Hallo liebe Defi Freunde,
ich hatte vor fünf Jahren einen Herzinfarkt. Da ich mich zu der Zeit im Urlaub in Kroatien befand und verspätet ins Krankenhaus nach Dubrovnik eingeliefert wurde erlitt ich bleibende Schäden an der Vorderwand des Herzens. Zwei Wochen später wurde ich nach Deutschland geflogen. Am gleichen Tag bekam ich dann einen Stent eingesetzt.
Danach wurde bei mir eine Herzinsuffizienz von 39% festgestellt. Vor zwei Wochen war ich beim Kardiologen, inzwischen liegt der Wert bei nur noch 30%.
Ich fühle mich schlapp und kraftlos und mein Arzt riet mir zu einem Defibrillator.
Hat jemand ähnliche Erfahrungen gemacht, mich interessiert ob sich die Lebensqualität sich durch den Defi verbessert oder ob er nur zur Sicherheit vor dem plötzlichen Herztod schützt?
Über Erfahrungsberichte wäre ich sehr dankbar.

technisch letzteres - der Defi verhindert den plötzlichen Herztod.

gefühlt: ersteres.... durch die Sicherheit die der Defi Dir gibt steigt die Lebensqualität - ändern an Deinem Zustand tut er eigentlich nichts.
D.H. ein Defi steigert nicht Deine Herzleistung - das machen Medikamente und Herzleistungsfördernder Sport (Ausdauer).

Eine Ausnahme bilden die 3-Kammer Defis, die bei einer Asynchronität der Kontraktion von rechter und linker Herzkammer durch Synchronisierung eine echte Verbesserung darstellt und die Herzleitung verbessert.

Diese Indikation haben aber die wenigsten Defi-Träger.

vor die Alternative gestellt ob Defi ja oder nein tendiere ich zu einem klaren ja! Viele der hier anwesenden wären ohne Defi schon längst tot.

zauberhaft

Oliver


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nein, ich will nicht in den Himmel - da kenn ich ja keinen......

Hallo Mirco,

ich kann mich Oliver nur anschliessen, ohne meinen Defi wäre ich wohl schon nicht mehr.
Dass du dich schlapp fühlst, das ist normal, wenn deine Leistung runter geht. Ich bin mit unter 20% Leistung unterwegs und kann nichts mehr steigern. Ich hatte die Hoffnung, dass es ein Infarkt gewesen wäre, dann hätte ich viel mehr machen dürfen und können, doch bei mir verabschiedet sich der linke Herzmuskel. Ich habe den Defi bekommen, damit ich meine Transplantation erlebe, ohne ihn wäre ich wohl noch nicht einmal auf die Liste gekommen, das hätte mein Herz schon vorher erledigt.
Also Kopf hoch und durch, du schaffst das und du wirst mitbekommen, er ist vielleicht gewöhnungsbedürftig, doch er ist ein Schutzengel, der dir im entscheidenden Moment das Leben retten wird. Und wenn dein Herz sonstige Probleme hat, dann hilft er auch als Schrittmacher. Bei mir muss er täglich rund um die Uhr arbeiten, er muss mir helfen, dass mein Herz nicht einschläft. Und wenn es sich überschlagen will, dann muss er es bremsen. Ich bin so froh ihn zu haben, ohne den würde ich mich fürchten dürfen.

Liebe Grüsse

Enit

Hallo Mirco, bin auch ganz neu hier und kann Dir auf Deine Fragen eigentlich nur antworten:

Bei allem was bedacht werden muss: Familie, Arbeitsplatz, Freunde, Lebensqualität etc. Das Wichtigste ist doch keine Angst mehr vor dem sog. "Plötzlichen Herztod" zu haben, oder?

Habe seit diesem Dienstag meinen Defi und DIESE Sorge erst mal nicht mehr.

Was ich Dir zur OP sagen kann: Mo in's Krankenhaus, Di: OP, Mi nach Hause. Die Masse spielt sich für mich im Kopf ab, für die war das Routine.

Ich habe so einen 3-Kammer Defi, den Oliver beschrieben hat (Cardial Resynchronisation Therapy). Die Zukunft wird zeigen, wie weit sich meine Leistungsfähigkeit verbessern wird...

Im Moment würde ich im Zweifel wieder für den Defi stimmen.

Schwejk

Hallo zusammen,
vielen Dank für die super schnellen und informativen Antworten.
Ein dickes Lob an dieses Forum und viele Grüße!
Mirko

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Hallo Mirko,
ich habe auch dieses Forum gefunden, als es bei mir um die eventuelle Einsetzung eines Defis ging.

Ich hatte auch einen schweren Vorderwandinfarkt (2002) und in der Folge ist eine große Narbe entstanden und dadurch eine Herzschwäche.

Vor klapp zwei Jahren fühlte ich mich zunehmend schwach und wenig belastbar. Die Belastungen im Beruf (vor allem der Stress, der Verkaufsdruck, die Hektik) machten mir zu schaffen. Ich war müde und ausgebrannt.
Meine EF lag zu diesem Zeitpunkt bei 30 %.
Ein Defi wurde wegen der niedrigen EF vorgeschlagen.
Herzrythmusstörungen hatte ich nicht.

Ich habe mir noch eine weitere Meinung in einem Herzzentrum geholt.
Dort wurde ich umfangreich untersucht und gut beraten.
Danach habe ich mich erst mal gegen den Defi entschieden.
Ein Dreikammer-Defi hätte keine Verbesserung gebracht, also wäre höchstens ein Defi vorsorglich gegen den PHT wg. der niedrigen EF eingepflanzt worden.

Meine Medikamente wurde noch etwas verändert.
Des weiteren habe ich ich mittlerweile eine volle Erwerbsminderungsrente.
Meine Tage verlaufen regelmäßig, ruhiger, stressfrei. ich habe Zeit für Spaziergänge, regelmäßig Zeit und Kraft für etwas Sport und ich bin ausgeglichen.
Meine EF liegt jetzt aktuell um die 40 % *freu*

Mein Bericht soll nicht gegen den Defi sein.
Für viele Menschen ist er lebensnotwendig (nach Herzstillstand, Rhythmusstörungen, Gendefekten und bestimmten Krankheiten).

Für mich, denk ich, war es so richtig. Ich weiss aber auch, die e r s t e Rhythmusstörung kann tödlich sein.
Aber haben nicht viele dieses Risiko ?

Lieber Mirko, ich rate dir, eine zweite Meinung zu holen. Wird auch da zum Defi geraten, dann würde ich es an deiner Stelle tun.

Liebe Grüße
Jessy

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Hallo Mirko,

letztlich ist es deine Entscheidung doch ich würde mich immer wieder zum Defi entschliessen, auch wenn er mir nur als Schrittmacher dient. Du verlierst nichts, sondern du gewinnst was. Ich möchte meinen Defi für nichts mehr eintauschen und ich bin demjenigen sehr dankbar, dass er mir den ICD implantiert hat. Vielleicht liegt es daran, dass ich weiss ich kann jeder Zeit wirklich tot umfallen.

Lass es dir noch mal durch den Kopf gehen und wenn du so unschlüssig bist, dann der Rat von Jenny auch von mir eine weitre Meinung, und wenn nötig noch mehrer, wenn jedesmal das gleiche raus kommt, dann eben Defi und so schlimm ist der wirklich nicht.

Daran denken, er ist dein Schutzengel, er beschützt dich davor zu sterben.

Liebe Grüsse und keine düsteren Gedanken

Enit

Hallo Defi Freunde!
Heute war ich bei meinem Kardiologen und ich habe mich nun nach langem hin und her doch für den Defi entschieden, auch Dank euch, da ihr mir Mut gemacht habt.
Mein Arzt meint ich brauche aufgrund meiner koronaren Herzkrankheit einen Ein-Kammer-Defi. Das Problem ist, dass sich der durch den Infarkt abgestorbene Vorderwandmuskel nicht erholen kann, auch nicht durch Medikamente oder Sport.
Desweiteren klärte mich mein Arzt darüber auf, dass der Defi ein Wächter gegen den plötzlichen Herztod sei und mein Leben verlängern kann. Die Schmerzen nach der OP seien nicht so schlimm und dürften nicht länger als einen Monat anhalten.
Also, ich habe mehr Angst vor dem, was nach der OP auf mich zukommt.
Die OP (im Städtischen Krankenhaus in Bielefeld) macht wahrscheinlich ein Chirurg in Anwesenheit eines Kardiologen.
Wie war´s bei euch?
Herzliche Grüße

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