ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#1
Guten Tag!

Wir sind ein Team von 5 Studenten der Angewandten Psychologie der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) mit dem Studienschwerpunkt Arbeits- und Organisationspsychologie.

In Kooperation mit dem Technologie Think Tank BIOLAB arbeiten wir während eines halben Jahres an einem Projekt, mit welchem wir das Telemonitoring für Patienten mit implantieren Defibrillatoren (ICD) optimieren wollen. Dazu möchten wir die heutigen Bedürfnisse und Rollen von ICD-Patienten erfassen und daraus neue Ideen für zukünftige ICD- und Telemonitoring-Systeme entwickeln. Wir sind der Meinung, dass diese Systeme in Zukunft zur weiteren Verbesserung der Lebensqualität noch stärker an die Bedürfnisse der Patienten angepasst werden sollten.

Um diese Bedürfnisse erfassen zu können, benötigen wir Deine Hilfe! Wir würden gerne mit mind. 6 ICD-Patienten Interviews durchführen. Die erhoben Daten werden selbstverständlich anonymisiert und vertraulich behandelt. Das Interview dauert ungefähr eine Stunde und kann auch ohne weiteres über Telefon oder Skype durchgeführt werden.

Das ist Deine Chance um Deiner Stimme Gehör zu verleihen und Dich an der Entwicklung verbesserter Telemonitoring-Systeme für die Zukunft zu beteiligen.

Trägst Du einen ICD oder Herzschrittmacher und möchtest uns unterstützen? Oder hast Du noch Fragen?
Dann melde Dich bis am 18. November 2013 bei uns:

Wir würden uns sehr freuen von Dir zu hören und bedanken uns im Voraus herzlichst für Deine Unterstützung!

Die Projektgruppe

Fabian Büsser, Tamara Altermatt, Seamus Forde, Marc Lang, Nathalie Märki

Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#2
hallo zusammen,

besagtes interview wurde nun mit mir geführt. die fragen beziehen sich natürlich vorwiegend auf monitoring systeme, also icd`s die von zuhause abgefragt werden können. auf eventuelle vor - und nachteile, verbesserungsvorschläge, etc.

ich trage keinen telefonisch abfragbaren defi, war aber für die studie dennoch "interessant" , weil ich meinen kameraden schon so lange mit mir herumtrage.

ich finde die entwicklung von telemonitoring-systemen zweischneidig.
ich begründe auch warum:

einerseits ist die telefonische abfrage natürlich ein großer vorteil für patienten, die ihren defi nicht "nur" zur therapie von rhythmusstörungen haben, sondern auch zur untersützung der pumpfunktion, oder wegen flüssigkeitsansammlungen in der lunge, etc.
klar ist es eine erleichterung, wenn man nicht bei jedem alarm- bzw. warnton zum kardiologen fahren muss, um das checken zu lassen.

andererseits ist es ja jetzt schon so, dass die ärzte beim abfragen des defis in der regel nur wenig, bzw. sehr wenig zeit für den patienten haben. die telefonische abfrage schafft meines erachtens eine noch größere anonymität zwischen arzt und patienten. ich würde es schon gut finden, wenn der arzt mit meinem namen auch ein gesicht in verbindung bringen kann, und nicht nur meine telefonnummer...

die medizin ( das bringt der fortschritt scheinbar so mit sich ), technisiert sich nicht nur immer weiter, sondern wird leider auch immer weniger "menschlich". damit meine ich, dem patienten zugewandt. dazu gehört eben auch das gespräch von angesicht zu angesicht, dazu gehört eventuell auch, einen patienten anzufassen, ( ja, auch mal ohne latexhandschuhe ). bei bedarf seine hand zu drücken und zu signalisieren "ich bin für dich da, du bist mir nicht egal".

man wird als arzt nicht sofort mit haut und haaren vereinnahmt, weil man im stande ist, mitgefühl zu zeigen.
vielmehr, ist eine geste des verständnisses oder/und ein gespräch, das zuversicht gibt, für den patienten oft wichtiger und bedeutsamer, als tabletten, spritzen etc.

ich finde es bedenklich, dass man im krankenhaus und in der praxis oft nur noch als "fall" gesehen wird und nicht mehr als mensch.

die weiterentwicklung von systemen, die das arzt- patientenverhältnis noch weiter rationalisieren halte ich daher durchaus nicht nur für vorteilhaft.

was sagt ihr dazu ?


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Restriktive Kardiomyopathie, Zustand nach Reanimation bei Kammerflimmern und mehrfacher VT, Defi-Implatation 1998, Perikarderguss mit Herzversagen u. mehrstündiger Reanimation 1999

Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#3
Hi Cris,
ich bin so einer mit Heimfunknetz.
Und was soll ich sagen, Heute Morgen hat mich die Kardio-Praxis angerufen.
Wiedermal Alarm.
Deine Bedenken sind schon begründet.
Seitdem die Funktion bei mir eingeschaltet ist sehe ich den Arzt deutlich seltener.
Anderseits gibt es doch eine gewisse Sicherheit.
Mir hat es jetzt jedenfalls das Fest verhagelt, weil ich nun nicht wegfahre.

Gruß


Mike


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Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#5
Hallo Cristine,

Hmmh, muß überlegen wie ich es anbringe^^ also Deine Ausage ist,

"ich finde die entwicklung von telemonitoring-systemen zweischneidig."

Ja das kann ich nur unterstützen, aber nicht so wie Du vielleicht denkst.

Ich bin oft monate lang auf dem Lande am schönen Schaalsee, mein Bruder und seine Frau haben einen kleinen Hof, vor einigen Monaten hatte ich ein erneutes Ereigniss ( was eine Aussage, aber ärzte reden so^^) der Krankenwagen brauchte ca. 25 min. bis zu mir und weitere 40 min bis zum Krankenhaus Schwerin, "Gott sei Dank" nicht so tragisch wie meine bisherigen Ereignisse.

Telemonitoring kann m.E sehr positiv sein für z,B Landbevölkerung? aber was du ansprichst, wenn es um die Abarbeitung von Patienten geht, wielange dauert es heute beim Kardilogen Termine zu bekommen? Bei mir nen halbes Jahr, ich bin immer froh wenn ich da noch Lebe!

Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#6
Ich komme gerade mit der zu erwartenden Telefoniedauer etwas durcheinander. Eine ganze Stunde? Ich habe bei meinem Telefonieverhalten cirka 4 Minuten pro Monat, da bräuchte ich weit über ein Jahr für das Interview.



St. Jude, don't make it bad. Take a sad song and make it better. Remember to let her into your heart. Then you can start to make it better...

Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#7
Hi Reiner,
mit dem Monitoring und alle 3 Monate Auslese,
muß ich nicht immer so tief in mir reinhorchen.
Dazu gibt es ja auch noch die unterschiedlichen Alarmtöne,
wenn ich außerhalb der Reichweite des Gerätes bin.
Allerdings wenn ich bei jedem Alarm ins Klinikum fahren würde,
könnte ich mir da auch gleich ein Zimmer nehmen.
Aber das spielt sich auch ein.


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Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#8
    Zitat: mike
    Dazu gibt es ja auch noch die unterschiedlichen Alarmtöne,
    wenn ich außerhalb der Reichweite des Gerätes bin.
Das ist eine 24 Stunden Überwachung?
Ich hab mir vorgestellt Telemonitoring läuft ähnlich ab wie das auslesen des Defi,nur das die Daten 1x täglich per Internet/Telefon ans KH/Kardiologen übertragen werden.
Hatte mich bisher nur durch das Internet informiert über Telemonitoring,und da stand immer nur etwas über Auswirkungen (wie besseres erkennen,geringere Todesrate etc.).
Wie Telemonitoring tatsächlich funktioniert stand nirgends.

Ich muss etwas tun,es sind mir zuviele KH Aufenthalte und Schockabgaben.Und da hoffe ich das mir Telemonitoring helfen kann beides zu reduzieren.Und mir die manchmal fehlende Sicherheit zurück gibt.
Nicht das ich mich schlecht betreut fühle,im Gegenteil (Chefarzt zur Oberärztin bei der Visite:da ist ja ihr Adoptivsohn) :-).Aber meines Wissens bietet mein KH kein Telemonitoring an,ich müßte wechseln.
Und das muss dann gut überlegt sein,find ich.

Gruß Reiner

Re: ICD-Träger für Interview für Studierendenprojekt der Angewandten Psychologie FHNW gesucht!

#9
Hallo Reiner,
das stimmt schon das die Daten einmal am Tag, zu einer bestimmten Uhrzeit übertragen werden.
Ferner hast du die Möglichkeit die Daten manuell zu versenden.
Wenn du der Meinung bist, das was war.
Es werden wohl die Daten an einen Medtronic-Sever gesendet.
Und der Doc kann per Internet darauf zugreifen.
Bei meinem Sondenbruch piepste der Defi aber immer wieder.
Im Klinikum bekam ich dann ein Extra Gerät umgehängt.
Da ist mein Herz 24 Stunden über Funk überwacht worden.
Ich durfte auch die Station nicht verlassen, bis eine neue Sonde eingesetzt wurde und der Defi wieder funktionierte.
Das ist jedenfalls mein Wissensstand.

Gruß

Mike


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