Immunadsorption
Verfasst: 13. April 2013, 20:06
von Silvie
Hallo, nachdem ich im Sommer 2012 ein ICD-CRT und jede Menge neue Medikamente bekommen hab ging es mit meiner Herzleistung etwas besser.
War Anfang März in Florida und es ging prima. Jetzt bin ich der festen Überzeugung, dass es wieder schlimmer wird. Ich bin null leistungsfähig und mir geht bei jeder Kleinigkeit die Luft aus. (Kein gutes Gefühl!) In der Zwischenzeit hatte ich in der Uniklinik HD eine Rechtsherzkathederuntersuchung. Die Druckverhältnisse in Herz und Lunge waren wohl normal. Aber der Arzt rief letzte Woche an und schlug eine Immunadsorption vor. Hat jemand von euch so eine Blutwäsche schon hinter sich? Wie war das Ergebnis und wie lange hält so etwas an?
Im Augenblick bin ich wegen meiner Luftnot schon ziemlich niedergeschlagen.
LG Silvie
Re: Immunadsorption
Verfasst: 14. April 2013, 01:56
von Christine1967
hallo silvie,
ich hatte vor etwa 6 jahren eine immunadsorbtions-behandlung im herzzentrum berlin.
dabei werden dir 2 infusionsschläuche gelegt. über einen schlauch wird das blut aus dem körper in eine maschine geleitet, in der sich eine art filterkartusche befindet. dein blut wird dort also "gefiltert", d.h. von antikörpern befreit, und läuft dann über den anderen schlauch wieder in deinen körper zurück.
diese behandlung wurde bei mir an 4 aufeinanderfolgenden tagen durchgeführt. die 4 tage verbrachte ich in der klinik.
2 dinge empfand ich als etwas lästig. erstens haben die infusionsnadeln einen ordentlichen durchmesser, was mir am ende der behandlung "nette" blaue andenken bescherte.
zweitens werden bei der behandlung auch deine "guten" antikörper entfernt; das heißt, solche, die dich vor bakterien und infekten schützen. nach der letzten immunadsorbtion bekam ich daher eine infusion mit sog. immunglobuline, damit der körper nicht völlig schutzlos ist. zusätzlich musste ich 2 wochen lang in der öffentlichkeit einen mundschutz und baumwollhandschuhe tragen, um mich nicht irgendwelchen keimen auszusetzen.
die filterkartusche wird in der klinik für dich aufbewahrt und kann ( ich glaube 2 jahre ) lang immer wieder verwendet werden. jeder patient hat seinen eigenen filter, der nur für ihn bestimmt ist.
mir wurde damals erklärt, dass dieses verfahren als alternative zum plasmaaustausch entwickelt wurde, bei dem das gesamte blutplasma des patienten von den festen bestandteilen ( den blutkörperchen ) getrennt wird. das plasma wird nach der behandlung entsorgt. der patient erhält während des austauschs "künstliches" plasma im etwa gleichen verhältnis.
die erfolgsquote ist, wie so oft, unterschiedlich. manchen patienten hilft die immunadsorbtion super, anderen nicht so sehr.
die von mir genannten nachteile empfand ich als nicht sooo tragisch. einen versuch ist es sicher allemal wert. besonders dann, wenn dir das
verfahren gut helfen sollte.
meine erfahrungen zu diesem thema sind wie gesagt, schon 6 jahre alt.
es könnte also sein, dass sich da evtl. ein paar dinge geändert haben.
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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999
Re: Immunadsorption
Verfasst: 15. April 2013, 09:38
von Dani
Hallo ich hatte in Ulm in der Uni-Klinik Pasmaaustausch.
Es ist kein künstliches Plasma das man da erhält, sondern Spender-Plasma.
Wenn von einer Blutgruppe nicht soviel vorrätig ist ,wird das mit einer Lösung "gestreckt".
Ich hatte einen Zugang in der Halsvene, von daher kann ich über Infusionsnadeln nichts sagen..
LG Dani