Neu aus dem Norden...
Verfasst: 6. Dezember 2015, 20:50
Hallo zusammen,
ich bin neu in diesem Forum, 44 Jahre alt, aus dem hohen Norden bei Kiel und möchte mich kurz vorstellen. Auf's Forum aufmerksam wurde ich, während ich im Netz einiges zur Implantation eines Defi's recherchierte. Ich war auf der Suche nach allerlei Informationen rund um dieses Thema, da mir selbst in Kürze ein Defi eingesetzt werden soll.
Vielleicht erst einmal etwas zur Vorgeschichte... Ich selbst habe von Geburt an diverse Behinderungen, die allesamt aber nichts mit dem Herzen zu tun haben. Da bei mir im Laufe des Lebens alles Mögliche untersucht wurde, außer das Herz, weiß ich leider nicht, ob ich die Herzschwäche und die Rhythmusstörungen evtl. schon von Geburt an habe oder wie lange ich diese überhaupt schon habe.
Ende November letzten Jahres jedenfalls kam ich mit Wasser in der Lunge und akuter Atemnot auf die Intensivstation des Städtischen Krankenhauses in Kiel. Kurz zuvor hatte ich eine schwere Erkältung und diese wahrscheinlich verschleppt. Während der Tage auf der Intensiv entfernte man das Wasser aus meinem Körper und hänge mich an den EKG-Monitor. Am Einlieferungsabend hatte ich zudem einen schnellen Herzschlag (bis 180 - wahrscheinlich von Stress und Panik) und nachdem dieser wieder auf Normalfrequenz reguliert war hatte ich ein Vorhofflimmern. Jedenfalls diagnostizierte es der Arzt dort als ein solches. Während der Tage auf der Intensiv kam es noch hin und wieder zu kurzen Warnmeldungen des EKG, aber mir schien, dass das dort schon niemanden mehr beunruhigte. Meist endeten die schnellen Herzschläge genau so schnell wie sie gekommen waren nach wenigen Augenblicken von selbst. Eine Herzkatheteruntersuchung zeigte auch keine Auffälligkeiten und so konnte ich nach einigen Tagen auf der Normalstation die Klinik wieder verlassen. Die Ultraschalluntersuchungen zeigten lt. Einschätzung der dortigen Ärzte auch nichts dramatisches. Man diagnostizierte lediglich eine beginnende Herzschwäche und eine Herzmuskelentzündung zum damaligen Zeitpunkt. An Medikamenten nahm ich nur noch Eliquis zur Blutverdünnung.
Nach ca. zwei Wochen zuhause (ich ging schon wieder drei Tage halbtags ins Büro) hatte ich dann Abends wieder eine Rhythmusstörung, ähnlich der in der Klinik und mein Puls stieg wohl aus Panik wieder an und wollte sich nicht so recht beruhigen. Also ab ins Krankenhaus vor Ort, wo man noch Entzündungswerte im Blut feststellte und mich die Nacht über am Monitor anschloss. Tags darauf brachte man mich dann ins Kieler UKSH damit zur Sicherheit weiter auf mein Herz geschaut wird... auch auf Grund der Vorgeschichte. Naja... dort kam ich auch erst mal auf die Überwachungsstation, später auf die Normalstation mit einem tragbaren EKG-Walkman. Man machte eine Biopsie und da es kurz vor Weihnachten war musste ich auch über die Feiertage in der Klinik bleiben, weil an erst das Ergebnis der Biopsie abwarten wollte und die Untersuchung der Proben in Berlin sich wohl hin zog. Ergebnis war, dass der Muskel wohl nicht akut entzündet war, aber vor längerer Zeit schon Herzzelle abgestorben wären. Die Ärzte im UKSH stimmten nicht ganz mit den Kollegen des Städtischen überein und diagnostizierten eine vorhandene Herzschwäche mit 40-45 Prozent Pumpleistung.
Während ich dort an der Telemetrie hing, kam es wohl immer wieder (meist, bzw. oft nachts, zu Rhythmusstörungen in Form von Tachykardien. Immer nur wenige Augenblicke (Sekunden) lang und sie hörten auch wieder von allein auf. Jeden Morgen bei der ärztlichen Visite sagte man mir, dass nicht sicher ist, ob diese Extraschläge aus der Kammer oder aus dem Vorhof kommen und so lag ich letztendlich bis kurz vor den Jahreswechsel dort in der Klinik. Mit den unterschiedlichen Meinungen der Ärzte hatte ich schon so meine Probleme. Während der/die eine "ganz sicher" war, dass die Schläge aus der Kammer kommen, waren sich andere nicht sicher woher sie kommen und wiederum andere waren sich "ganz sicher", dass die Schläge aus dem Vorhof kommen.
Entlassen wurde ich dann jedenfalls doch irgendwann und nehme seitdem Medikamente - Metoprolol, Eplerenon, Candesartan und Eliquis. Für mich, der nie Medikamente eingenommen hat in seinem Leben war das ne ganz schöne Umstellung. Nach dem ich im Februar diesen Jahres zum 24h-EKG in der Schrittmacherambulanz war, sprach man dort zum ersten Mal davon, dass man mir den Einbau eines Defi's nahelegen würde, wollte das aber noch mit dem Oberarzt abklären. Im Termin bei der Kardioambulanz (Ultraschall-Nachuntersuchung) war dann davon vorerst keine Rede mehr. Erst als ich im Mai zu einer weiteren Ultraschall-Nachuntersuchung in der Kardioambulanz war, legte mir der Doc ebenfalls eine Implantation eines Defi's ans Herz. Diese Empfehlung geschah auf Grund der Ultraschalluntersuchung. Wieder schaute ein anderer Arzt drauf und obwohl dieser nur 35 Prozent Pumpfunktion gemessen hat hieß es, dass sich die Pumpleistung nicht verschlechtert habe.
Ich erbat mir Bedenkzeit, auch, weil ich noch eine weitere Meinung einholen wollte. Beim niedergelassenen Kardiologen wurde im Juni erneut ein Ultraschall gemacht und dieser sah die Pumpleistung leicht verbessert bei 45 Prozent. Darauf hin verschob ich die Entscheidung über den Defi auf unbestimmte Zeit. Bei einer weiteren Ultraschalluntersuchung im November zeigte sich lt. dem untersuchendem Arzt wiederum eine stabile bis gebesserte Pumpleistung. Einen Tag später brachte ich den 24h-EKG-Walkman wieder in die Praxis und der Arzt fand auch da wieder Tachykardien (seiner Meinung nach aus der Kammer) und auf Grund dieser VT empfiehlt auch er mir die Entscheidung pro ICD.
Naja, nun habe ich am nächsten Freitag einen Termin zu einem Vorgespräch im UKSH und könnte am Montag darauf schon zur Installation einrücken... Lieber wäre mir ja ein Termin direkt Anfang des Jahres, nach den Feiertagen, aber mal schauen, wie ich da mit dem Arzt verhandeln kann. Dass ein Einbau der Sicherheit dient, da bin ich mir im Klaren und werde es wohl auch machen lassen, aber irgendwie sind da in meinen Gedanken doch noch einige Ängste bzgl. der vorhandenen Tachykardien und der richtigen Einstellung des Gerätes. Da ich ja wohl fast tägl. bzw. nächtlich solch Ereignisse habe möchte ich natürlich nicht, dass der Defi jedesmal denkt, er müsse aktiv werden. Beruhigter wäre ich schon, wenn das Gerät wirklich nur im Notfall (der ja bisher bei mir noch nicht eintrat) aktiv werden würde.
Puh, so viel zum "kurz vorstellen" :) Ich mach hier erst einmal Schluss...
Torsten
ich bin neu in diesem Forum, 44 Jahre alt, aus dem hohen Norden bei Kiel und möchte mich kurz vorstellen. Auf's Forum aufmerksam wurde ich, während ich im Netz einiges zur Implantation eines Defi's recherchierte. Ich war auf der Suche nach allerlei Informationen rund um dieses Thema, da mir selbst in Kürze ein Defi eingesetzt werden soll.
Vielleicht erst einmal etwas zur Vorgeschichte... Ich selbst habe von Geburt an diverse Behinderungen, die allesamt aber nichts mit dem Herzen zu tun haben. Da bei mir im Laufe des Lebens alles Mögliche untersucht wurde, außer das Herz, weiß ich leider nicht, ob ich die Herzschwäche und die Rhythmusstörungen evtl. schon von Geburt an habe oder wie lange ich diese überhaupt schon habe.
Ende November letzten Jahres jedenfalls kam ich mit Wasser in der Lunge und akuter Atemnot auf die Intensivstation des Städtischen Krankenhauses in Kiel. Kurz zuvor hatte ich eine schwere Erkältung und diese wahrscheinlich verschleppt. Während der Tage auf der Intensiv entfernte man das Wasser aus meinem Körper und hänge mich an den EKG-Monitor. Am Einlieferungsabend hatte ich zudem einen schnellen Herzschlag (bis 180 - wahrscheinlich von Stress und Panik) und nachdem dieser wieder auf Normalfrequenz reguliert war hatte ich ein Vorhofflimmern. Jedenfalls diagnostizierte es der Arzt dort als ein solches. Während der Tage auf der Intensiv kam es noch hin und wieder zu kurzen Warnmeldungen des EKG, aber mir schien, dass das dort schon niemanden mehr beunruhigte. Meist endeten die schnellen Herzschläge genau so schnell wie sie gekommen waren nach wenigen Augenblicken von selbst. Eine Herzkatheteruntersuchung zeigte auch keine Auffälligkeiten und so konnte ich nach einigen Tagen auf der Normalstation die Klinik wieder verlassen. Die Ultraschalluntersuchungen zeigten lt. Einschätzung der dortigen Ärzte auch nichts dramatisches. Man diagnostizierte lediglich eine beginnende Herzschwäche und eine Herzmuskelentzündung zum damaligen Zeitpunkt. An Medikamenten nahm ich nur noch Eliquis zur Blutverdünnung.
Nach ca. zwei Wochen zuhause (ich ging schon wieder drei Tage halbtags ins Büro) hatte ich dann Abends wieder eine Rhythmusstörung, ähnlich der in der Klinik und mein Puls stieg wohl aus Panik wieder an und wollte sich nicht so recht beruhigen. Also ab ins Krankenhaus vor Ort, wo man noch Entzündungswerte im Blut feststellte und mich die Nacht über am Monitor anschloss. Tags darauf brachte man mich dann ins Kieler UKSH damit zur Sicherheit weiter auf mein Herz geschaut wird... auch auf Grund der Vorgeschichte. Naja... dort kam ich auch erst mal auf die Überwachungsstation, später auf die Normalstation mit einem tragbaren EKG-Walkman. Man machte eine Biopsie und da es kurz vor Weihnachten war musste ich auch über die Feiertage in der Klinik bleiben, weil an erst das Ergebnis der Biopsie abwarten wollte und die Untersuchung der Proben in Berlin sich wohl hin zog. Ergebnis war, dass der Muskel wohl nicht akut entzündet war, aber vor längerer Zeit schon Herzzelle abgestorben wären. Die Ärzte im UKSH stimmten nicht ganz mit den Kollegen des Städtischen überein und diagnostizierten eine vorhandene Herzschwäche mit 40-45 Prozent Pumpleistung.
Während ich dort an der Telemetrie hing, kam es wohl immer wieder (meist, bzw. oft nachts, zu Rhythmusstörungen in Form von Tachykardien. Immer nur wenige Augenblicke (Sekunden) lang und sie hörten auch wieder von allein auf. Jeden Morgen bei der ärztlichen Visite sagte man mir, dass nicht sicher ist, ob diese Extraschläge aus der Kammer oder aus dem Vorhof kommen und so lag ich letztendlich bis kurz vor den Jahreswechsel dort in der Klinik. Mit den unterschiedlichen Meinungen der Ärzte hatte ich schon so meine Probleme. Während der/die eine "ganz sicher" war, dass die Schläge aus der Kammer kommen, waren sich andere nicht sicher woher sie kommen und wiederum andere waren sich "ganz sicher", dass die Schläge aus dem Vorhof kommen.
Entlassen wurde ich dann jedenfalls doch irgendwann und nehme seitdem Medikamente - Metoprolol, Eplerenon, Candesartan und Eliquis. Für mich, der nie Medikamente eingenommen hat in seinem Leben war das ne ganz schöne Umstellung. Nach dem ich im Februar diesen Jahres zum 24h-EKG in der Schrittmacherambulanz war, sprach man dort zum ersten Mal davon, dass man mir den Einbau eines Defi's nahelegen würde, wollte das aber noch mit dem Oberarzt abklären. Im Termin bei der Kardioambulanz (Ultraschall-Nachuntersuchung) war dann davon vorerst keine Rede mehr. Erst als ich im Mai zu einer weiteren Ultraschall-Nachuntersuchung in der Kardioambulanz war, legte mir der Doc ebenfalls eine Implantation eines Defi's ans Herz. Diese Empfehlung geschah auf Grund der Ultraschalluntersuchung. Wieder schaute ein anderer Arzt drauf und obwohl dieser nur 35 Prozent Pumpfunktion gemessen hat hieß es, dass sich die Pumpleistung nicht verschlechtert habe.
Ich erbat mir Bedenkzeit, auch, weil ich noch eine weitere Meinung einholen wollte. Beim niedergelassenen Kardiologen wurde im Juni erneut ein Ultraschall gemacht und dieser sah die Pumpleistung leicht verbessert bei 45 Prozent. Darauf hin verschob ich die Entscheidung über den Defi auf unbestimmte Zeit. Bei einer weiteren Ultraschalluntersuchung im November zeigte sich lt. dem untersuchendem Arzt wiederum eine stabile bis gebesserte Pumpleistung. Einen Tag später brachte ich den 24h-EKG-Walkman wieder in die Praxis und der Arzt fand auch da wieder Tachykardien (seiner Meinung nach aus der Kammer) und auf Grund dieser VT empfiehlt auch er mir die Entscheidung pro ICD.
Naja, nun habe ich am nächsten Freitag einen Termin zu einem Vorgespräch im UKSH und könnte am Montag darauf schon zur Installation einrücken... Lieber wäre mir ja ein Termin direkt Anfang des Jahres, nach den Feiertagen, aber mal schauen, wie ich da mit dem Arzt verhandeln kann. Dass ein Einbau der Sicherheit dient, da bin ich mir im Klaren und werde es wohl auch machen lassen, aber irgendwie sind da in meinen Gedanken doch noch einige Ängste bzgl. der vorhandenen Tachykardien und der richtigen Einstellung des Gerätes. Da ich ja wohl fast tägl. bzw. nächtlich solch Ereignisse habe möchte ich natürlich nicht, dass der Defi jedesmal denkt, er müsse aktiv werden. Beruhigter wäre ich schon, wenn das Gerät wirklich nur im Notfall (der ja bisher bei mir noch nicht eintrat) aktiv werden würde.
Puh, so viel zum "kurz vorstellen" :) Ich mach hier erst einmal Schluss...
Torsten