Diagnose aus der Distanz: Neue Entwicklungen in der Telemedizin
Verfasst: 7. Dezember 2006, 09:12
Hallo zusammen,
neues aus dem Internet zum Thema Telemedizin (gerade auch für Defi- Träger interessant)
Auf der Telemedizin ruhen viele Hoffnungen: Sie soll die Kosten im Gesundheitswesen senken, und dank der Fernüberwachung können Patienten nach einer Behandlung eher aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Auch bei der Früherkennung soll das Zusammengehen von Medizin- und Kommunikationstechnik Kosten sparen: Patienten kommen nicht wegen „Kleinigkeiten” in die Praxis, sondern nur dann, wenn es ernst ist.
Laut Christian Weigand dürfen Patienten mit Schlafstörungen in Zukunft auf schnellere Hilfe hoffen: Der Informatiker vom Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen in Erlangen gehört zu einer Arbeitsgruppe, die eine Art tragbares Schlaflabor entwickelt hat. Es soll bei der Diagnose von Schlafapnoe helfen und auch bei der regelmäßigen Kontrolle der Therapie.
Das „Labor” verbirgt sich in einem kleinen Kasten, der vor dem Schlafengehen um die Brust geschnallt wird. Mit Hilfe von Sensoren, die wie bei einem EKG an den Körper angelegt werden, zeichnet der Kasten Atmung, Puls, Herzschlag sowie die Schlafposition des Patienten und den Sauerstoffgehalt des Blutes auf. Die Daten werden per Kurzstreckenfunk via Bluetooth an eine Basisstation in der Wohnung übertragen. Dort werden sie ausgewertet und an den behandelnden Arzt gesendet. Nötig ist nur ein Telefonanschluss.
Die größte Gruppe, die zukünftig - und auch bisher schon - von den Entwicklungen profitiert, sind aber Herzpatienten. Beispielsweise bleibt vielen Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bei akuten Herzbeschwerden der Gang in ein Krankenhaus erspart, wenn sie sich bereits in einem elektronischen Sicherheitsnetz befinden, dass wichtige Körperdaten aus der Ferne überwacht.
Auch bei der Kontrolle von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, die Patienten mit Kammerflimmern eingesetzt werden, können Herzpatienten von der medizinischen Dauerkontrolle profitieren: Die implantierten Geräte überwachen sich selbst und melden sich bei einer Fehlfunktion per E-Mail beim behandelnden Arzt. Der bittet den Patienten dann zum Termin und verhindert so, dass der Kranke unter Umständen noch monatelang bis zum vereinbarten Kontrolltermin mit einem Implantat herumläuft, auf das er sich nicht verlassen kann.
Bei der Selbstkontrolle der Implantate hören die Möglichkeiten aber nicht auf: Moderne Herzschrittmacher und Defibrillatoren sind in der Lage, Veränderungen von Herzschlag und -frequenz zu registrieren. Das vom US-Hersteller Medtronic entwickelte Defibrillator-Schrittmacher-System (Sentry, Virtuoso und Concerto) misst den elektrischen Widerstand zwischen der Sonde am Herzen und dem unter dem Schlüsselbein implantierten Gehäuse. Verringert sich der Widerstand, ist dies ein Zeichen, dass sich Wasser in der Lunge sammelt. Per SMS wird der Arzt unterrichtet, der Patient wird über einen Signalton bzw. Signalleuchte auf Veränderungen hingewiesen.
Für rund 800 Euro bietet das in Stuttgart ansässige Unternehmen Biocomfort mit dem „Health Manager” ein Messgerät an, mit dem sich Blutdruck, Gewicht, Körperfett, Blutzucker und - ab Frühjahr 2007 - der Herzrhythmus bestimmen lassen. Die Geräte senden ihre Messdaten per Funk an den PC oder PDA. Die Software erstellt daraus ein Gesundheitsprofil und gibt per E-Mail Warnungen und Gesundheitstipps.
Profitieren werden von solchen medizinischen Überwachungstechniken vor allem Patienten, die auch jetzt schon keine Scheu vor neuen Technologien haben, sagt Wolf-Dietrich Lorenz, Chefredakteur des in München erscheinenden „Krankenhaus-IT Journal”. „Alte Leute, die sich über den Zusammenhang dieser Technik keinen Reim machen können, sind damit sicherlich überfordert.”
neues aus dem Internet zum Thema Telemedizin (gerade auch für Defi- Träger interessant)
Auf der Telemedizin ruhen viele Hoffnungen: Sie soll die Kosten im Gesundheitswesen senken, und dank der Fernüberwachung können Patienten nach einer Behandlung eher aus dem Krankenhaus entlassen werden.
Auch bei der Früherkennung soll das Zusammengehen von Medizin- und Kommunikationstechnik Kosten sparen: Patienten kommen nicht wegen „Kleinigkeiten” in die Praxis, sondern nur dann, wenn es ernst ist.
Laut Christian Weigand dürfen Patienten mit Schlafstörungen in Zukunft auf schnellere Hilfe hoffen: Der Informatiker vom Fraunhofer Institut für integrierte Schaltungen in Erlangen gehört zu einer Arbeitsgruppe, die eine Art tragbares Schlaflabor entwickelt hat. Es soll bei der Diagnose von Schlafapnoe helfen und auch bei der regelmäßigen Kontrolle der Therapie.
Das „Labor” verbirgt sich in einem kleinen Kasten, der vor dem Schlafengehen um die Brust geschnallt wird. Mit Hilfe von Sensoren, die wie bei einem EKG an den Körper angelegt werden, zeichnet der Kasten Atmung, Puls, Herzschlag sowie die Schlafposition des Patienten und den Sauerstoffgehalt des Blutes auf. Die Daten werden per Kurzstreckenfunk via Bluetooth an eine Basisstation in der Wohnung übertragen. Dort werden sie ausgewertet und an den behandelnden Arzt gesendet. Nötig ist nur ein Telefonanschluss.
Die größte Gruppe, die zukünftig - und auch bisher schon - von den Entwicklungen profitiert, sind aber Herzpatienten. Beispielsweise bleibt vielen Patienten mit einer chronischen Herzinsuffizienz nach Angaben der Deutschen Gesellschaft für Kardiologie bei akuten Herzbeschwerden der Gang in ein Krankenhaus erspart, wenn sie sich bereits in einem elektronischen Sicherheitsnetz befinden, dass wichtige Körperdaten aus der Ferne überwacht.
Auch bei der Kontrolle von Herzschrittmachern und Defibrillatoren, die Patienten mit Kammerflimmern eingesetzt werden, können Herzpatienten von der medizinischen Dauerkontrolle profitieren: Die implantierten Geräte überwachen sich selbst und melden sich bei einer Fehlfunktion per E-Mail beim behandelnden Arzt. Der bittet den Patienten dann zum Termin und verhindert so, dass der Kranke unter Umständen noch monatelang bis zum vereinbarten Kontrolltermin mit einem Implantat herumläuft, auf das er sich nicht verlassen kann.
Bei der Selbstkontrolle der Implantate hören die Möglichkeiten aber nicht auf: Moderne Herzschrittmacher und Defibrillatoren sind in der Lage, Veränderungen von Herzschlag und -frequenz zu registrieren. Das vom US-Hersteller Medtronic entwickelte Defibrillator-Schrittmacher-System (Sentry, Virtuoso und Concerto) misst den elektrischen Widerstand zwischen der Sonde am Herzen und dem unter dem Schlüsselbein implantierten Gehäuse. Verringert sich der Widerstand, ist dies ein Zeichen, dass sich Wasser in der Lunge sammelt. Per SMS wird der Arzt unterrichtet, der Patient wird über einen Signalton bzw. Signalleuchte auf Veränderungen hingewiesen.
Für rund 800 Euro bietet das in Stuttgart ansässige Unternehmen Biocomfort mit dem „Health Manager” ein Messgerät an, mit dem sich Blutdruck, Gewicht, Körperfett, Blutzucker und - ab Frühjahr 2007 - der Herzrhythmus bestimmen lassen. Die Geräte senden ihre Messdaten per Funk an den PC oder PDA. Die Software erstellt daraus ein Gesundheitsprofil und gibt per E-Mail Warnungen und Gesundheitstipps.
Profitieren werden von solchen medizinischen Überwachungstechniken vor allem Patienten, die auch jetzt schon keine Scheu vor neuen Technologien haben, sagt Wolf-Dietrich Lorenz, Chefredakteur des in München erscheinenden „Krankenhaus-IT Journal”. „Alte Leute, die sich über den Zusammenhang dieser Technik keinen Reim machen können, sind damit sicherlich überfordert.”