Re: Neujahrsgrüße

#31
Hallo,
melde mich zurück nach 1-wöchigem KH-Aufenthalt. Hab seit Freitag einen Defi der unter den Brustmuskel implantiert wurde. War ein totales Chaos von der Einweisung bis zur -Entlassung heute. Ich hab unbeschreibliche Schmerzen und hoffe das die wirklich irgendwann verschwinden und ich meinen Arm wieder benutzen kann. Ich hab überhaupt kein Problem mit diesem Fremdkörper in mir, sondern eher mit der kompletten Bewegungseinschränkung meines linken Arms (ich bin Linkshänder) und den Schmerzen.
Die Aufklärung die ich in der Klinik erhalten habe war unter aller Kanone, mir wurde ein 2-Kammer-Defi angepriesen und dann doch nur ein 1-Kammer-Def implantiert, hier musste ich sogar noch auf dem OP-Tisch mit dem Arzt telefonieren, der mir den 2-Kammer-Defi implantieren wollte. Das war schon der absolute Hammer, das das OP-Team nicht wusste welchen Defi ich jetzt eigentlich bekommen soll. Dann kam der nächste Hammer, die hatten doch tatsächlich bei der OP vergessen den Defi zu testen. Da fehlen einem echt die Worte. Ich sollte eigentlich Montag entlassen werden, bis der Stationsarzt herausgefunden hat, das ja mein Gerät noch gar nicht getestet wurde. Also wurde ich gestern nochmal in Narkose gelegt um das Gerät zu testen. War alles nicht so lustig. Das Resultat ist, das ich mit unerträglichen Schmerzen und Rhythmusstörungen nach Hause heute entlassen wurde, weil das Bett benötigt würde.......da fühlt man sich wirklich wie der allerletzte Idiot. Wenn ich weiter Beschwerden hätte, könnte ich ja wieder in die Notaufnahme kommen. Super Antwort oder? Mein Vertrauen in die Ärzte ist komplett erloschen. Und ich dachte die Uni Heidelberg wäre auf dem Gebiet der Herzkrankheiten führend. so kann man sich täuschen.



Immer nach vorne sehen und die "Öhrchen" steif halten!!!!!

Re: Neujahrsgrüße

#32
Das liest sich, als wäre man in einem Dr. Mabuse Film!

Vor 2-3 Tagen erst las ich in den Nachrichten, daß (viele) deutsche Kliniken einen Standard unter EU-Niveau haben, was Hygiene betrifft. Wenn ich mich richtig erinnere, denkt man in Brüssel über eine Klinik-Bewertung nach. Nach dem Motto: Die guten bekommen einen Punkt. Die "schlechten" keinen.
Ich erinnere mich natürlich auch sehr gut an meinen eigenen Fall: Nie gross was gehabt, aber plötzlich auf der Intensiv eine Lungenentzündung. Einer der Ärzte meinte grinsend im Vorbeigehen: "Kann natürlich auch von hier gewesen sein". Man ist da also schon abgestumpft und hat sich zum Leid (öfters immer mehr Tod) des Patienten an diese Klinikzustände gewöhnt, ansonsten käme nicht so eine dämliche Antwort.

Man sollte drüber nachdenken, was diesbezügl. von Betroffenen HIER zu UNSERER Problematik machbar ist. Zumindestens anfangs wie oben geschehen, öffentlich aufzeigbar.

Der politische "Oberschüler" aus Hannover ist sicherlich alles mögliche, nur keine Betroffenen-Hilfe. Und schon bald wird er samt seiner Partei auch weg vom Fenster sein.

Wir sollten hier ins "Eingemachte " gehen. Auch dafür ist so ein Forum da, nicht nur zum Daumendrücken. Schwierig wäre es dennoch. Gruss Michael



Re: Neujahrsgrüße

#33
Hallo Suse

Keinne schöne Geschichte einne Klinik sollte doch wissen was Implantiert wird.
Was mich wundert das du einnen 1 Kammer Defi bekommen hast obwohl die dich über den 2 Kammer Defi aufgeklärt haben.
Es hängt auch vieles mit dem Krankheitsbild zusammen aber die HOCMler hier im Forum haben alle 2 Kammer Defis.
Hoffentlich haben die sich nicht vertan.

LG Martin


____________________
HOCM

Re: Neujahrsgrüße

#34
Hallo Suse (und die anderen),

mein Defi (Einkammer) wurde letzte Woche Do implantiert (im Katharinenhospital Stuttgart). Dienstag gab's den obligatorischen Test unter Kurznarkose. Am Mittwoch bin ich entlassenn worden.
Alles völlig problemlos. Habe keinerlei Schmerzen vom 1.Tag an gehabt. Linker Arm lässt sich uneingeschränkt bewegen. Auf der Narbe klebt noch ein durchsichtiges, wasserfestes Pflaster, so dass ich auch uneingeschränkt duschen kann.

Suse - tut mir ganz herzlich leid, dass du dermaßen "Pech" gehabt hast !
Mir liegt aber viel daran, weiteren Defi-Aspiranten mögliche Angst vor der Implatation zu nehmen. Ich denke, mein "Fall" ist der Normalfall, so dass in den weitaus meisten Fällen kein Grund für Angst vor der Implatation gerechtfertigt ist.

Was das Zweikammersystem anbetrifft, habe ich mich vorab schon im Internet schlau gemacht -u.a. einen unabhängigen Prof. per Email befragt. Und auch den mich operierenden Arzt vorab über die Gründe für das von ihm vorgesehene Einkammersystem per Email befragt.
Auch hier ist zu sagen, dass nach wie vor das Einkammersystem der Normalfall ist - für ein 2-Kammersystem müssen schon spezielle Gründe vorliegen - die Erläuterung dazu würde hier zu weit führen. Kann aber bei Bedarf auf Wunsch den diesbzgl. Emailverkehr mit den beiden Professoren per Mail zur Verfügung stellen.

Ich hoffe, ich konnte denen, den noch eine Implation bevorsteht, ein wenig Mut machen - smile !

p.s.: In meinem schriftlichen Abschlusbericht steht : 4 Wochen kein Auto fahren. O.k. damit kann ich leben - danach wird wieder Gas gegeben !
Ob ich es mit dem Verzicht auf's Rauchen weiter durchhalte, ist noch nicht entschieden. Ist schon hart nach 48 Jahren Rauchgenuss.



"herzliche" Grüße

Re: Neujahrsgrüße

#35
Hallo Michael,

"daß (viele) deutsche Kliniken einen Standard unter EU-Niveau haben, was Hygiene betrifft"

Aus eigener Erfahrung muss ich da ein wenig wiedersprechen.

Nach meinem Herzstillstand im August habe ich unter katastrophalen (hygenischen) Bedingungen in Kroatien im KH gelegen und mit auch prompt einen ansteckenden Keim eingefangen. Hier in Stuttgart habe ich dann ca 2 Monate isoliert alleine auf einem Zimmer gelegen (was ich als Vorteil empfand). Wegen des Keims konnte auch zunächst keine Defi -Implatation erfolgen.
Nach der Entlassung wurde im Dezember noch ein geringfügiger Rest des Keims nachgewiesen - wenig genug, damit im Januar die Implatation stattfinden konnte.
Dennoch wurde ich wiederum isoliert auf Station aufgenommen und erneut Abstriche genommen. Erst am letzten Montag, nachdem alle Befunde vorlagen und negativ waren, wurde die Isolation aufgehoben.

Ich zumindest habe den Eindruck gewonnen, dass in "meinem KH" sehr ernst mit der Hygene umgegangen wird - incl. vieler Wochen Einzelbelegung von Mehrbettzimmern aus Isolationsgründen (was sicher wenig wirtschaftlich für's KH ist).

Natürlich ändert das Ganze nicht viel daran, dass jedes KH ein "begünstigter Ort" für das Einfangen von diversen Keimen ist.

Ich denke, normal gesunde Menschen - wie Krankenschwestern und Ärzte wie auch Besucher - kommen mit dem erhöhten Keimdruck im KH ganz gut klar. Bei krankheitsbedingt geschwächten Patienten sieht das sicher ganz anders aus.

Soweit die Erfahrung eines unmittelbar Betroffenen.



"herzliche" Grüße
cron