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"nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 08:07
von Suschi
Hallo,

ich bekomme am Montag einen Defi Implantiert.
Wie lange ist man Arbeitsunfähig? Ich weiß das man ca. 3Tage im Krankenhaus bleiben muss und dann...
Hier im Forum habe ich gelesen, dass viele danach eine Reha hatten. Ist das Notwendig?
Zur Info: Ich arbeite hauptsächlich am PC (Computerfuzzi)

Gruß Stefan


Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 09:36
von Gunter
Hallo Stefan,

Zu allererst mal herzlich willkommen hier im Forum.
Ich kann Dir natürlich nicht sagen, wie lange man nach einer Defi-Implantation arbeitsunfähig ist. Das hängt sicher von sehr viel mehr Faktoren ab als nur von der reinen Implantation. Ich denke auch, dass Du mit 3 Tagen Krankenhaus nicht ganz hinkommen wirst. Ich würde eher mit einer Woche rechnen. Zumindest sollte man aus meiner Sicht so lange warten, bis die OP-Narbe einigermassen verheilt ist.
Auch die Frage nach der Reha, könnte ich so, wie Du sie stellst, nicht beantworten. Ob eine solche Massnahme notwendig ist, hängt doch in erster Linie von Deiner Grunderkrankung (Du wirst ja den Defi nicht aus Jux und Tollerei bekommen) und von Deinem Zustand/Befinden nach der OP ab. Da ist es m. E. völlig egal ob Du "Computerfuzzi" bist oder beruflich täglich Zementsäcke in den 8. Stock trägst. Entscheidend ist DEINE Verfassung. Bei mir z.B. war die Reha notwendig, weil ich doch längere Zeit mehr oder weniger gelegen hatte und Du glaubst garnicht, wie schnell Muskelmasse abbaut.
Soviel von mir auf die Schnelle. Aber vielleicht können Dir die "echten Cracks" noch mehr und vor allem konkretere Hinweise geben.

Gruß
Gunter




Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 10:16
von daggi
Hallo,
ich war volle 6 Monate krankgeschrieben !!
Hing aber mit dem 6 monatigen Fahrverbot zusammen. Als Aussendienstlerin hätte ich nicht arbeiten können und hatte (habe noch) ein super nettes kompetentes Hausärzteteam.
Die ersten vier Wochen konnte ich mich aber auch wirklich ncht rühren und hatte Schmerzen und schlaflose Nächte, weil ich nicht wusste wie ich liegen soll. Also lieber´n bisschen länger ausruhen...

Daggi



idiophatisches kammerflimmern vielleicht auch brugada. implantiert nov.´05.
wer rechtschreibfehler findet, darf sie behalten

Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 10:28
von andy
hallo Stefan
Ich war nur 4 Wochen Krank gemeldet. Dann wieder arbeiten als Gärtnerhilfe. Musste aber recht vorsichtig sein. Hm Wenn du nur am PC arbeiten tust, dann sehe ich nicht ein Warum Rehe machen sollst. Ich habe keine Bekommen. Sollte lieber arbeiten..
Aber am Besten ist es, du wartest es ab und redest mit dem Doc.

LG Andy


____________________
Gehörlos durch Gehirnhautentzündung mit 11 Jahren. Defi-Träger seit 2.2008. wegen Ventrikuläre Tachykardien.
Periphere Arterielle Verschlusskrankheit (pAVK) letzte Stufe am 2.2013! KHK! Arteriosklerose!

Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 10:53
von Gabi
Guten Morgen, Stefan,
ich war nach der OP noch 3 Tage im Krankenhaus und anschl. noch 2 Wochen krankgeschrieben. Danach bin ich auch wieder mit dem Auto gefahren. Du siehst, jeder hat andere Erfahrungen gemacht.
Allerdings muss ich im Nachhinein sagen, ich wäre besser noch ein paar Wochen länger zu Hause geblieben, denn fit war ich nach 2 Wochen noch nicht wirklich. Aber da ich zu der Zeit das Forum noch nicht kannte und ich im web gelesen hab, dass das alles ja gar nicht so schlimm sei und man eigentlich ein paar Tage nach der OP wieder am Alltag teilnehmen könnte, dachte ich, zwei Wochen müssten genug sein. Wie gesagt, heute würde ich mir eine etwas längere Auszeit nehmen und mich noch schonen.

LG, Gabi




Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 11:34
von Suschi
Danke für eure Antworten.
Zusatz Info:
Bei mir wird der Defi nur prophylaktisch eingesetzt.
Ich habe eine HNCM (3cm), jedoch keine "schlimmen" Herzrhythmus Störungen. Ich fühle mich gut.

Gruß Stefan


Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 14:07
von fraster
Und trotzdem würde ich alles langsam angehen lassen, denn eine Defi-Implantation ist ein massiver Eingriff. "Prophylaktisch" ist der Defi immer, so auch bei mir, denn natürlich soll er vorsorglich mögliche Komplikationen ausmerzen. Ob die aber kommen und wann, sei einmal dahin gestellt.

Ich habe damals den Fehler gemacht und bin 4 Wochen nach der Implantation wieder zurück in meinen Vertriebsjob (nur um meinen Job nicht zu gefährden, da ich dummerweise noch in der Probezeit war). Ich habe deswegen sogar extra die Reha von zwei auf eine Woche verkürzt. Als Dankeschön hat man mich trotzdem rausgeworfen, so ist das halt eben in manchen Unternehmen. Hier zählt nicht mehr das persönliche Schicksal des Einzelnen, sondern man ist lediglich eine austauschbare Personal-Nummer.

Aus heutiger Sicht würde ich alles anders machen. Realistisch betrachtet macht es durchaus Sinn, mindestens drei Monate zuhause zu bleiben, um

a) an einer Reha teilzunehmen
b) sich und evtl. Partner und Angehörige psychologisch mit der neuen Angst-Situation vorzubereiten (evtl. unter Zuhilfenahme eines Psychologen)
c) körperlich wieder fit zu werden und evtl. mit leichtem Ausdauersport zu beginnen
d) kardiologisch vom Facharzt begleitet zu werden. Oftmals muss die Defi-Programmierung korrigiert oder auf die persönlichen Alltagsbedingungen angepasst werden.

Viel Glück!

Viele Grüße
Frank

____________________
Dilatative Kardiomyopathie (DCM) mit ursprünglicher LVEF von 22%, mittelgradige Mitralklappeninsuffizienz, leichte bis mittelgradige Trikuspidalklappeninsuffizienz;
AICD (St. Jude Medical Atlas + VR) mit RV-Elektrode (Medtronic Sprint Fidelis 6949) seit 07/2005; Schwerbehinderung (GdB 70%); Erwerbsminderungsrente

Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 16:25
von chris
Hallo Stefan,
bei der Erstimplantation würde ich mich auch auf mind. 1 Woche stationären Aufenthalt einstellen. Danach entscheiden viele Faktoren wie lange du arbeitsunfähig sein wirst. Das werden aber sicher deine behandelnden Kardiologen mit dir besprechen. Sollte dir eine Reha empfohlen werden, nimm das Angebot auf jeden Fall wahr.
Ich wünsche dir für die OP und den weiteren Verlauf alles Gute
Chris


Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 17:04
von Gerald
Hallo Stefan herzlich Willkommen im Forum

Das lässt sich nicht so pauschal beantworten wie du siehst. Ich war eine Woche im Krankenhaus und seitdem nicht wieder Arbeiten der Defi wurde mir im Februar 2008 eingesetzt.

Im "Normalfall" eine Woche Krankenhaus und 4 Wochen Krank geschrieben damit die Sonde einwachsen kann. Alles andere hängt von der Grunderkrankung ab.

Ich habe auch kein Autofahrverbot bekommen die Ärzte haben gesagt wenn der Defi vorbeugend eingesetzt wird besteht dafür kein Grund. Ich bin aber trotzdem 3 Monate nicht gefahren.

Gruß

Gerald




Re: "nach Implantation" Wie lange ist man Arbeitsunfähig?

Verfasst: 1. Oktober 2008, 17:07
von Suschi
Hallo,

ich werde auf jeden Fall alles befolgen, was mir die Ärzte raten.
Wenn eine Reha notwendig ist, werde ich das Annehmen.
Um meine Arbeitsstelle brauche ich mir glücklicherweise nicht so viele Gedanken machen, ich bin seit über 15Jahren im öffentlichen Dienst und da haben es Behinderte recht gut.
Ich dachte nur, dass ich spätestens nach 2Wochen wieder fit bin...

Ist das Hauptproblem, dass man seinen linken Arm nicht richtig einsetzen kann? Klar wenn man Schocks bekommt, kommt die Psyche noch hinzu (hoffe das passiert mir nicht).

Gruß Stefan