Auswahl Transplantationszentrum
Verfasst: 4. Juli 2014, 10:45
Hallo, ich bin der Neue ;)
Mein Name ist Peter, ich bin 52 Jahre alt und leide seit gut 10 Jahren an DCM, Linksschenkelblock und Tachykardien.
Meine Geschichte:
2004 habe ich eine künstliche Aortenklappe erhalten. Die Herzleistung war bereits damals eingeschränkt. Im Mai 2005 habe ich den ersten Schrittmacher/Defi erhalten; im Mai 2011 wurde ausgetauscht.
Im Dezember 2009 hatte ich die erste Tachykardie. Insgesamt gab es bisher 13 Episoden mit Schockabgabe und weit über 100 ATP-Episoden.
Medikamente: Das volle Programm (Epleneron, Betablocker, ACE-Hemmer, Diurethikum), insbesondere Amiodaron seit Ende 2011.
Mein vorerst letzter Klinikaufenthalt: Im Juni war ich in einem nahegelegenen Transplantationszentrum (den Namen nenne ich mal lieber nicht) zur HTX-Evaluierung (17 Tage). Gemessen wurden eine EF von 10-15% und ein Herzindex von 2,3 bei einem Minutenvolumen von 5,5 (ich habe nie verstanden, wie sich das relativ hohe Minutenvolumen mit der niedrigen EF verträgt...). Man hat mich auf die Transplantationsliste („Normalliste“) gesetzt und möchte alle drei Monate Kontrolluntersuchungen vornehmen.
Während dieser HTX-Evaluierung habe ich zunächst kein Amiodaron erhalten (war mir zuerst nicht aufgefallen, weil die Medis ohnehin andere waren / anders aussahen als zuhause und weil ich den Leuten vertraut habe). Nach ein paar Tagen fingen dann die Rhythmusprobleme an, und ich habe vorsichtshalber mal nachgefragt: Geantwortet wurde mir, dass sich Amiodaron mit dem dort verwendeten Betablocker nicht vertrage und dass ich anstelle von Amiodaron ein anderes Rhythmusmittel bekäme (Belozoc oder so ähnlich). Am 11. Tag hatte ich dann eine richtig heftige Tachykardie mit Schock. Der Defi wurde danach nicht ausgelesen. Einen Tag später bekam ich dann plötzlich viel Cordarex (600 mg/Tag, vor dem Klinikaufenthalt nahm ich 300 mg/Tag) und habe auch erfahren, dass dieses Belozoc kein Antiarrhythmikum, sondern ein reiner Betablocker ist. Als Begründung für das Weglassen von Amiodaron habe ich dann gehört, dass man bei meiner Aufnahme den Amiodaronspiegel bestimmt habe und dann zwei Messwerte vorgelegen hätten (fragt mich nicht, wie das gehen soll); einer sei ziemlich niedrig gewesen, der andere zu hoch, und weil hohe Amiodaronspiegel gefährlich seien, hätte man es erstmal abgesetzt.
Tja, und jetzt mache ich mir schon ein paar Gedanken. Die Vorstellung, eines Tages „den Anruf“ zu bekommen und zwei Stunden später in dieser Klinik auf dem Tisch zu liegen, macht mir keine Schwierigkeiten; chirurgisch habe ich zu diesen Leuten seit meiner Klappenoperation viel Vertrauen. Wenn der Weg aber über die HU-Liste und einen monatelangen Klinikaufenthalt führen sollte (ist ja wesentlicher wahrscheinlicher), habe ich schon Bedenken – wenn sie es nicht mal schaffen, mich zwei Wochen lang in einer relativ stabilen Situation adäquat zu versorgen, wie soll das dann in der HU-Situation funktionieren?
Jetzt zu meinen Fragen:
Falls ich auf der Normalliste ein Spenderherz bekommen sollte, muss ich in die Klinik, die mich gelistet hat – soweit klar. Aber wie ist es bei der HU-Listung? Kann ich mir da ein anderes Transplantationszentrum suchen?
Kann mir jemand konkrete Erfahrungen mit bestimmten Transplantationszentren beschreiben? Wo wird man nicht nur chirurgisch, sondern auch rhythmologisch gut betreut?
Meine niedergelassene Kardiologin sieht mich eigentlich schon seit letzten Herbst als HU-Kandidaten. Das oben genannte Klinikum orientiert sich aber (fast ausschließlich) an der Herzleistung. Kennt jemand ein Transplantationszentrum, das rhythmologische Probleme höher bewertet?
Und zu guter Letzt: Man hat mir zwischen Tür und Angel auch etwas über „Assist Devices“ erzählt. Wenn ich die Artikel über Kunstherzen richtig verstanden habe, unterstützen die doch das immer noch vorhandene Herz und ersetzen es nicht. Folglich wäre ein Kunstherz auch keine Lösung für Rhythmusprobleme, oder?
Sorry, war ein ziemlich langer Sermon. Danke, wenn ihr bis hierhin gelesen habt. Ich würde mich über jede Antwort freuen.
LG
Peter
Mein Name ist Peter, ich bin 52 Jahre alt und leide seit gut 10 Jahren an DCM, Linksschenkelblock und Tachykardien.
Meine Geschichte:
2004 habe ich eine künstliche Aortenklappe erhalten. Die Herzleistung war bereits damals eingeschränkt. Im Mai 2005 habe ich den ersten Schrittmacher/Defi erhalten; im Mai 2011 wurde ausgetauscht.
Im Dezember 2009 hatte ich die erste Tachykardie. Insgesamt gab es bisher 13 Episoden mit Schockabgabe und weit über 100 ATP-Episoden.
Medikamente: Das volle Programm (Epleneron, Betablocker, ACE-Hemmer, Diurethikum), insbesondere Amiodaron seit Ende 2011.
Mein vorerst letzter Klinikaufenthalt: Im Juni war ich in einem nahegelegenen Transplantationszentrum (den Namen nenne ich mal lieber nicht) zur HTX-Evaluierung (17 Tage). Gemessen wurden eine EF von 10-15% und ein Herzindex von 2,3 bei einem Minutenvolumen von 5,5 (ich habe nie verstanden, wie sich das relativ hohe Minutenvolumen mit der niedrigen EF verträgt...). Man hat mich auf die Transplantationsliste („Normalliste“) gesetzt und möchte alle drei Monate Kontrolluntersuchungen vornehmen.
Während dieser HTX-Evaluierung habe ich zunächst kein Amiodaron erhalten (war mir zuerst nicht aufgefallen, weil die Medis ohnehin andere waren / anders aussahen als zuhause und weil ich den Leuten vertraut habe). Nach ein paar Tagen fingen dann die Rhythmusprobleme an, und ich habe vorsichtshalber mal nachgefragt: Geantwortet wurde mir, dass sich Amiodaron mit dem dort verwendeten Betablocker nicht vertrage und dass ich anstelle von Amiodaron ein anderes Rhythmusmittel bekäme (Belozoc oder so ähnlich). Am 11. Tag hatte ich dann eine richtig heftige Tachykardie mit Schock. Der Defi wurde danach nicht ausgelesen. Einen Tag später bekam ich dann plötzlich viel Cordarex (600 mg/Tag, vor dem Klinikaufenthalt nahm ich 300 mg/Tag) und habe auch erfahren, dass dieses Belozoc kein Antiarrhythmikum, sondern ein reiner Betablocker ist. Als Begründung für das Weglassen von Amiodaron habe ich dann gehört, dass man bei meiner Aufnahme den Amiodaronspiegel bestimmt habe und dann zwei Messwerte vorgelegen hätten (fragt mich nicht, wie das gehen soll); einer sei ziemlich niedrig gewesen, der andere zu hoch, und weil hohe Amiodaronspiegel gefährlich seien, hätte man es erstmal abgesetzt.
Tja, und jetzt mache ich mir schon ein paar Gedanken. Die Vorstellung, eines Tages „den Anruf“ zu bekommen und zwei Stunden später in dieser Klinik auf dem Tisch zu liegen, macht mir keine Schwierigkeiten; chirurgisch habe ich zu diesen Leuten seit meiner Klappenoperation viel Vertrauen. Wenn der Weg aber über die HU-Liste und einen monatelangen Klinikaufenthalt führen sollte (ist ja wesentlicher wahrscheinlicher), habe ich schon Bedenken – wenn sie es nicht mal schaffen, mich zwei Wochen lang in einer relativ stabilen Situation adäquat zu versorgen, wie soll das dann in der HU-Situation funktionieren?
Jetzt zu meinen Fragen:
Falls ich auf der Normalliste ein Spenderherz bekommen sollte, muss ich in die Klinik, die mich gelistet hat – soweit klar. Aber wie ist es bei der HU-Listung? Kann ich mir da ein anderes Transplantationszentrum suchen?
Kann mir jemand konkrete Erfahrungen mit bestimmten Transplantationszentren beschreiben? Wo wird man nicht nur chirurgisch, sondern auch rhythmologisch gut betreut?
Meine niedergelassene Kardiologin sieht mich eigentlich schon seit letzten Herbst als HU-Kandidaten. Das oben genannte Klinikum orientiert sich aber (fast ausschließlich) an der Herzleistung. Kennt jemand ein Transplantationszentrum, das rhythmologische Probleme höher bewertet?
Und zu guter Letzt: Man hat mir zwischen Tür und Angel auch etwas über „Assist Devices“ erzählt. Wenn ich die Artikel über Kunstherzen richtig verstanden habe, unterstützen die doch das immer noch vorhandene Herz und ersetzen es nicht. Folglich wäre ein Kunstherz auch keine Lösung für Rhythmusprobleme, oder?
Sorry, war ein ziemlich langer Sermon. Danke, wenn ihr bis hierhin gelesen habt. Ich würde mich über jede Antwort freuen.
LG
Peter