Zitat:
beziehe mich auf meinen beitrag "defekte elektroden"
ich habe mich dazu entschlossen gerichtlich gegen die firma medtronic vorzugehen. die rechtsanwältin k.seibt habe ich mit der wahrnehmung meiner interessen beauftragt.
in diesem zusammenhang würde ich gerne mal in erfahrung bringen, wer von den vielen betroffenen bisher auch diesen schritt gemacht hat und mit welchem erfolg oder misserfolg die sache ausgegangen ist oder noch läuft.
besten dank für rückäusserungen
nette grüsse aus der stadt der wildpferde
rogi |
Hallo Rogi,
mein Medtronic-Defi hatte ich 2006 bekommen und seit Ende letzten Jahres erfuhr ich von der Rückruf-Aktion der Firma. Ich war nicht sonderlich beunruhigt, waren doch nur wenige Patienten (Promillebereich) davon betroffen. Letztlich hatte mich doch mein Elektrophysiologe überzeugt, mir die Elektroden wieder rausnehmen zu lassen. Dies hatte ich so etwa für den Spätsommer geplant, allerdings wurde mir dann mitte Mai jetzt die Entscheidung abgenommen, der Defi schockte glücklicherweise zu Hause auf dem Sofa und später auch (Samstag abends) noch in der Klinik bevor er dann entschärft wurde - Diagnose: bekannter bzw. typischer Elektrodendefekt bzw. Sondenbruch (das Gerät hatte ca. 50 x Kammerflimmern angezeigt, hatte sich aber glücklicherweise meistens selbst reguliert). Das hieß nun wieder Re-Op, woraufhin ich nun SJM-Elektroden bekommen habe, deren Haltbarkeit sich noch zeigen muss. Der alte Medtronic-Defi ist allerdings wieder eingebaut worden (Akku-Leistung angeblich noch im grünen Bereich)!
Glücklicherweise war der Schock physisch und bis jetzt auch psychisch nicht sehr tief, aber es hat mich schon ziemlich genervt, dass ich mehr oder wenig unnötig diese ganze Prozedur wiederholen musste. Zusätzlich hatte ich auch eine ambulante AHB (Reha), die mich wieder ein wenig aufbaute, aber wo ich letztlich auch nicht wirklich bezüglich der Defi-Problematik (meist ging es eben um das Thema koronare Herzerkrankung) rehabilitiert wurde. Auch die Physiotherapie war hauptsächlich (Bein-)Muskelaufbau (Ergometertraining), aber immerhin ein wenig Einzelgymnastik, die mich ein großes Stück weiter in Sachen Beweglichkeit in der Schulter und Narbenentspannung gebracht hat.
Ich habe nun auch immer wieder hin und her überlegt, ob man da Medtronic nicht irgendwie haftbar machen kann, war mir aber ziemlich sicher, dass die das natürlich für absurd halten und sich darauf eingestellt haben, wo sie doch auch nicht mutwillig diese Probleme und diesen ganzen Rummel mit der Rückrufaktion erzeugt haben. Doch geht dieses Problem ja auch rund um die Welt und ich denke schon, dass es eigentlich schon Prozesse geben müsste und Verfahren, an die man sich vielleicht anhängen kann. Bisher habe ich es noch gescheut, zum Rechtsanwalt zu gehen. Also, wenn man mir Sinn und eine halbegs gute Erfolgsaussicht erzählen kann, bin ich dabei. Vielleicht melden sich ja noch ein paar Betroffene mehr auf diesen Eintrag. Bis dahin
Holger