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Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 09:23
von Matthias 1976
Hallo alle zusammen,
ich soll eine neue Aortenklappe bekommen und wollte mal nachfragen
ob jemand erfahrung mit so einer OP hat ich habe mit den Ärzten gesprochen aber ich bin mir immer noch nicht sicher ob ich es machen lassen soll.
Gruß
Matthias
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 09:57
von Shinski
Du solltest für dich abwägen ob die Vorteile überwiegen.
Sprich hast du sonst keine Probleme irgendwo und du hast en besseres Leben dadurch maches. Hast du allerdings noch diverse andere Probleme, sodass die OP deinen Zustand insgesamt nicht wirklich verbessert weils noch zuviele andere Baustellen gibt dann lass es sein.
Einhergehen würden auch noch die lebenslange Einnahme von Marcumar mit den dadurch verbundenen Annehmlichkeiten (zum Beispiel einmal die Woche beim Hausarzt vorstellig werden).
So long
Kai
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 10:39
von Eckhard
Hallo Matthias,
zur Aortenklappe kann ich Dir leider nichts sagen, nur in einem Punkt muß ich Kai widersprechen.
Wenn Du heute lebenslänglich Marcumar nehmen mußt, kannst Du Dir von der Krankenkasse ein Gerät zur Selbsttestung verschreiben lassen, dass erspart den häufigen Gang zum Arzt. Die Geräte funktionieren so ähnlich wie die Blutzuckermessgeräte. Du brauchst nur einen Tropfen Blut, einen Teststreifen und innerhalb von einer Minute hast Du Deinen aktuellen INR. Total unkompliziert!
Alles Gute wünscht Dir
Eckhard
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 11:04
von Shinski
Eckhart mir ist diese Alternative durchaus bekannt. Ich habe selber dieses CoaguChek Gerät von Roche. Allerdings ist die Verbreitung eben dieser Geräte noch nicht wirklich weit vorangeschritten.
Nur gibt es ja noch andere Einschränkungen als nur die Marcumar Einstellung.
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 11:15
von Matthias 1976
Hallo,
mein Problem ist nicht die Marcumar Einstellung ich nehme das Zeug schon sondern wie lange muß ich nach so einer OP im Krankenhaus bleiben wie ist das mit den schmerzen und mit dem Geräusch das so eine Klappe macht
aber trotdem danke für die bisherigen Antworten
Gruß
Matthias
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 13:00
von Shinski
Also ich kann nur das berichten was mir Leute so erzählt haben währrend meiner AHB.
Diese Art von OPs ist zwar mittlerweile ne Standard Nummer geworden allerdings musst du als Patient bedenken, dass da ganz schön was gemacht wird bei dir.
Das Brustbein wird währrend der OP auseinandergenommen und muss auch danach erstmal wieder zusammenwachsen. Da wirst du definitiv mit Schmerzen rechnen müssen.
Das die Klappen überhaupt Geräusche machen wage ich zu beweifeln. Zumal ja nicht zwangsweise gesagt ist dass du eine Mechanische bekommst.
So long
Kai
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 14:16
von Andi
Servus Matthias.
Google mal meinen Prof. der wechselt nämlich Herzklappen über die Vene im Bein, wie bei einem Herzkatheter. Dürfte wesentlich schonender für den Patienten sein, als die Öffnung des Brustkorbs und des Herzens.
Ob diese Art der Herzklappen OP bei Dir in Frage käme, kann ich nicht beurteilen, aber Fragen kostet ja bekanntlich nichts.
Sein Name: Prof. Dr. Stefan Sack, im Klinikum Müchen Schwabing.
Viel Glück
Andi
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 4. Mai 2009, 18:52
von auriane23
Hallo Matthias.
Werde mal versuchen, einige deiner Fragen bezüglich Aortenklappenersatz (AKE) zu beantworten.
Ja, es gibt die beschriebenen Verfahren einen AKE über die Leiste durchzuführen, doch sind diese OP`s eher für ältere Semester gedacht, sie halten halt nicht so lange, wie eine mechanische Klappe. Alternativ gibt es noch biologische Klappen vom Schwein bzw Rind; kein Marcumar wegen der Herzklappe und eine begrenzte Haltbarkeit.
Ja, es ist ein Geräusch zu hören, vergleichbar mit dem Ticken einer Uhr; du wirst dich aber sehr schell daran gewöhnen und es überhören.
Der Brustkorb muß eröffnet werden und es dauert ca 10 Wochen, bis er wieder völlig belastbar ist (vergleichbar mit einem Knochenbruch). In dieser Zeit müssen einige Bewegungen vermieden werden, aber das würde dir dann in der Klinik genau gezeigt werden; hoffentlich.
Wenn du aus der Narkose erwachst, ziert dich eine Vielzahl von Kabel mit unterschiedlichsten Funktionen; diese werden so zügig wie möglich entfernt werden.
Die Frage bezüglich des Klinikaufenthaltes läßt sich nicht so einfach Beantworten. Normalerweise so 10-14 Tage, doch das hängt von so vielen Dingen ab. Dannach kannst du in eine Anschlußheilbehandlung (AHB). Veranschlagt werden drei Wochen, oft kommt noch eine Verlängerungswoche dazu.
Dannach mußt du lebenslang große Magneten meiden, aber ich denke, da du hier im Defiforum bist, ist das ja jetzt auch schon so.
Hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen; Gruß und noch einen schönen Abend
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 11. Mai 2009, 17:34
von Ort Vader
Hi Matthias,
ich hab ne neue Herzklappe, die macht keine Geraeusche.
Und ehrlich gesagt, ist ein Kathetereingriff 1000mal besser als eine "herkoemmliche" OP. Man brauch nur ein paar Tage im Krankenhaus zu sein und hat danach eine wesentlich kuerzere Erholungsphase.
Ob es medizinisch das Sinnvollste bei Dir ist, kann ich Dir natuerlich nicht sagen, aber Dein Arzt.
Ich war jedenfalls dafuer in London. Der Chirurg, der mich operierte arbeitet dort und hat dieses Verfahren entwickelt. Sein Name ist Phillip Bonhoeffer, der ist sehr gut!
Keine Bange, wird schon.
Gruss
Ort Vader
Re: Künstliche Aortenklappe
Verfasst: 27. Mai 2009, 01:37
von Thommy
Hallo Matthias,
zu allererst:
Wenn es medizinisch erforderlich ist, dann denke ich, bleibt dir keine andere Wahl. Ich würde es genau absprechen, und mir Meinungen von mehreren Fachleuten heranziehen.
Meine (Mitral)-Klappe wurde mir während der Bypass-OP noch schnell eingebaut, ohne mich zu fragen.........da sie festgestellt haben, während der OP, dass die Klappe nicht mehr richtig funktioniert. Also hatte ich keine Wahl, somit wurde mir das Problem abgenommen, entscheiden zu müssen.
UNd definitiv: meine (mechanische) Klappe "klappert", so wie ich es immer liebevoll sage. Es ist ein leises ticken, vergleichbar mit einer Uhr. Am Anfang war es echt gewöhnungsbedürftig, aber Mittlerweile höre ich es manchmal gar nicht mehr, und höre dann genau hin........so nach dem Motto: "klapperst du eigentlich noch?" Wenn man den Mund öffnet, und sich jemand mit dem Ohr an den Mund hält, kann auch er es hören. Ich nehme es gelassen, und bin froh, dass ich sie habe, andernfalls wäre ich wohl auch nicht mehr am Leben. Diese Möglichkeiten der Medizin haben mich halt am Leben erhalten, so einfach lässt sich das beschreiben.
Auf einem Vortrag habe ich auch von der Möglichkeit gehört, die Klappe ohne Brustöffnung über die Vene einzubauen. Das geht aber nicht bei jedem, und nur unter bestimmten Vorraussetzungen. Dafür müsstest du einen Fachmann kontaktieren. Das ist natürlich eine saubere Lösung, und mit wesentlich weniger Aufwand. Die Brustöffnung ist schon nicht ohne, und die Narbe wirst du sehr lange spüren. (Wetterwechsel, usw. ) Meine Narbe ist super verheilt, und man sieht sie kaum, aber ich spüre sie sehr oft. WEnn du mehr Fragen hast, gebe dir auch per PN gern näher Auskunft.
Ich kann nicht schlafen heute Nacht, und lese hier herum..........ne gute Lösung um besser schlafen zu können?? Wohl kaum..........grins, macht es mich doch wieder wach und nachdenklich. Aber egal, ich wünsch Dir ne gute Nacht, und einen guten Mittwoch.
Gruss vom Thommy.