Verunsicherung durch Reha
Verfasst: 24. Mai 2013, 17:25
Hallo zusammen.
Erst mal möchte ich mich Vorstellen. Mein Name ist Udo , bin 51 Jahre alt, Verheiratet und habe keine Kinder. Ich komme aus Duisburg.
Mal Kurz ein wenig über meinen Krankheitsverlauf. 1990 wurde bei mir ein Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus Type 1 festgestellt. Später ist durch einen Arbeitsunfall noch ein Tinnitus sowie eine Lärmschwerhörigkeit dazu gekommen. Beides wurde von der BG als Berufskrankheit anerkannt. (MDE von 20%) Hörgeräte wurden von der BG bezahlt. Helfen mir aber nicht wirklich wegen den Tinnitus. Im Jahr 2009 machte mir mein Rücken die nächsten Probleme. Habe einen Bandscheibenvorfall mit Großzehenhebeschwäche. Nach dem ich operiert wurde ist alles noch schlimmer geworden. (Danke an den lieben Arzt der eine große Klappe hatte aber sonst wohl nicht viel konnte.) In Reha war ich damals auch. Hat nichts gebracht und ich wurde als Krank entlassen. Nach 9 Monaten Krankenschein wollte man mich ein weiteres mal Operieren. Ich lag im KH. War total fertig weil ich mich 9 Monate mit starken Schmerzen rum geplagt habe. Und dann dass. Am Tag der OP durfte ich wieder nach Hause. Man sagte mir nur das es keinen Sinn macht da noch mal etwas dran zu machen!! Ich sollte einfach damit Leben. Seit dem habe ich mit Voltaren resinat die schmerzen unterdrückt. Meinen Beruf als Elektriker ( Schicht) konnte ich auch mit Hilfe der Schmerzmittel weiter machen. ( Die Rentenversicherung wollte mich eigentlich umschulen)
Tja, dann ging es weiter. Im Frühjahr 2012 hatte ich starke Luft Probleme. Habe Körperlich immer mehr abgebaut. Im Herbst bin ich zu einen Lungenarzt gegangen. Der sagte mir das alles bestens wäre. Ich fragte ihn warum man mich nicht Röntgen würde? Antwort: Ich sagte doch das alles okay ist!!
Im Dezember dann, ich hatte 12 Stunden Nachtschicht und war wieder mal alleine. Eine Treppe, 2,5m was soll ich sagen Ich habe es nicht geschafft sie hoch zu kommen!! Drei Tage habe ich danach mit Fieber im Bett gelegen.
Samstags war ich noch mal arbeiten. In der Nacht zum Sonntag habe ich angefangen Blut zu spucken. Meine Frau hat mich sofort ins KH gebracht. Dort wurde festgestellt das ich voll Wasser gelaufen bin und mein Herz stark vergrößert ist. Mein EF lag da bei 20%.! So richtig fertig hat mich die aussage vom Arzt gemacht. Wenn ich nicht am Sonntag gekommen wäre hätte ich den Montag nicht mehr erlebt!!!
Nachdem ich mit Spritzen und Pillen Entwässert wurde ging es mir aber auch schnell wieder besser. Weihnachten war ich im KH, natürlich nicht so doll. Aber ich lebe noch. Durch eine Überdosierung der Entwässerungspillen wurden meine Nieren nun auch noch geschädigt. Klasse, habe ja nicht schon genug Sorgen. Schmerzmittel wegen mein Rücken sind nun auch Tabu.
Im Februar wurde mir dann meine Lebensretter, genannt Defi eingebaut. Gleichzeitig konnte ich meinen Beruf als Elektriker an den Nagel hängen!!
Was folgte war natürlich eine Reha. Nur so viel dazu. Arbeiten auf Schicht und als Elektriker ist nicht mehr möglich. Der Reha Beauftragte meinte nur zu mir das ich keine Chance hätte auf Rente oder so. Ich solle mit meinen Arbeitgeber reden ( Großer Chempark ) ob die für mich nicht einen Job haben der alle Punkte erfüllt um wieder Vollzeit arbeiten zu gehen. Sollte ich bis Ende Mai mich nicht gemeldet haben wird die RV meinen Arbeitgeber anschreiben und ich könnte da von ausgehen das am Ende für mich Harz 4 dabei raus springen wird.
Mein Arbeitgeber wurde von mir informiert und das Wiedereingliederungsteam auch. Beim Werksarzt war ich auch. Er sagte mir das ich auf jeden Fall die Erwerbsminderungsrente beantragen soll da es wahrscheinlich für mich keinen Job geben wird...
Am 10.06 muss ich zur Arbeit, da findet die Wiedereingliederunsberatung statt. Mal sehen ob nach 37 Jahren Werkszugehörigkeit was für mich gemacht wird!!
Meine Frage an Euch. Nach diesen Mist was die von der Reha geschrieben haben. ( Voll arbeiten aber nur leichte Tätigkeiten usw.) Macht es da einen Sinn die Rente zu beantragen?
Ich habe im Februar einen Verschlimmerungsantrag gestellt. 50% hatte ich schon gehabt. Nun sind es 90% und ein G sowie RF stehen auch drin. Das alles ist unbefristet Gültig.
Nun aber noch was Lustiges. Mein Abschlussgespräch in der Reha. Die Ärztin die es führt wusste zuerst gar nicht wer ich bin. Sprach mich mit einen anderen Namen an*g* Als sie es endlich begriffen hatte das ich jemand anderes bin setzte sie ihr Gespräch fort. So nach fünf Minten war sie eingeschlafen. Eigentlich wollte ich einfach gehen und sie schlafen lassen. Sie hat mir dann aber doch etwas Leid getan und ich habe sie vorsichtig geweckt. Sie hat sich bei mir natürlich Entschuldigt und sagte das sie fast 40 Stunden im Dienst ist und noch die Entlassungsberichte schreiben muss.
Traurig finde ich das so überforderte Menschen über einen Entscheiden wie alles weiter zu gehen hat.
Für mich kann ich nur noch sagen das ich es zur Zeit nicht schaffe wieder aufzustehen.Bei täglichen Schmerzen im Rücken und linken Bein, Zuckerwerte die rum spinnen, immer das schreckliche Pfeifen in den Ohren, nichts richtig hören zu können, ein Herz zu haben was durch Pillen total runter gefahren wurde geht es im Moment einfach nicht.
Meine Frau fragte mich letzten wo der Udo geblieben ist der immer gut drauf war. Ich sagte ihr das es den Udo nicht mehr gibt.
Sorry das ich so viel geschrieben habe. Hat mir aber richtig gut getan mal alles los zu werden.
Grüße Udo
Erst mal möchte ich mich Vorstellen. Mein Name ist Udo , bin 51 Jahre alt, Verheiratet und habe keine Kinder. Ich komme aus Duisburg.
Mal Kurz ein wenig über meinen Krankheitsverlauf. 1990 wurde bei mir ein Insulin pflichtiger Diabetes Mellitus Type 1 festgestellt. Später ist durch einen Arbeitsunfall noch ein Tinnitus sowie eine Lärmschwerhörigkeit dazu gekommen. Beides wurde von der BG als Berufskrankheit anerkannt. (MDE von 20%) Hörgeräte wurden von der BG bezahlt. Helfen mir aber nicht wirklich wegen den Tinnitus. Im Jahr 2009 machte mir mein Rücken die nächsten Probleme. Habe einen Bandscheibenvorfall mit Großzehenhebeschwäche. Nach dem ich operiert wurde ist alles noch schlimmer geworden. (Danke an den lieben Arzt der eine große Klappe hatte aber sonst wohl nicht viel konnte.) In Reha war ich damals auch. Hat nichts gebracht und ich wurde als Krank entlassen. Nach 9 Monaten Krankenschein wollte man mich ein weiteres mal Operieren. Ich lag im KH. War total fertig weil ich mich 9 Monate mit starken Schmerzen rum geplagt habe. Und dann dass. Am Tag der OP durfte ich wieder nach Hause. Man sagte mir nur das es keinen Sinn macht da noch mal etwas dran zu machen!! Ich sollte einfach damit Leben. Seit dem habe ich mit Voltaren resinat die schmerzen unterdrückt. Meinen Beruf als Elektriker ( Schicht) konnte ich auch mit Hilfe der Schmerzmittel weiter machen. ( Die Rentenversicherung wollte mich eigentlich umschulen)
Tja, dann ging es weiter. Im Frühjahr 2012 hatte ich starke Luft Probleme. Habe Körperlich immer mehr abgebaut. Im Herbst bin ich zu einen Lungenarzt gegangen. Der sagte mir das alles bestens wäre. Ich fragte ihn warum man mich nicht Röntgen würde? Antwort: Ich sagte doch das alles okay ist!!
Im Dezember dann, ich hatte 12 Stunden Nachtschicht und war wieder mal alleine. Eine Treppe, 2,5m was soll ich sagen Ich habe es nicht geschafft sie hoch zu kommen!! Drei Tage habe ich danach mit Fieber im Bett gelegen.
Samstags war ich noch mal arbeiten. In der Nacht zum Sonntag habe ich angefangen Blut zu spucken. Meine Frau hat mich sofort ins KH gebracht. Dort wurde festgestellt das ich voll Wasser gelaufen bin und mein Herz stark vergrößert ist. Mein EF lag da bei 20%.! So richtig fertig hat mich die aussage vom Arzt gemacht. Wenn ich nicht am Sonntag gekommen wäre hätte ich den Montag nicht mehr erlebt!!!
Nachdem ich mit Spritzen und Pillen Entwässert wurde ging es mir aber auch schnell wieder besser. Weihnachten war ich im KH, natürlich nicht so doll. Aber ich lebe noch. Durch eine Überdosierung der Entwässerungspillen wurden meine Nieren nun auch noch geschädigt. Klasse, habe ja nicht schon genug Sorgen. Schmerzmittel wegen mein Rücken sind nun auch Tabu.
Im Februar wurde mir dann meine Lebensretter, genannt Defi eingebaut. Gleichzeitig konnte ich meinen Beruf als Elektriker an den Nagel hängen!!
Was folgte war natürlich eine Reha. Nur so viel dazu. Arbeiten auf Schicht und als Elektriker ist nicht mehr möglich. Der Reha Beauftragte meinte nur zu mir das ich keine Chance hätte auf Rente oder so. Ich solle mit meinen Arbeitgeber reden ( Großer Chempark ) ob die für mich nicht einen Job haben der alle Punkte erfüllt um wieder Vollzeit arbeiten zu gehen. Sollte ich bis Ende Mai mich nicht gemeldet haben wird die RV meinen Arbeitgeber anschreiben und ich könnte da von ausgehen das am Ende für mich Harz 4 dabei raus springen wird.
Mein Arbeitgeber wurde von mir informiert und das Wiedereingliederungsteam auch. Beim Werksarzt war ich auch. Er sagte mir das ich auf jeden Fall die Erwerbsminderungsrente beantragen soll da es wahrscheinlich für mich keinen Job geben wird...
Am 10.06 muss ich zur Arbeit, da findet die Wiedereingliederunsberatung statt. Mal sehen ob nach 37 Jahren Werkszugehörigkeit was für mich gemacht wird!!
Meine Frage an Euch. Nach diesen Mist was die von der Reha geschrieben haben. ( Voll arbeiten aber nur leichte Tätigkeiten usw.) Macht es da einen Sinn die Rente zu beantragen?
Ich habe im Februar einen Verschlimmerungsantrag gestellt. 50% hatte ich schon gehabt. Nun sind es 90% und ein G sowie RF stehen auch drin. Das alles ist unbefristet Gültig.
Nun aber noch was Lustiges. Mein Abschlussgespräch in der Reha. Die Ärztin die es führt wusste zuerst gar nicht wer ich bin. Sprach mich mit einen anderen Namen an*g* Als sie es endlich begriffen hatte das ich jemand anderes bin setzte sie ihr Gespräch fort. So nach fünf Minten war sie eingeschlafen. Eigentlich wollte ich einfach gehen und sie schlafen lassen. Sie hat mir dann aber doch etwas Leid getan und ich habe sie vorsichtig geweckt. Sie hat sich bei mir natürlich Entschuldigt und sagte das sie fast 40 Stunden im Dienst ist und noch die Entlassungsberichte schreiben muss.
Traurig finde ich das so überforderte Menschen über einen Entscheiden wie alles weiter zu gehen hat.
Für mich kann ich nur noch sagen das ich es zur Zeit nicht schaffe wieder aufzustehen.Bei täglichen Schmerzen im Rücken und linken Bein, Zuckerwerte die rum spinnen, immer das schreckliche Pfeifen in den Ohren, nichts richtig hören zu können, ein Herz zu haben was durch Pillen total runter gefahren wurde geht es im Moment einfach nicht.
Meine Frau fragte mich letzten wo der Udo geblieben ist der immer gut drauf war. Ich sagte ihr das es den Udo nicht mehr gibt.
Sorry das ich so viel geschrieben habe. Hat mir aber richtig gut getan mal alles los zu werden.
Grüße Udo