Öffentlichen Defibrillatoren

#1
Heute gehört in Antenne Unna und hier der Link dazu;
http://www.antenneunna.de/nachrichten/kreis-unna/nachrichten/art749,303555 (hoffe das der Link noch geht)
Eine neue Datenbank für Defibrillatoren soll helfen, den plötzlichen Herztod zu verhindern
Der Verein Defi-Netz aus Bönen http://definetz.de/ hat dazu eine Internetplattform entwickelt. Damit sollen die, in vielen öffentlichen Einrichtungen vorhandenen Defibrillatoren schneller auffindbar sein.
Eine gute Idee!
Geli


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Wer sich auf den Weg macht, kann anderen begegnen.

Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#2
Diese Geräte kannste so flächendeckend aufhängen wie Feuerlöscher und es wird nichts bringen. Entweder haben die Menschen Angst vor dem Einsatz, führen sich nicht für Zuständig oder einfach von der Situation überfordert. Der normale Laie richtet mit dem Einsatz mehr Schaden an als er nutzt.

So long
Kai

Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#3
Mal ne Frage dazu: kann man öffentliche defis denn aus der halterung nehmen und damit zum Patienten hinbringen oder ist das eine festinstallierte Säule? Weil so eine säule hab ich schon mal in einer Reportage gesehen....und da frag ich mich wie man den Patienten dort hinschleifen soll....



Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#5
"Der normale Laie richtet mit dem Einsatz mehr Schaden an als er nutzt." Soweit ich gehört habe, können die Dinger "sprechen" und sagen Dir die Schritte genau an. Was will man da noch groß falsch machen, defibrillieren probieren ist besser als nichts oder "nur" Herzdruckmassage, denke ich. Natürlich muß man den Notruf trotzdem absetzen, aber je früher defibrilliert wird, desto besser, desto höher die Chance.



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern

Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#7
    Zitat: EviGirl
    "Der normale Laie richtet mit dem Einsatz mehr Schaden an als er nutzt." Soweit ich gehört habe, können die Dinger "sprechen" und sagen Dir die Schritte genau an. Was will man da noch groß falsch machen, defibrillieren probieren ist besser als nichts oder "nur" Herzdruckmassage, denke ich. Natürlich muß man den Notruf trotzdem absetzen, aber je früher defibrilliert wird, desto besser, desto höher die Chance.



    Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation
Und genau das is die falsche Annahme. Während das Gerät redet und dir Anweisung gibt wird ziemlich sicher nicht gedrückt. Dadurch wird die Hand-off / No-Flow Time unnötig erhöht. Würden die Leute diese Zeit einfach "nur" Drücken wäre dem neurologischen Outcome des zu Reanimierenden ziemlich sicher eher geholfen. Eine ähnliche Diskussion gab es vor nicht alzu langer Zeit in einem Fachforum für Rettungsdienstpersonal. Dabei hat sich übrigens keiner gemeldet, der eine Rea übernommen hat wo der AED tatsächlich von "Laien" benutzt wurde.

Wie enigmo schon sagte. Die normalen AED defibrillieren nur bei Kammerflimmern. Wenn das nicht detektiert wird gibts keine Schockfreigabe.

So long
Kai

Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#8
Hi zusammen,

die Diskussion ist natürlich legitim, aber m.E. ist die wesentliche Frage ja die der Sinnhaftigkeit - egal ob Laienhilfe wie hier thematisiert oder die eher professionelle Animation. Rein statistisch könnte man ja auch eher der Meinung sein, dass die Reanimation nach Kammerflimmern zeifelhaftt an sich ist. Mir hat man (Kardiologe, Oberarzt) nach meinem Herztod mit 10 Minuten bis zur Defibrillaltion durch den Notarzt gesagt, dass einer von 15 ohne körperliche und einer von 15 ohne geistige Schäden aus einer solchen Situation herauskäme - ich hatte dieses Glück.
Bleibt die moralische Frage, was richtig ist??

LG Axel

siehe auch:

'Der Tod durch Kammerflimmern ist der schönste'

http://www.berliner-zeitung.de/archiv/trotzdem-lassen-ihn-viele-aerzte-nicht-zu--sondern-halten-schwerstkranke-menschen-am-leben--michael-de-ridder--chefarzt-der-rettungsstelle-vom-kreuzberger-urban-krankenhaus--plaediert-fuer-eine-neue-sterbekul-der-tod-durch-kammerflimmern-ist-der-schoenste,10810590,10725710.html

Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#9
Die Sinnhaftigkeit der Reanimation steht ja auf einem ganz anderen Blatt. Dies hat aber frühestens der Notarzt zu entscheiden. Es sei denn jemand ist sich ganz sicher was zum Beispiel sein Angehöriger will und deshalb nichts macht.
Wie gesagt vom Grundsatz her ist das keine Entscheidung die ein Laie zu treffen hat.

So long
Kai

Re: Öffentlichen Defibrillatoren

#10
Für einen selber wohl schon. Ich würde auch so sterben wollen - aber noch nicht, und nun gibt es das nicht mehr, denn ich habe den Defi. Für die, die mir beim "FastSterben" zugesehen haben war es wohl unglaublich schwer. Ich soll minutenlang nicht ansprechbar bei noch vorhandenem Puls am Boden liegend gestöhnt haben, ehe das Herz ausgesetzt hat. Bevor ich zusammengeklappt bin, habe ich mich wohl noch übergeben. Dann wurden Wiederbelebungsmaßnahmen eingeleitet - und der Notruf ein zweitesmal gewählt, die Rettung war noch nicht gekommen. Ich vermute heute, ich hatte irgendwelche Tachykardien kurz vor Kammerflimmern, Synkopen oder keine Ahnung was. Die Sanitäter haben dann weiter reanimiert und den Notarzt nachgefordert. Der hat dann zweimal defibrilliert, dann hatte ich wieder Herzschlag.
Ich kann mich an gar nichts mehr erinnern, nur, daß ich vorher mit den Kollegen beim Mittagessen war. Später habe ich erfahren, daß danach die Notfallseelsorge zu den Kollegen gekommen war. Ich kann mich an gar nichts erinnern, für die anderen wird es wohl ein Trauma bleiben.



Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation


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Pulmonalatresie mit Ventrikelseptumdefekt, 4xOP am offenen Herzen, Herzinsuffizienz 2. Grades, Z.n. überlebtem Plötzlichem Herztod 2007, anschließend Defibrillatorimplantation, 2011 und 2012 Ballondilatation mit Stentimplantation in den Pulmonalarterien, 2012 Kammerflimmern