Was kann ich als Angehöriger tun?

#1
Hallo,
mein bester freund bekommt heute einen Defibrillator eingesetzt. Er und auch ich habe etwas Angst, aber laut Ärzte ist es das Beste.
Er ist 45 Jahre und laut Arzt arbeitet sein Herz nur noch 28%. Er hatte einen Infarkt vor 2 Wochen, der von Ihm nicht bemerkt wurde, da er eine starke Magen und Darmgrippe hatte.
Nun habe ich vieles hier im Forum gelesen und möchte von Mitbetroffenen Tipps bekommen wie ich ihm helfen kann wenn etwas wie Schocks usw. vorliegt. Er ist singel und hat hier in der Stadt niemanden außer mich. Ist es angesagt, dass ich ihn nach seiner OP und Reha ( soll 3 Wochen sein gleich im Anschluss ) erst mal zu mir nehme? Ist er überhaupt in der Anfangszeit in der Lage alleine zu wohnen? Was kann er sich zumuten und was nicht? Wo kann meine Unterstützung liegen? All diese Fragen brennen mir auf dem herzen. Ich würde mich freuen vieles von euch zu hören.
lieber gruß elke

Re: Was kann ich als Angehöriger tun?

#2
Hallo Elke,
ich denke, Dein Freund gibt die Marschroute vor, je nachdem wie er sich fühlt. Zeige ihm, dass Du für ihn da wärest wenn er es braucht, aber betüttel ihn nicht zu doll. Er macht jetzt eine nicht nur körperliche sondern auch psychisch heikle Phase durch, die Du ihm nicht abnehmen kannst. Da ich jetzt auch nichts dramatisieren will, kann ich Dir nur den Tipp geben: Hör' ihm einfach nur zu, auch wenn es für Dich lächerlich klingt, für ihn kann es existentiell sein. Und wenn Du etwas nicht verstehst kannst Du uns hier gerne fragen.

Lieben Gruß
Thorsten



Re: Was kann ich als Angehöriger tun?

#3
Danke Torsten,
aber das hat mich nicht viel weitergebracht. Grund: Er ist ein Typ Mensch der niemals um Hilfe bitten würdeauch wenn er sie nötig hat, selber sich aber immer für Andere aufgeopfert hat. Daher wollte ich ihn keinesfalls betüddeln ( das ist nicht meine Art-da ich weiß was es heißt krank zu sein( bin ich selber mit völlig geändertem Leben) nur das ich weiß was ihm schwer fallen würde und ich ihm große Worte helfen kann. So meinte ich das.
lieben Dank Elke

Re: Was kann ich als Angehöriger tun?

#4
Hallo Elke,

gehe so mit ihm um wie bisher auch. Ich bin selber Defiträgerin und habe es anfangs gehasst das man mich mit sehr viel Vorsicht behandelt hat. Das man meinte das ich es eh schon schwer genug hätte. Seitdem man wieder mit mir umgeht wie vorher auch, mich normal im Alltag einbezieht, Späßchen macht, gemeinsam was unternimmt, füreinander da zu sein, gemeinsam lachen, ect. denke ich kaum noch an den Defi.

Liebe Grüße,

Rita

Re: Was kann ich als Angehöriger tun?

#5
Hallo Elke,
ich bin seit 1 Jahr Defiträgerin. Du sollst ihn nicht betüddeln, sei einfach für ihn da. Ich persönlich hatte anfangs große Angst alleine zu sein, aber ich denke, das ist von Mensch zu Mensch verschieden. Auch was er sich zutrauen kann merkt er selbst. Es ist auch wichtig, dass er in Reha geht. Da ist man mit Leuten zusammen, die auch eine Herzkrankheit haben. Das hilft auch etwas.
Ich wünsche euch für die Zukunft alles Gute.
Chris

Re: Was kann ich als Angehöriger tun?

#6
Ganz lieben Dank Rita und Chris,
ja Chris er geht in die Reha - natürlich-. Und ich glaube auch das alles ganz gut wird. Ich werde ihm auch anraten sich hier im Vorum an zu melden. Wie du schon sagst, es ist am Anfang sehr wichtig mit Gleichgesinnten zu reden . Das weiß ich aus eigener Erfahrung mit meiner Krankheit. Doch diese Sache mit dem Defri bei ihm war und ist eben neu für mich. Danke nochmals an alle
Gruß Hedda

cron