Mein Erfahrungsbericht über den Ajmalintest

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Hallo an alle, ich bin hier neu und werde auch nur meinen Erfahrungsbericht über den Ajmalintest hier posten.
Also, erstmal was zu meiner Person.
Ich heiße Robert Meyer, bin 50 Jahre alt, verheiratet, habe 4 Kinder und lebe in Hamburg. Ich habe am 29.10.2012 einen Ajmalintest gemacht. Ich bin obendrein noch Angstpatient und hatte 8 Jahre Panikattacken mit Angstzuständen. Ich nahm als Antidepressivum Opipramol.Ein sehr mildes Antidepressivum, das nicht so stark sediert(ruhigstellt). Ich habe vor kurzem eine Psychotherapie gemacht und habe mich erfolgreich den Panikattacken gestellt.Bei der Eingangsuntersuchung wurde von mir ein EKG gemacht. Ich vergaß dieses EKG auch wieder, weil ich mich auf die Therapie konzentriert habe. Am Ende der Therapie sprach ich den Arzt dann doch auf dieses EKG an und fragte ihn, ob es in Ordung währe. Er sagte mir, das alles OK sei bis auf eine kleine Abweichung, die aber noch im Normalbereich liege.Da ich aber jemand bin der lieber einmal mehr als einmal zu wenig zum Arzt geht, nahm ich mir vor dieses EKG bei einem Spezialisten unter die Lupe nehmen zu lassen. Da ich sowieso Im UKE arbeite, bot es sich auch gleich an, ein Langzeit-und Breitband EKG im Hertzzentrum machen zu lassen. Da ich auch teilweise Herzrasen und einen hohen Puls hatte, wollte ich die Sache im UKE ein für allemal abklären lassen. Ich wurde auch sehr genau nach meiner Familie ausgefragt. Einer meiner Brüder ist nämlich einfach mal so tot umgefallen. Ich bekam dann einige Tage später einen Brief aus dem Herzzentrum. Eine Einladung zum Ajmalintest mit einer Überweisung und einer Einweisung. Und da hab ich mich dann mal im Internet schlau gemacht über den Ajmalintest. Ich wurde Blass im Gesicht als ich das alles las. Ich bat im UKE um ein klärendes Gespräch mit den Ärzten. Man erklärte mir das bei meinem EKG ein auffälliger Rechtsschenkelblock zu sehen sei und die Tatsache das ein Bruder von mir einfach so auf der Strasse tot umfällt den Verdacht eines Brugada Syndroms verstärkte und man mich bat diesen Test zu machen. Meine Farbe wich aus meinem Gesicht. Ich stand vor der Wal:"Kein Test und lebenslange Ungewissheit oder Test und endliche Gewissheit". Ich entschied mich dann doch für den Test. Ich kam dann am 29.10.2012 in die Herzklinik im UKE morgens um 08:00 Uhr zur Anmeldung. Den Abend vorher ab 22:00 Uhr nichts mehr Essen und Trinken. Also nüchtern bleiben! Ich bekam einige Papiere zum Unterschreiben zur Voläufigen Aufnahme.
Voläufigen Aufnahme?,echote es in meinem Kopf. Wieso vorläufige Aufnahme fragte nach? Vieleicht müssen Sie ja hier bleiben und bekommen einen Defibrilator eingebaut. Meine Knie schlotterten. Ich wollte eigendlich wieder abhauen.
Aber meine innere Vernunft hielt mich fest.Und dann musste ich auch noch eine Stunde warten. In der Zeit konnte ich noch mal einen Arzt zum Ajmalintest befragen. Er sagte mir ich müsse mir keine Sorgen machen. Bei diesem Test sei im UKE-Herzzentrum noch nie etwas passiert.Ich war etwas beruhigt. Ich wurde dann abgeholt von einer Schwester, die mich in den Aufwachraum führte. Ein Separee stand schon für mich bereit. Ich wurde an `zig Geräte angeschlossen und verkabelt aber einen Defibrilator in meiner Nähe habe ich nicht gesehen. Ich sagte auch der Schwester das ich ein Angstpatient sei und ich eine Riesenangst vor dem Test hätte. Die Ärztin, die den Test durchführte sprach sehr beruhigend auf mich ein. Der Test sei völlig gefahrlos. Sie fragte mich nach meinem ungefähren Körpergewicht. Das wusste ich zum Glück genau. 80kg. Denn die Ajmalin Mischung wird individuell nach dem Körpergewicht angepasst. Es wurde mir eine Kanüle gelegt. Und dann ging es auch schon los.Langsam tröpfelte das Ajmalin aus der Flasche in meine Armvene Testdauer 10 Minuten. Das EKG lief-und schrieb. Die Ärztin fragte mich immer wieder wie es mir gehe.
Ich fühlte eine seltsame Kälte, die sich in meinem Körper ausbreitete. Ich sagte dies auch der Ärztin. Alles noch im grünen Bereich, sagte sie. Mein Blutdruck stieg an. Alles noch im Normalbereich, sagte sie. Ich bekam langsam ein brummiges Gefühl im Kopf. Und da war der Test auch schon vorbei.Sie haben alles überstanden. Sie haben kein Brugada-Syndrom Herr Meyer. Meine Fresse, war ich froh. Kein Brugada, kein Defi. Aber auf der anderen Seite hätte ich Glück wenn man es entdeckt hätte.Ich fragte die Ärztin ob ich noch hier bleiben müsse. Sie verneinte dies und sagte:"Wenn während des Tests nicht gravierenden passiert dann passiert hinterher auch nichts mehr. Sie dürfen bloss die nächsten 24 Stunden kein Auto fahren". Der Test ist wirklich nicht schlimm. Leider geht unsere Phantasie mit uns durch und ein Kopfkino geht los von Dingen die noch gar nicht passiert sind. Die Persönliche Angst vor dem Test kann ich niemandem nehmen. Ich hoffe aber das ich euch mit meinem Erlebnisbericht dienen konnte. Es war mir auch ein echtes Anliegen die Wahrheit zu schreiben.




Ich wünsche euch alles Gute und Liebe und bleibt so lange wie möglich Gesund und Munter

Robert aus Hamburg