Re: Auf ein Wort

#21
Hallo elsie,

    Zitat: elsie
    Mir ist das schon klar, dass die Einschränkungen enorm sind. Nur: Könnt Ihr wirklich auf das alles verzichten, was zum Leben gehört?
    elsie
auch wenn das hier ein Streichelforum ist, Deine Aussage kann und will ich so nicht stehen lassen.

  1. Die Einschränkungen sind nicht enorm !

  2. Wir verzichten nicht auf alles, was zum Leben gehört !

Habe meinen Defi im April bekommen, schone meinen linken Arm zwar noch, aber mache sonst alles was ich vorher auch gemacht habe.

Hätte ich vorher handwerklich Pferde beschlagen können, könnte ich es jetzt auch wieder !

Versuche es mal mit vorsichtigem motivieren, statt mit mitjammern.


Gruß



Skipper




Re: Auf ein Wort

#22
Auch ich habe nicht den Eindruck, daß ich d u r c h d e n D e f i sehr eingeschränkt bin. Meine Einschränkungen kommen hauptsächlich von der Herzschwäche. Natürlich stelle ich es mir schon etwas schwieriger vor, wenn es Arbeit auf dem Lande ist. Das größte Problem ist aber, sich an den Gedanken zu gewöhnen, den Defi zu haben, herzkrank zu sein und so weiter. Für die anderen Dinge gibt es, wie Du schon erkannt hast, Lösungen (z.B. den Schmied kommen lassen.) Ich wünsche Euch alles Gute!

Evi



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Auf ein Wort

#23
Anscheinend habe ich mich falsch ausgedrückt. Es geht nicht darum, dass mein Mann nicht will, sondern dass er nicht mehr kann. Mein Mann war und ist ein "Arbeitstier" und er fühlt sich total ausgebremst, weil er auf Schritt und Tritt merkt, dass er vieles von dem, was sein Lebensinhalt ist, nicht mehr selber machen kann.

Und ich? Ich brauch ihn absolut nicht motivieren, das braucht er nicht. (Eher müsste ich ihn bremsen, aber das ließe er sich sowieso nicht gefallen, er ist auch jetzt nur zum Essen im Haus, sonst nur in den Ställen, auf den Wiesen zu finden...) Er ärgert sich ständig über die, nein nicht die fehlende Kraft, nein das Eingeschränktsein bei so vielen nötigen Dingen. Tiere, Landwirtschaft, vor allem Pferde sind sein Leben (er hatte sich während seiner neunjährigen Arbeitslosigkeit mit einem Nebenerwerb "Schlitten- und Kutschfahrten" über "Wasser gehalten") . Was war er froh, vor eineinhalb Jahren endlich eine Job bekommen zu haben (im Landschaftspflegeverband- Wiesen mähen, Baumpflege...

Bisher haben wir uns auch die Pflege unseres schwer körperbehinderten Sohnes geteilt. Die schweren Sachen wie Baden... mache ich nun alleine. Und ich bin froh, dass ich es noch schaffe.

Tja, nicht so einfach...

elsie

Re: Auf ein Wort

#24
Guten Abend, Elsie

Ich hatte deinen ersten Beitrag hier gelesen und mir wurde schnell klar, dass sich hier Welten trennen. Land- und Stadtmenschen. Ihr seid Landleute, mit allem was ganz natürlich dazu gehört. Und das bedeutet ne ganze Menge viel harter Arbeit, was ich dir nicht erzählen muss (als Stadtmensch).
Ich denke, in erster Linie Muss sich dein Mann darüber im Klaren werden, dass die Zeit der lieben und gewohnten Arbeit vorbei ist. Vorbei in seinem eigenen Interesse am Weiterleben. Er wird nicht mehr so arbeiten können wie bisher, deshalb haben sie ihm den Defi eingesetzt. Es stört ihn, er will und mag es nicht, aber er hat "das Teil" ja nicht aus Jux und Dollerei bekommen. Das muss er lernen. Ihr beide müßt es lernen. Du bist zur Zeit die Person, an der er seinen Frust darüber ausläßt. Du bist die falsche Adresse zum anklagen und meckern. Sag ihm das. Vielleicht fragt er, wer die richtige Adresse ist. Wenn er das fragt, dann schreib es hier. Da gibt es hier Leute, die sich auskennen.

Du tust deinem Mann und auch DIR selber das Beste, wenn du es ihm IMMER wieder sagst, damit er es lernt. Wie heißt der Satz so schön?: Wat de Buer nich kennt, dat freit hie nich. So ähnlich. Wenn er es nicht lernt, dann ist bald finito! Das ist so und das muss Euch beiden klar werden.
Bleib am Ball hier, Elsie. Antworten von verbeamtete Blätterumdrehern mit Defi nimmst du einfach mal gelassen hin. Die wollen auch nur weiterleben.

Viele Grüsse Michael



Re: Auf ein Wort

#25
    Zitat: elsie
    Anscheinend habe ich mich falsch ausgedrückt. Es geht nicht darum, dass mein Mann nicht will, sondern dass er nicht mehr kann. Mein Mann war und ist ein "Arbeitstier" und er fühlt sich total ausgebremst, weil er auf Schritt und Tritt merkt, dass er vieles von dem, was sein Lebensinhalt ist, nicht mehr selber machen kann.
ich verstehe Dich schon, denn im Grunde geht es wohl den meisten hier so, dass neue Lebensperspektiven gesucht werden müssen.

Das braucht seine Zeit und Du wirst sicher noch etwas Geduld aufbringen müssen.
Aber mache Deinem Mann auch klar dass er künftig nicht nur mit seinem Schicksal hadern kann, sondern dass Ihr Beiden nach Lösungen suchen müsst.
Ich glaube man kann es auch als eine Art "Survival" sehen und dazu braucht es auch Power.

Ich war vor vier Jahren noch auf Rockkonzerten, tanzte in den Mai und vor allem ging ich leidenschaftlich gerne wandern.
Ich war voller Pläne und Lebenslust -
Am letzten Donnerstag habe ich mir endlich einen Rollator zugelegt und seitdem bin ich wieder unterwegs - langsam und Schritt für Schritt - ich bin happy, denn ich dachte, dass ich nicht einmal mehr dazu fähig sein werde.

Im Moment hör ich die CD von Mark Knopflers "all the roadrunning" und das motiviert mich weiterzumachen ohne wenn und aber und ich habe so eine unbandige Lust aufs Leben.



Re: Auf ein Wort

#26
Hallo elsie,

als "Sekretärin" Deines Mannes machst Du Duich wirklich gut. Man kann Dein "Mitleiden" förmlich spüren.
Vielleicht doch ein paar Anmerkungen: Also das mit dem Aufhebungsvertrag von Seiten der KK finde ich ganz schön dresit und ich kann die Niedergeschlagenheit Deines Mannes sehr gut verstehen. Empfehlenswert fände ich es bei solchen Fragen sich zusätzliche Rückendeckung und gegebenenfalls juristische Hilfe zu holen. Ich würde zum Beispiel eine Mitgliedschaft im VdK empfehlen.
Auch ich selbst würde mich als "Arbeitstier" beschreiben und es hat sehr lange gedauert, bis ich gemerkt (VERSTANDEN) habe, was wirklich los ist und es fiel mir sehr schwer, anderen als den gewohnten und bekannten Dingen Wichtigkeit zuzusprechen. Ich denke; Ihr beide braucht viel Geduld auf diesem Weg und ich finde es toll, wie Du Deinen Mann da begleitest!
Möglicherweise könnte aber in Eurem speziellen Fall helfen zusätzliche Hilfen - auch psychisch - anzuzapfen, z.B. Teilnahme an einer Herzsportgruppe, wo man sich auch etwas ausrauschen kann oder eventuell könnte der Hausarzt eine psychotherpeutische Behandlung unterstützen!?
Sollen auch nur Anregungen sein.
Wenn kallpt und weiter hilft - wär doch gut.

LG

Michael


____________________
Biotronik, Lumax340 VR-T XL; ARVCM, 59 J., www.arvcm.cabanova.de
Das beste Deutsch ist, das vom Herzen kommt. (Sprichwort)

Re: Auf ein Wort

#27
    Zitat: heike2008
    Hallo Ihr Lieben im Forum

    Ich möchte dochmal ein Dankeschön , an alle die in der letzten Zeit dazu gekommen sind .
    Es gab hier im Forum mal einen Stillstand , weil sich Neue nur Angemeldet haben ,



richtig...ich meine wenn man sich schon anmeldet, könnte man sich ja wenigstens vorstellen...
mfg
kalle

Re: Auf ein Wort

#28
hallo heike,
ich bin auch eine von den neuen ;-)
ich weiß ja nicht wie es hier früher war, aber ich muß sagen, bis jetzt habe ich immer viele liebe worte bekommen. das freut mich natürlich sehr, denn ihr habt mir schon ganz oft weiter geholfen, wenn ich keinen rat mehr wußte.

lieben dank :-)



arrhytmogene rechtsventrikuläre kardiomyopathie,plötzlicher Herztod und Defi implantation mit 23, GdB 50%,volle Erwerbsunfähigenrente

Re: Auf ein Wort

#29
Ich schon wieder;-)

Für die zahlreichen Antworten möchte ich euch erst mal herzlich danken.

In einer Herzsportgruppe hat er bereits Anschluss gefunden. Die gibt es im Ort und er kennt viele, die dabei sind.

Ansonsten ist mein Mann gar kein Lamentierer, im Gegenteil. Und ich habe auch nicht zu leiden, nein. Er lässt seinen Frust nicht an mir aus (damit bin ich wieder an der Stelle, wo ich sagen muss, dass ihm körperliche Ausarbeitung half und hilft, Probleme, egal welcher Art, zu verarbeiten).


    Zitat: MichaelT
    Möglicherweise könnte aber in Eurem speziellen Fall helfen zusätzliche Hilfen - auch psychisch - anzuzapfen, ...eventuell könnte der Hausarzt eine psychotherpeutische Behandlung unterstützen!?
Dies ist ein sehr heikles Thema. (Das hat aber persönliche Gründe...)

Schon zweimal übrigens, lange bevor der Herz-Einbruch kam, hat er eine Rente wegen seiner Bandscheibenschäden beantragt. Beim letzten Mal wurde abgelehnt mit einer interessanten Begründung: An seinen schwieligen Händen könne man sehen, dass er schwere Arbeit ausführen könne.

In der vergangenen Woche hat er erneut Rente beantragt...

gruß elsie

Re: Auf ein Wort

#30
Danke an euch .
Ds sich denn doch soviele Melden , habe ich nicht Gedacht .
Als ich dieses Forum endeckte , war ich ganz schön mit Angst und Panik im Kopf Unterwegs .
Das hat sich Dank Defi-Forum geändert .
Alle hier haben dazubei Getragen , wenn ich Heute aus dem Haus gehen , ganz anders Denke . Wenn es Passiert , dann soll es so sein , egal wo ich bin .

Viele liebe Grüsse an alle Defilaner von Heike



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