung angstfrei zu verlassen.
Heute kann ich wieder ohne Angst auf die Strasse und unter Leuten welches nicht zuletzt der Selbsthilfegruppe und meiner Psychotherapeutin zu verdanken ist welchen ich mich immer nur dankbar zeigen kann.
Re: Angst (Panikerkrankung)
#5Hallo Wim!
Ich glaube, dass du dir jetzt Zeit nehmen musst für Dich.
Geduld haben. Auch wenn es sehr schwer fällt.
Tom schreibt, daß er nach einem dreiviertel Jahr die Wohnung wieder angstfrei verlassen konnte. Bei mir war es ähnlich.
Ich kenne die Angst - es kommt noch was -- leider zu gut.
Aber auch ich kann dir nur sagen: Glaub an dich und deine Zukunft
und nehme Hilfe an. Insbesondere die vom Therapeuten und Selbsthilfegruppen.
.. und: (blöder Spruch, ich weiß - so war es aber bei mir)
Die Zeit hilft!
Kopf hoch
Theo
Ich glaube, dass du dir jetzt Zeit nehmen musst für Dich.
Geduld haben. Auch wenn es sehr schwer fällt.
Tom schreibt, daß er nach einem dreiviertel Jahr die Wohnung wieder angstfrei verlassen konnte. Bei mir war es ähnlich.
Ich kenne die Angst - es kommt noch was -- leider zu gut.
Aber auch ich kann dir nur sagen: Glaub an dich und deine Zukunft
und nehme Hilfe an. Insbesondere die vom Therapeuten und Selbsthilfegruppen.
.. und: (blöder Spruch, ich weiß - so war es aber bei mir)
Die Zeit hilft!
Kopf hoch
Theo
Re: Angst (Panikerkrankung)
#6Hallo Wim,
ich kann Tom und Theo nur recht geben und nimm' Hilfe in Anspruch, wenn Du nicht mehr weiter weisst. Ich war 2 x 4 Monate in stationärer, psychosomatischer Betreuung. Beim ersten 'mal hat es nicht viel gebracht, weil ich aus meiner Sicht die Krankheit nicht akzeptiert hatte und zu viel auf einmal wollte. Beim zweiten Mal, nach eine derben Rückfall und einem Gruß vom Gevatter, habe ich mir mehr Zeit gelassen es innerlich zu akzeptieren und mein Leben in kleinen Schritten neu zu gestalten. Die Angst bin ich zwar nicht los, ich glaube, wir werden sie auch nicht mehr los, aber sie ist in den Hintergrund getreten. Auch Panikattacken sind ganz selten geworden. Wie ich schon zu einem anderen Thema heute schrieb: Ich kann mein Leben jetzt mehr genießen als vorher.
Gruss
Thorsten
ich kann Tom und Theo nur recht geben und nimm' Hilfe in Anspruch, wenn Du nicht mehr weiter weisst. Ich war 2 x 4 Monate in stationärer, psychosomatischer Betreuung. Beim ersten 'mal hat es nicht viel gebracht, weil ich aus meiner Sicht die Krankheit nicht akzeptiert hatte und zu viel auf einmal wollte. Beim zweiten Mal, nach eine derben Rückfall und einem Gruß vom Gevatter, habe ich mir mehr Zeit gelassen es innerlich zu akzeptieren und mein Leben in kleinen Schritten neu zu gestalten. Die Angst bin ich zwar nicht los, ich glaube, wir werden sie auch nicht mehr los, aber sie ist in den Hintergrund getreten. Auch Panikattacken sind ganz selten geworden. Wie ich schon zu einem anderen Thema heute schrieb: Ich kann mein Leben jetzt mehr genießen als vorher.
Gruss
Thorsten
Re: Angst (Panikerkrankung)
#7Lieber Thorsten,
gestern habe ich ausführlicher über Deine Leidensgeschichte gelesen, finde die Stelle jetzt aber nicht wieder: 30 Schläge in Folge, wenn ich recht erinnere, das ist mörderisch; ich hatte 10 Stück am Abend nach der Einpflanzung des Defi ( vor vier Wochen), das reichte mir schon.
Es kann jetzt so gehen: Gestern Abend stieg mein Puls von den medikamentös eingestellten ca. 45 pro min unerklärlich auf über 75. (Lag es gar an der Verunsicherung durch Deinen Bericht?) Gleich ging die Angstspirale wieder los: Es könnte auch jetzt... Ruhig durchatmen mit rhythmischen, freundlichen Sprüchen, die ich mir dann aufsage (selbst entwickelte Technik), Augen offen lassen... Gegen 1 h nachts ließ es nach. Vielleicht auch interessant für andere Betroffene.
Worüber man sich noch mehr austauschen könnte:
- Wie offen wollen/dürfen/können uns Ärzte darüber informieren? Hier in Italien, wo ich behandelt werde, ist solche Offenheit noch viel seltener, als ich es aus Deutschland erinnere; bei aller fachlichen Kompetenz, die ich anerkennen muss. Wie geht es "Euch im Reich" damit?
Reicht, glaube ich, für heute, bzw. schon zu lang, sorry!
Ferdinand
gestern habe ich ausführlicher über Deine Leidensgeschichte gelesen, finde die Stelle jetzt aber nicht wieder: 30 Schläge in Folge, wenn ich recht erinnere, das ist mörderisch; ich hatte 10 Stück am Abend nach der Einpflanzung des Defi ( vor vier Wochen), das reichte mir schon.
Es kann jetzt so gehen: Gestern Abend stieg mein Puls von den medikamentös eingestellten ca. 45 pro min unerklärlich auf über 75. (Lag es gar an der Verunsicherung durch Deinen Bericht?) Gleich ging die Angstspirale wieder los: Es könnte auch jetzt... Ruhig durchatmen mit rhythmischen, freundlichen Sprüchen, die ich mir dann aufsage (selbst entwickelte Technik), Augen offen lassen... Gegen 1 h nachts ließ es nach. Vielleicht auch interessant für andere Betroffene.
Worüber man sich noch mehr austauschen könnte:
- Bei den Ursachen für soche Schlagserien müsste zu unterscheiden sein, ob es eine technische Störung ist, eine Nachlässigkeit der Ärzte (bei mir wohl) oder des Patienten oder eben schlicht eine korrekte lebensrettende Reaktion des Defi. Ungefähre Prozentsätze würden schon helfen.
- Gibt es die Möglichkeit, bei Fehlfunktionen das Ding selbst auszuschalten?? Als drei Tage nach meinem Vorfall und hinreichender Dämpfung durch Medikamente mein Defi wieder aktiviert werden sollte, hatte ich soviel Schiss, dass ich die Ärztin löcherte, bis sie verriet, ein kleiner aufgesetzter Magnet würde reichen zur Deaktivierung. Der nächste Arzt schlug die Hände über dem Kopf zusammen: Auf keinen Fall! Zerstörung des Geräts, Auslösung weiterer Schläge möglich und eben auch der Verlust der lebensrettenden Funktion. Nun traue ich mich nicht mehr zu experimentieren, komme auch nirgends im Internet an eine technische Beschreibung meines Defi (medtronic EnTrust D154 VRC).
- Beim Umgang mit elektrischen Geräten: Was genau kann eigentlich passieren? Aussetzen der Wächterfunktion oder unkontrollierte Schläge?
- Wie offen wollen/dürfen/können uns Ärzte darüber informieren? Hier in Italien, wo ich behandelt werde, ist solche Offenheit noch viel seltener, als ich es aus Deutschland erinnere; bei aller fachlichen Kompetenz, die ich anerkennen muss. Wie geht es "Euch im Reich" damit?
Reicht, glaube ich, für heute, bzw. schon zu lang, sorry!
Ferdinand
Re: Angst (Panikerkrankung)
#8Hallo Ferdinand,
ich bin zwar nicht angesprochen, aber trotzdem sag ich was. Mein Defi hat zwar noch keine Schocks abgegeben (wohl, weil die Medikamente wirken) und deshalb kann ich dazu nichts sagen. Um Daten über Deinen Defi zu erfahren, schreibst Du am Besten an folgende Adresse:
Zentrale
Medtronic GmbH
Emanuel-Leutze Str. 20
40547 Düsseldorf
Deutschland
Tel.: +49-(0)2 11/ 52 93-0
Fax: +49-(0)2 11/ 52 93-100
oder schickst ihnen eine Mail. Ich habe das bei meinem Defi (ELA.medical Alto 2) so gemacht und innerhalb von 2 Tagen die gewünschte Information erhalten. Obendrein schickt man mir von ELA noch eine Broschüre über den implantierten Defi zu.
Liebe Grüße
Heiner
____________________
Achte einen jeden Menschen, wie er ist!
_________________________________
Brugada-Syndrom.
2. Defi: Lumax 340 VR-T XL BIOTRONIK Elektrode: Linox Smart S 65 BIOTRONIK mit Cardio Messenger - Mobil
1. Defi: Ela Alto 2 VR 625 Elektrode: Ela Swift 2 CT
ich bin zwar nicht angesprochen, aber trotzdem sag ich was. Mein Defi hat zwar noch keine Schocks abgegeben (wohl, weil die Medikamente wirken) und deshalb kann ich dazu nichts sagen. Um Daten über Deinen Defi zu erfahren, schreibst Du am Besten an folgende Adresse:
Zentrale
Medtronic GmbH
Emanuel-Leutze Str. 20
40547 Düsseldorf
Deutschland
Tel.: +49-(0)2 11/ 52 93-0
Fax: +49-(0)2 11/ 52 93-100
oder schickst ihnen eine Mail. Ich habe das bei meinem Defi (ELA.medical Alto 2) so gemacht und innerhalb von 2 Tagen die gewünschte Information erhalten. Obendrein schickt man mir von ELA noch eine Broschüre über den implantierten Defi zu.
Liebe Grüße
Heiner
____________________
Achte einen jeden Menschen, wie er ist!
_________________________________
Brugada-Syndrom.
2. Defi: Lumax 340 VR-T XL BIOTRONIK Elektrode: Linox Smart S 65 BIOTRONIK mit Cardio Messenger - Mobil
1. Defi: Ela Alto 2 VR 625 Elektrode: Ela Swift 2 CT
Re: Angst (Panikerkrankung)
#9Hallo Ferdinand,
schaue dir mal deinen Defi-Ausweis genau an.
Dort findest du eine Spalte „Notausfunktion“
Richtig ist das du den Defi mit einem Magneten Deaktivieren kannst. Das bedeutet dann aber das du nicht mehr „geschützt“ bist und sofort an einen Überwachungsmonitor gehörst! Du selber kannst nicht wissen ob der Defi begründet oder auf Grund eines Defektes angeschlagen hat.
Das Selbe geschieht wenn du mit Geräten arbeitest die ein starkes Magnetfeld aufbauen. Leistungsstarke Bohrmaschinen z.b. Diese solltest du wenn du sie benutzt nicht näher als 20-30 cm an deinen Defi-Standort halten.
Ich selber hatte 2002 in wenigen Minuten über 10 Schocks auf Grund eines Kabelbruches erhalten und hatte seit dem auch einen Magneten als ständigen Begleiter in meiner Tasche! Heute liegt er wieder da wo er hingehört, in eine Schublade im Keller.
Da mein dritter Defi nuh rechts sitzt mutierte ich seitdem mit E-Werkzeugen zum Linkshänder, also weiter weg vom Defi!
Warnen muss ich auch vor Sendemasten. Diese stehen gerade gerne (logischer Weise) auf hohen Bergen die auch eine Aussichtsfläche haben. Diese sollte sich der Defi-Träger nicht unter 300 Meter nähern.
Ich hoffe dir hiermit kurz geholfen zu haben.
schaue dir mal deinen Defi-Ausweis genau an.
Dort findest du eine Spalte „Notausfunktion“
Richtig ist das du den Defi mit einem Magneten Deaktivieren kannst. Das bedeutet dann aber das du nicht mehr „geschützt“ bist und sofort an einen Überwachungsmonitor gehörst! Du selber kannst nicht wissen ob der Defi begründet oder auf Grund eines Defektes angeschlagen hat.
Das Selbe geschieht wenn du mit Geräten arbeitest die ein starkes Magnetfeld aufbauen. Leistungsstarke Bohrmaschinen z.b. Diese solltest du wenn du sie benutzt nicht näher als 20-30 cm an deinen Defi-Standort halten.
Ich selber hatte 2002 in wenigen Minuten über 10 Schocks auf Grund eines Kabelbruches erhalten und hatte seit dem auch einen Magneten als ständigen Begleiter in meiner Tasche! Heute liegt er wieder da wo er hingehört, in eine Schublade im Keller.
Da mein dritter Defi nuh rechts sitzt mutierte ich seitdem mit E-Werkzeugen zum Linkshänder, also weiter weg vom Defi!
Warnen muss ich auch vor Sendemasten. Diese stehen gerade gerne (logischer Weise) auf hohen Bergen die auch eine Aussichtsfläche haben. Diese sollte sich der Defi-Träger nicht unter 300 Meter nähern.
Ich hoffe dir hiermit kurz geholfen zu haben.
Re: Angst (Panikerkrankung)
#10Hallo Ferdinand,
ich kann Tom nur zustimmen. Ich glaube nicht, dass man selbst feststellen kann, wann man den Defi wieder einschalten soll. Rein hypothetisch: Wenn Du den Defi dauerhaft abschaltest, müsstest Du Dir eine Vorichtung bauen in die Du den Magneten legst und diese dann an Deinen Körper kleben. Tritt dann Kammerflimmern ein und Du merkst es rechtzeitig, hast Du mit Glück die Zeit von 10 Sekunden um den Magneten abzureissen und den Defi einzuschalten. Ich bezweifle ganz stark, dass man das schaffen kann. Der Defi braucht nun wiederum ebenfalls seine Zeit ( 10 Sekunden ?, länger ?) um die Herzrhythmusstörung zu erkennen und dann Auszulösen. Ein recht riskantes Spiel mit dem eigenen Leben.
Weitere Faktoren für die Auslösung des Defi's: Zum einen Deine eigene Psyche. Wenn Du Dich vor Angst innerlich so dermaßen verkrampfst, das Du selbst damit das Kammerflimmern auslöst. Wie bei mir mit den 30mal. Als man mich dann Zwangbetäubt hat, war es auch vorbei. Ebenso kann eine falsche Programmierung ein Auslösen begünstigen. Die Programmierung hängt a) von der Erfahrung des Arztes ab und b) auch von Deiner Individualität. Es kann also dauern bis Deine eigene optimale Programmierung gefunden wird.
Gruss
Thorsten
ich kann Tom nur zustimmen. Ich glaube nicht, dass man selbst feststellen kann, wann man den Defi wieder einschalten soll. Rein hypothetisch: Wenn Du den Defi dauerhaft abschaltest, müsstest Du Dir eine Vorichtung bauen in die Du den Magneten legst und diese dann an Deinen Körper kleben. Tritt dann Kammerflimmern ein und Du merkst es rechtzeitig, hast Du mit Glück die Zeit von 10 Sekunden um den Magneten abzureissen und den Defi einzuschalten. Ich bezweifle ganz stark, dass man das schaffen kann. Der Defi braucht nun wiederum ebenfalls seine Zeit ( 10 Sekunden ?, länger ?) um die Herzrhythmusstörung zu erkennen und dann Auszulösen. Ein recht riskantes Spiel mit dem eigenen Leben.
Weitere Faktoren für die Auslösung des Defi's: Zum einen Deine eigene Psyche. Wenn Du Dich vor Angst innerlich so dermaßen verkrampfst, das Du selbst damit das Kammerflimmern auslöst. Wie bei mir mit den 30mal. Als man mich dann Zwangbetäubt hat, war es auch vorbei. Ebenso kann eine falsche Programmierung ein Auslösen begünstigen. Die Programmierung hängt a) von der Erfahrung des Arztes ab und b) auch von Deiner Individualität. Es kann also dauern bis Deine eigene optimale Programmierung gefunden wird.
Gruss
Thorsten