Guten Morgen Heike,

du denkst, dass ich zu anspruchsvoll bin?
Also ich kann mir das nicht vorstellen, weil ich nämlich überhaupt nicht anspruchsvoll bin.

Aber wenn narkotisiert werde, will ich das vorher wissen.

Oder wenn ich frage, was ich da für Pillen nehme (acht Stück am Morgen), und wofür/wogegen die sind möchte ich darauf Antworten haben. Ungefähr jeden Tag andere und auch eine andere Menge.

Willst du das etwa nicht wissen?

Oder ein anderes Beispiel: ungefähr am 8. Tag des Krankenhausaufenthalts bekam ich am Abend meine Medikamente für den nächsten Tag. Fünf Minuten später kam die Schwester nochmal und brachte einen kleinen Becher mit einer Flüssigkeit drin. Diese sollte ich am Abend noch einnehmen. Das kam mir komisch vor, und ich fragte, was und wofür das ist. Das wusste sie nicht, sagte sie jedenfalls.
Etwas später bin ich raus gegangen, zur Schichtleitung oder wie das im Krankenhaus heißt. Ich wollte wissen, was ich da nehmen soll.
Nach kurzer Zeit sagte man mir, dass es sich hier um eine Verwechselung handelt, die Flüssigkeit war für jemanden anderen bestimmt.

Super, ne? Aber ich bin anspruchsvoll, weil ich wissen will, was mit mir gemacht wird.

Übrigens, das mit dem Becher und der Flüssigkeit wiederholte sich weitere zwei oder drei Mal.

Oder: eines Abends sagte man mir, "morgen gibt es kein Frühstück, morgen fahren wir in die xy-Klinik." Ich fragte "warum, was machen wir da?"
Sie: "da müssen Sie die Untersuchung xy machen lassen." (Hab leider vergessen, um was für eine Untersuchung es ging).
Ich: "Nö, das kann nicht sein, so eine Untersuchung brauche ich nicht zu machen."
Sie: "doch, das muss sein, glauben Sie, wenn wir das brauchen, dann brauchen wir das."

Nach fünf Minuten kam sie wieder ins Zimmer und sagte "Entschuldigung, da lag eine Verwechselung vor. Der, der vorher in ihrem Bett lag, der muss in xy-Klinik zur Untersuchung."

Wie ich schon andeutete, die hygienischen Zustände waren eine Katastrophe. Wirklich. Es gab dort eine Putzfrau, die ein bisschen mit einem feuchten Tuch über den Boden wischte. Das wars. Weil ich in einem Zweibettzimmer lag, hatten wir (mein Nachbar und ich) eine eigenes Badezimmer mit Toilette. Du wirst es nicht glauben, aber wenn ich aufs Klo musste, bin ich auf die Toilette im Gang gegangen. Mein Nachbar konnte nichts dafür, dass er die Brille und das Klo komplett versaut hat, der war krank. Aber das Pflegepersonal, das ihn sauber gemacht hat, und vor allem das Reinigungspersonal, die konnten was dafür, allerdings!

Übrigens: zwei, drei Tage nachdem ich entlassen worden war, musste man die Station ungefähr 10 Tage lang komplett dicht machen, weil irgendein Virus sich dort austobte.

Soviel zu "anspruchsvoll" :-(


Hallo Schwejk,

gute Gedanken, die du da hast. Schau, unter anderem deine Frage - "Stellt denn Dein Tod keinen "Schaden" für andere dar?" - ist es, die mich zweifeln läßt. Wenn ich mit meinem Tod nicht anderen Menschen weh tun würde, würde ich über eine Implantation gar nicht nachdenken. Allerdings muss ich das ein bisschen relativieren, weil mir auch durch das Schreiben hier klar geworden ist, dass es nicht nur"mit Defi überleben und ohne Defi sterben" gibt.

Also mittlerweile bin ich bereit, mit den Defi einbauen zu lassen.

Danke für deinen Input, ich wünsche dir einen schönen Sonntag!

Hanns

Zitat: LOGI-Liebhaber


Das nächste Mal (in ca. zwei Monaten) nur wieder mit Chefarztbehandlung. Alles andere ist der reine Horror. Mit Chefarztbehandlung bin ich immer ernst genommen worden. Scheinbar wissen diese unsäglichen Gestalten genau, dass man nur mit dem Finger zu schnippen braucht, dann ist alles vorbei. Behandlung abbrechen und in eine andere Klinik gehen, die reißen sich um Erste-Klasse Patienten.

bitte. man kläre hier mich popeligen AOK Kassenpatienten auf.

Wenn ich privat versichert bin und mir von Haus auf immer das Beste leisten kann -(wenn ich genug Kohle hätte, würd ich es auch tun) - ja wieso legt man sich dann in ein simples Kassenpatientenbett und liefert sich hier der Underdogbehandlung aus?

Warst Du vielleicht "undercover" in der Klinik um die Segnungen der Gesundheitspolitik zu überprüfen und um dann mitreden zu können?

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Hallo Logi-Liebhaber

Wie ich ach schon Geschrieben hatte , um alles kann man sich nicht Kümmern .
Bei mir wurde auch einiges verwechselt wie bei dir , aber nun passe ich auch immer auf .Bisher wenn ich Fragte , bekam ich auch Antworten .dann gehe doch in eine Andere Klinik wenn es dort solche Zustände sind .
ich habe Medis von einem Nierenkranken eingenommen und er meine , ich war Doppelt zu Untersuchungen , wegen Verwechslung , . ich wurde in einer Rehazu einem Mann ins Zimmer eingewiesen , weil man dachte ich sei seine Frau , auf Grund fast gleicher Namen . Aber heute passe ich auch immer auf , ist nun mal Passiert , ein anderes mal wird es nicht geben. So und nun habe keine Bedenken mehr gegen einen Defi , auch ich habe lange gebraucht ihn , Dank des Forums zu Akzeptieren .

Nun einen schönen Fussballsonntag und ein 2 :1 für wenn , aber das muss ich wohl nicht erst Scheiben , . Haut rein Jungs .

Liebe grüsse von Heike

Obwohl ich mag eher Boxen und Gewichtheben .

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Hallo Hanns,
da ich mit ca. 70 Defi-Schocks in 10 Jahren ein paar Erfahrungen damit machen durfte will ich Dich daran teilhaben lassen ;o)

Ich hab die Schocks in vielen Lebenslagen bekommen und ca. 65 davon mit vollem Bewusstsein. Gottseidank aber nicht einen davon beim Autofahren, weil ich mich, wenn es mir schlecht geht, schlichtweg nicht hinters Steuer setze. Dann bleibt die Kiste eben ein halbes Jahr in der Garage. Aber das Thema Autofahren ist in der gleichnamigen Rubrik schon reichlich ausgewalzt ...

Thema Sex:
Ich habe zweimal vom Defi beim Sex einen Schock bekommen.

Zitat: LOGI-Liebhaber


Weil jemand gesagt hat, ich glaube es war Oliver, sowas kann nicht passieren, wenn er richtig eingestellt ist (der Defi), muss ich fragen, warum war er dann bei den Betroffenen nicht richtig eingestellt? Das sieht irgendwie danach aus, als ob das Betreuungspersonal oder die Ärzte oder wer immer für die Einstellung zuständig ist, nicht sorgfältig gearbeitet hat. Genau davor habe ich wirklich Angst, und genau das könnte ein Grund sein, warum ich eine Implantation eventuell ablehnen könnte.

Der Grund liegt bei mir in der niedrigen Erkennungsfrequenz. Ich muss als Medikament u.a. Amiodaron nehmen. Amiodaron ist trotz starker Nebenwirkungen das derzeit beste Antiarrhythmikum. Sollte damit trotzdem Kammerflimmern auftreten senkt es dessen Frequenz. Ich hatte damit Kammerflimmern von 140 pro Minute, womit ich beim erstenmal dann noch 5 Minuten warten musste, bis der Defi es erkannte. Somit wurde dessen Erkennungsfrequenz auf 130 gesetzt. Und einen Puls von 130 im Matratzen-Nahkampf zu bekommen ist ja auch mit Beta-Blockern nicht soooo schwer :-) Da ein Defi, zumindest meine bisherigen 2-Kammer-Defi's, Pulsfrequenz und Kammerflimmern nicht auseinhalten konnte, griff er zur Keule.
Meine Partnerin hats, wie hier schon geschrieben wurde, wie eine kleine elektrostatische Entladung empfunden und kaum mitgekriegt.

Zitat: LOGI-Liebhaber


Wenn ich beim Sex einen Schock verpasst kriege, wird meine Partnerin davon nicht viel merken, vielleicht ein kurzes Zucken meinerseits oder vielleicht auch eines bei ihr. Aber ich werde wohl gewaltig was merken und vermutlich gewaltig erschrecken, denke ich. Und ich kann mir nicht vorstellen, dass es mir möglich ist, später, also nach einer Schockabgabe, so frei und unbeschwert Sex zu haben wie zuvor. Im Gegenteil, ich könnte mir sogar eher vorstellen, dass ich dann gar nicht mehr kann. Weil Sex und Angst, das geht bei mir nicht.

Klar ist man erstmal erschrocken und hat davor danach auch eine gewisse Angst. Aber mit einer einfühlsamen Partnerin konnte ich das schnell wieder überwinden, man tastet sich langsam wieder ran und dann verschwindet die Sperre im Kopf auch ganz schnell. Ich will ja gar nicht immer erster sein ;o)

Zitat: LOGI-Liebhaber


Aber Thorsten, welche 15 Sekunden meinst Du?

Meine Erfahrung sieht so aus: Ich bemerke das Kammerflimmern sehr schnell, mein Blutdruck sackt weg, mir wird hundeübel und meine Haut fängt an zu brennen. Bis zur Bewusstlosigkeit dauert es bei mir, je nach Tagesform, 10 - 15 Sekunden. Ich schaffe es gerade noch mich irgendwo anzulehnen, mich hinzusetzen oder -zulegen. Um das Kammerflimmern zu erkennen, dann Überstimulationen einzuleiten und den Kondensator aufzuladen braucht der Defi ca. 10 Sekunden bevor er einen Schock überhaupt abgeben kann, sofern dieser noch erforderlich ist. Der Schock selbst löst ein Muskelzucken des gesamten Körpers aus, das Du garantiert nicht unter Kontrolle haben wirst. Und bis Du Dich nach dem Schock wieder gesammelt und begriffen hast, was los war dauert es bestimmt auch nochmal 5-10 Sekunden. Übrigens nur dann, wenn Dein Kammerflimmern danach sofort beendet wurde. Das klappt zwar meistens - aber eben nicht immer. Ich hab auch schon 3 Stück hintereinander geschockt bekommen bevor wieder alles "gerichtet" war. Und dann hast ca. 1 Minute in der Du Deine Umgebung nicht wahrnimmst, weil Du viel zuviel mit dir selbst zu tun hast.

Es gibt auch Kollegen unter uns, die fast immer vor einem Schock bewusstlos werden. Die haben zwar den Vorteil den Schock nicht zu spüren, haben sich aber noch weniger unter Kontrolle. Die müssen ja zudem noch wieder "aufwachen" und die ganze Situation erst einmal begreifen.

Und bevor Du fragst: Ja, es geht mir trotzdem super. Die meisten Schocks habe ich am Anfang meiner Defi-Karriere bekommen, als mein Körper ausgebrannt und ich mit meiner Psyche, sprich Angst vor den Schocks, reichlich zu tun hatte. In den letzten 8 Jahren habe ich dagegen nur ein paar kleine Überstimulationen und insgesamt 3 Schocks erhalten, lebe damit derzeit also sehr unkompliziert und normal und genieße es in vollen Zügen :-)

Besten Gruß
Thorsten

p.s.1. Frag den Ärzten Löcher in den Bauch wenn Du etwas wissen willst. Aber auch da gilt: wie man hineinruft, kommts auch wieder heraus. Dann erklären die einem, meist sogar freundlich, wozu das alles gut ist, selbst wenn man nur der kleine Kassenpatient ist, dem man dafür keine saftige Rechnung schicken kann.

p.s.2. Zur Synchronisierung der Herzkammern wird ein 3-Kammer-Defi eingesetzt

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Also ich lag nicht in einem "simplen Kassenpatientenbett" und habe auch keine "underdogbehandlung" erhalten.

Vielmehr habe ich bei den Wahlleistungen "Zweibettzimmer" angekreuzt und bei der Chefarztbehandlung nichts. Das führt dazu, dass man in einem Zweibettzimmer mit eigenem Klo/Bad liegt und ansonsten die normalen Arztleistungen erhält.

Vielen Dank Thorsten, für deine Erfahrungen.
Ein Wahnsinn, im Schnitt alle 7 Wochen ein Defi-Schock. Mein Mitgefühl ist dir gewiss ;-).

Eine Erkennungsfrequenz von 130 ist wirklich niedrig, finde ich. Diese 130 kann man doch schnell mal haben, und wenn man dann jedes Mal eine gewischt kriegt - und das ist ja nicht die Spannung eines Weidezauns - na dann Prost!

Danke auch für die 15-Sekunden-Erläuterung, das ist mir nun klar.

Ich wünsche Euch allen einen schönen Fußballsonntag!
Hanns

Zitat: LOGI-Liebhaber


Übrigens: zwei, drei Tage nachdem ich entlassen worden war, musste man die Station ungefähr 10 Tage lang komplett dicht machen, weil irgendein Virus sich dort austobte.

Grüße Dich, Hanns....
Wahrscheinlich wird es sich sogar um MRSA (Bakterien ) gehandelt haben....!??Gaaanz übel! Das schließe ich aus dem "kompletten Dichtmachen"...In vielen Krankenhäusern der Fall - wird aber nicht "an die Große Glocke gehängt", sondern "unter den Teppich gekehrt"....Sei froh, dass es Dich nicht erwischt hat...!!!
Du übertreibst übrigens NICHT - und ich halte Dich NICHT für zu anspruchsvoll!! Und Deine Berichte über Verwechslungen....auch ich habs schon erlebt (hab heimlich beim vorletzten KH-Aufenthalt meine eigenen mitgebrachten Tabletten genommen, was heute sogar erwünscht ist - früher "abrechnungstechnisch" nicht, und die krankenhauseigenen Medis verschwinden lassen )Hätte ich vor 6 J. die Tablettenverordnung, so wie mir dort bereit gestellt, noch länger weiter angewandt, ich wäre weiterhin vollkommen falsch eingestellt gewesen, hätte weiterhin mit den Nebenwirkungen zu kämpfen gehabt...Es stellte sich nämlich viel später (nach zweijähriger Einnahme)heraus, dass man ein kleines -aber wichtiges- Plus-Zeichen angefügt hatte...aus Versehen, und diese Verordnung dann vom HA so übernommen wurde)
Also, die hygienischen Zustände lassen in manchen Krankenhäusern SEHR zu wünschen übrig - was an der Motivation des Personals der vom "gut bezahlten" Vertragspartner /Putzkolonne liegt....(Billiglöhne bei Akkord-Arbeit-ist doch bekannt!)....Ich als Kassenpatienten im überfüllten Mehrbett-Zimmer hab immer ein Auge mit auf die Art und Weise der Behandlung meiner Bettnachbarinnen geachtet, vor allem, wenn ich merkte, dass sie sich im Dämmerzustand befanden, sozusagen als "unmündige"Patienten ohne Beistand durch Verwandte oder Freunde... - und sogar einmal verhindern können, dass auch sie eine doppelte Dosis ihrer Medikamente bekam... ;-)
Zum Glück kann man sich heute das Krankenhaus ja aussuchen - bei geplanten Aufenthalten zumindest...

Alles, alles Gute Dir....Bibbi


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Drei Dinge helfen, die Mühseligkeiten des Lebens zu tragen: Die Hoffnung, der Schlaf und das Lachen.
(Immanuel Kant)

Hallo Bibbi,

danke für deine Worte.
Ich halte mich auch nicht für zu anspruchsvoll, bloß weil ich nicht auf ein vollgekacktes und mit Eiter verschmiertes Klo gehen will.
Ich halte mich auch nicht für zu anspruchsvoll, weil ich erwarte, dass man mir nicht das linke Bein amputiert, wo das Rechte amputiert werden muss.

An die Anderen: wenn ihr solche Umstände toleriert und die, die das thematisieren, für übertrieben anspruchsvoll erklärt, bitteschön. Aber wundert Euch nicht, wenn es noch viel schlimmer kommen wird.
Ich kann auch nicht als Architekt ein Haus bauen und wenn es dann zusammenfällt sagen, ihr seid zu anspruchsvoll.

Tsss, Mensch überlegt doch mal, was Ihr da sagt!

Zitat: LOGI-Liebhaber


Tsss, Mensch überlegt doch mal, was Ihr da sagt!

ich denke, dass hier der Plural verdammt unhöflich ist.

Auch der simpelste Kassenpatient wird sich über die Missstände im Gesundheitswesen empören.
Ich bin auch der Meinung, dass hier Fatalismus der falsche Weg ist, aber wenn man dann vom Pflegepersonal und Ärzten, die man privat kennt, diverse Hintergründe erfährt, dann ist es doch klar dass die Schuld nicht allein bei inkompetenten und schlampigen Mitarbeitern zu suchen ist.
Unser Gesundheitswesen ist kaputt reformiert worden.

Aber nicht alle haben die Möglichkeit sich dann privat zu versichern und deren Vorzüge zu geniesen.
Deshalb empfinde ich Dein "unter einem Chefarzt geht bei mir nichts" äußerst provokant.

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Verdammt unhöflich warst du in deinem allerersten Beitrag zu mir.
So, nun verlasse ich Euch, denn deine unverschämte Art geht mir auf die Eier.

Bum,
das nenne ich ein wahres Outing.

Herz-lichst Heidi