Zitat: franzi68
Hallo, wollte mal fragen, ob von Euch auch jemand Rückenprobleme in der BWS hat. Ich habe eigentlich seit der Implantation oft Schwierigkeiten, dass ein Wirbel blockiert, teilweise auch die Rippengelenke. Das macht bei mir Probleme mit der Atmung und mir ist auch oft übel.Kennt einer so etwas?
Grüße Franzi
Long QT Defi seit 1999 |
Hallo Franzi,
kenne ich leider nur zu gut. Ist teilweise so, dass es sich anfühlt, als hätte ich ein Messer unter dem rechten Schulterblatt stecken, die Atemprobleme kenne ich auch zu gut. Dachte immer, die Atembeschwerden hätten was mit dem Herz zu tun, aber mein Kardiologe hat mich nun aufgeklärt, dass bei meiner Herzleistung (EF ca. 50-54%)Atemprobleme kardiologisch absolut nicht erklärbar wären. Manchmal verkrampft sich auch der ganzen obere Rücken dabei wird mir auch kotzübel und es zieht bis vorne ins Brustbein (auch hier dachte ich bis vor kurzem, dass diese Schmerzen vom Herz kämen). Wenn ich die Schultern zurücknehme, knirscht es knackt es auch immer ordentlich.
War schon bei der Osteopathie deswegen, hab Massagen beim Physiotherapeuten bekommen und treibe auch sehr viel und gezielt Sport, bisher habe ich das aber noch nicht in den Griff bekommen. Meist kriege ich es zum Wochenende hin durch viel Bewegung und Entspannung zumindest soweit, dass es erträglich ist...im Laufe der Woche wird es durch das Sitzen im Büro aber dann von Tag zu Tag wieder schlimmer.
War am Donnerstag noch einmal beim Kardiologen, der hat mir grünes Licht für Diclofenac gegeben, das hilft in akuten Phasen bei mir recht gut.
Ich war vor einem Monat deswegen auch schon einmal bei Orthopäden, der meinte, ich hätte einen Rundrücken/Morbus Scheuermann, er hat mir sehr starke Schmerzmittel aufgeschrieben und meinte, ich solle mich nun an diesen Zustand gewöhnen - eine für mich sehr unbefriedigende und nicht nachvollziehbare Diagnose. Bis vor einem Jahr war mein Rücken kerzengerade, hatte nie irgendwelche Beschwerden. Ich denke eher, dass durch die Defi-Implantation, die anschließende Schonphase, die Entwicklung einer Schonhaltung, eine mehrmonatige Kortison-Therapie und nicht zuletzt eine durch die Beta-Blocker bedingte Gewichtszunahme von rund 6 Kilo einfach eine massive muskuläre Dysbalance entstanden ist. Kann gut sein, dass ich immer schon die Anlagen zu einem Rundrücken hatte, es aber bisher gut kompensieren konnte und es nun durch die o.g. Dysbalance aus dem Gleichgewicht geraten ist. Nicht zu vernachlässigen ist auch, dass durch die psychische Belastung der neuen Lebenssituation auch unbewusst eine Fehlhaltung entstehen kann - die von Dir beschriebenen Atembeschwerden sind z.B. bei Rückenschmerzen oft auf eine Fehlhaltung zurückzuführen.
Ich denke, dass sich das ganze durch gezielten Sport schon wieder normalisieren lässt, bei mir ist es aber auch schon so massiv, dass man ohne Physiotherapie selbst wohl nicht mehr da rauskommt.
Kann Dir zu dem Thema folgende Seite empfehlen, bzw. auch das Buch dazu. Hier mal ein Auszug: "Auch ein etwas weiter entfernter Muskel, der normalerweise unter dem Schulterblatt verborgen ist (der linke Serratus-posterior-superior-Muskel), kann Herzbeschwerden auslösen: Offensichtlich sticht es von diesem Muskel aus nach vorn (der Patient nimmt die Missempfindung vorn wahr, meist genau an der dem Muskel gegenüber liegenden Stelle). Erfahrungsberichten von Patienten zufolge fühlt sich die Verspannung die von diesem Muskel ausgeht oft so an, als ob sie einen Herzinfarkt bekämen."
www.koerpertherapie-zentrum.de/behandelbare-beschwerden/brustkorb/herzbeschwerden.htmlViele Grüße
Olly
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Defi seit 03/2013, Non-Compaction-Kardiomyopathie, 1,25mg Nebivolol